Pflegeroutine rund um Tretinoin bzw. Vitamin A

Tretinoin und ich sind eine längere Geschichte, insbesondere habe ich mit dem Produkt selbst, der Pflegeroutine und auch der Stärke immer noch meine Problemchen. Daher heißt es nun: gemütlich zurücklehnen und eine längere Lesezeit einplanen.

Fangen wir mal vorne an. Ich hatte vor zwei Jahren schon einiges Grundsätzliche zu Vitamin A aufgeschrieben, das gilt unverändert (Link).

WARNUNG

Tretinoin ist nicht umsonst verschreibungspflichtig – es wirkt heftig. Ich neige ja auch eher zur Hemdsärmeligkeit bei Hautpflege, aber bitte nehmt das ernst. Insbesondere während Schwangerschaft und Stillzeit STRIKT verboten!

Ein wenig Historie

In den 80er Jahren hat der Dermatologe Kligman eine Studie mit Vitamin-A-Säure zur Wirksamkeit bei Akne durchgeführt. Das erstaunliche Resultat: nicht nur die Akne wurde besser, sondern auch die Falten wurden weniger. Es dauerte dann noch ein wenig, aber 1995 wurde Tretinoin als Antifaltenmittel von der FDA (US-amerikanische Zulassungsbehörde für Medikamente) zugelassen.

Tretinoin ist Vitamin-A-Säure oder Retinsäure (nicht das Vitamin A-Molekül) und in Deutschland verschreibungspflichtig. Vitamin A selbst ist in der Hautpflege unter dem Namen Retinol bekannt. Dessen Wirksamkeit wurde am Anfang arg bezweifelt (ich kann mich noch an vernichtende Kritiken von Paula Begoun erinnern), mittlerweile ist aber auch hier die Wirksamkeit belegt. Aber bevor wir uns näher damit beschäftigen, erstmal ein kleiner Überblick zu den

Wie wirkt Tretinoin eigentlich?

Kurz gesagt hauterneuernd. Etwas länger: die Hautbildung wird normalisiert, die gesunde Zellteilung gefördert und die körpereigene Bildung von Kollagen und Elastin angeregt.

Die positive Wirkung auf Akne wird durch die komedolytische (“Mitesser und Pickel auflösend”) und keratolytische (hornlösend) Eigenschaft erzielt.

Ein wahres Wundermittel… wäre da nicht die teilweise extrem hautreizende Wirkung.

Der Stand der Dinge

Kommen wir also zu den Erkenntnissen aus dem letzten Dreivierteljahr. Es gibt auf dem deutschen Markt kaum Produkte mit Tretinoin, umso beliebter ist ein Import aus Spanien: Retirides. Gibt es in den übliche Tretinoinstärken von 0,025%, 0,05% und 0,1%. Für mich hat es einen ganz entscheidenden Nachteil: ganz oben auf der Liste der Inhaltsstoffe steht Isopropyl Myristate und das ist ein Pickelgarant bei mir. So sah ich dann auch aus, also gab es recht lange kein Tretinoin.

Die Lösung nahte, als mir Christina von ihrer Apothekenrezeptur berichtete. Und siehe da: bei der Dermatologin meines Vertrauens bekam ich ein Rezept auf Basis einer schlichten Cremegrundlage, kann jede Apotheke anfertigen. Das hält nicht so lange wie industrielle Produkte – war aber für mich persönlich ein Volltreffer. Und: ist auch deutlich günstiger als fertig gekauftes 😉

Die langen Vorgeschichten mit der spanischen Variante lasse ich mal weg – ich dachte, ich vertrage das Tretinoin nicht – nein, es war das Pickelzeugs.

Letztes Frühjahr habe ich mit einem Pott (also 50 g) mit 0,025% angefangen. Anwendung zweimal pro Woche, sonst habe ich eigentlich nichts geändert. Das hat gut geklappt, auch mit der Kombination BHA bzw. PHA jeweils am Morgen. Ich habe dann allmählich gesteigert und als der Topf leer war, habe ich jeden Abend Tretinoin benutzt.

Danach ging es weiter zu 0,05%. Wieder langsam mit zweimal pro Woche angefangen, dann jeden zweiten Abend und schließlich jeden Abend. In der Zeit habe ich auch nach wie vor jeden Morgen PHA benutzt (meine geliebten Pads von Neulii, s. hier) und ab und an AHA (Instytutum). Alles prima.

Ende Dezember kam ich dann zur Masterclass: 0,1% Tretinoin. Langsam gestartet mit zweimal pro Woche. Ich dachte: ha, kein Problem.

Falsch gedacht, es war ein Problem.

Meine Haut verträgt diese Konzentration einfach nicht. Ich habe mit zweimal pro Woche länger herum probiert, PHA reduziert, AHA gänzlich weggelassen und so weiter. Es nützte alles nichts, am zweiten Morgen nach der Nutzung hatte ich immer das Gefühl, ich bekomme wunde Stellen, Haut sehr empfindlich. Das ging so nicht.

Das oft empfohlene “Buffering”, also vorher eine Creme oder ein Öl auftragen, funktioniert bei mir auch nicht. Eine doppelte Schicht Creme nimmt meine Haut nicht auf, das liegt wortwörtlich stundenlang obenauf.

Was ich aber mache: die Augenpartie wird mit einer schönen sahnigen Pflege (Sensapur Augencreme oder HighDroxy Eyelove) “geschützt”, ich verteile da zwar nichts, aber man weiß ja nie.

Aktuelle Lösung

Ich habe mir einfach noch eine Tube der Basiscreme gekauft und misch jetzt jeweils 1:1 vor Anwendung. Die Tretinoincreme ist in einem Topf zum “rausdrehen” und da empfindlich, wollte ich auch nicht selbst zusammen mischen und umfüllen.

Und siehe da: das klappt ganz hervorragend. Zwei Wochen lang zweimal pro Woche, zwei Wochen lang jeden zweiten Abend und aktuell benutze ich wieder jeden Abend.

Konkret sieht es so aus.

Morgens:

  • Reinigung mit Wasser und Waschgel
  • Toner mit Feuchtigkeit
  • PHA oder manchmal AHA (Instytutum und auch wieder das neu erweckte Face Serum von HighDroxy)
  • beruhigendes Serum bzw. Feuchtigkeitsserum
  • Vitamin C Serum (Derivat!)/ Antioxidantien
  • Augencreme
  • Creme
  • Sonnenschutz

Abends:

  • Reinigung mit Wasser und Waschgel
  • Toner mit Feuchtigkeit
  • ggf. Peptide (ich probiere gerade herum)
  • Augencreme
  • Tretinoin-Crememix

Das nächste Rezept dann wieder 0,05%, das scheint das zu sein, was gut funktioniert. Ich werde auch das nächste Mal einen Airlessspender mitnehmen und fragen, ob die Mischung dort rein kann. Die Dosierung mit dem Cremetopf ist nämlich schwierig (es kommt immer jede Menge nach), fände ich praktischer.

Die Wirkung

Die Haut fühlt sich im Lauf der Zeit wieder etwas fester an. Glatter ist schwierig zu beurteilen. Ich habe momentan ziemliche Sorgenfalten auf der Stirn und zwischen den Brauen, was mich nach den vergangenen Monaten nicht wundert. Gefühlt ist aber wirklich alles in Mitleidenschaft gezogen und mein Kummer hat sich buchstäblich am ganzen Körper gezeigt. Kein Kommentar zu richtig fiesen Furunkeln. Von daher momentan keine richtige Aussage möglich, wir unterhalten uns im Herbst nochmal.

Ich betrachte Tretinoin als Langzeitinvestment und ich fände es einfach gut, wenn die Haut länger fester und glatter bleibt, aber abwarten.

Die besten Tipps

Ich beziehe mich hier auf meine Apotheken-Anmischung.

Jeden Tag Sonnenschutz mit hohem UVA-Schutz benutzen. Jeden Tag. Jeden Tag. Jeden Tag. Ansonsten wird die Wirkung gleich wieder durch die UV-Strahlen aufgehoben.

SEHR langsam anfangen und gemächlich steigern. Wer schon mal zu viel benutzt hat, kennt offene Hautstellen und mehr.

Empfindliche Partien aussparen. Das betrifft die Augenpartie, aber auch die Haut um die Nasenflügel und ggf. rund um den Mund.

Es dauert, bis sich die Wirkung zeigt. Wunder gibt es auch hier nicht, erste Effekte zeigen sich gewöhnlicherweise nach 8 bis 12 Wochen, so richtig durchschlagend ist die Wirkung nach ein bis zwei Jahren. Kein Scherz. Aber wer die Wirkung mal sehen möchte, ich mag dieses Youtubevideo.

Die Haltbarkeit ist auf dem Cremetopf angegeben, in der Zeit verbrauchen! Kosmetik wird ja generell mit dem Alter nicht besser und das gilt hier in besonderem Maß.

Es ist nicht schlimm, wenn man nicht die Megadosis verträgt oder auch nur ein- bis zweimal pro Woche benutzt. Tretinoin wirkt immer und dann einfach langsamer. Viel wichtiger ist es, dass die Haut intakt und schön bleibt.

Und zum Schluss möchte ich nochmal auf die wirklich gute Serie beim Konsumkaiser hinweisen.

Kommentare, Fragen, eigene Erfahrungsberichte??

37 Kommentare

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Liebe Irit, was ist denn das für eine Basiscreme? Ich habe auch mal eine Rezeptur für mein Gesicht nach Arztrezept in eine Basiscreme gemischt bekommen. Obwohl angeblich für fettige Haut, war sie so unangenehm fettig und pappig, dass sie nach einer Woche im Müll lag. Damit konnte ich nicht zur Arbeit gehen und bekam Pickel noch dazu, obwohl sie dagegen helfen sollte.
Tretinoin wäre wohl was für mich, aber ich sträube mich dagegen, etwas zu verwenden, was in bestimmten Lebenssituationen schädigent ist. Wahrscheinlich macht es immer Schäden, aber dann ist man für sich selber verantwortlich. Was hältst du von Bakuchiol? Kann man damit eventuell mehr erreichen, als mit Retinol? LG Maggy

Ich habe nicht viel Erfahrung mit Bakuchiol, aber die waren irgendwie nicht so toll. Würde ich für mich nicht mehr kaufen.

Und zu den Schäden: während der Schwangerschaft soll man ja vieles nicht, von rohen Eiern über Salami bis was weiß ich. BHA übrigens auch nicht und Haarfarbe auch nicht. Die Liste ist vermutlich noch viel länger, ich habe ich da seit 16 Jahren nicht mehr informiert…

Zur Basiscreme: es ist die Basiscreme DAC, z.B. hier https://www.docmorris.de/basiscreme-dac/04193119

Man darf nur wenig verwenden (Erbsengröße!), dann funktioniert das

Hallo Maggy,
Das Thema “Toxizität” wird häufig falsch verstanden, daher möchte ich gerne darauf eingehen. Sorry Wenn es ein bisschen länger wird.

Vitamin A (in der Form von Retinol, wie es in Lebensmitteln, bzw. fast nur in Leber, geringfügig in Eiern und Milch) vorkommt, ist eine lebenswichtige Substanz. Daher auch als Vitamin klassifiziert. Somit ist Vitamin A keine von sich aus, in jeder Menge, giftige Substanz die dem Körper schadet. Im Gegenteil.

Generell ist ein zu viel von allem potenziell schädlich – ein zu wenig von einigen wichtigen Dingen aber auch, beispielsweise Vitaminen.

Nun gibt es Vitamine und Mineralien, die der Körper einfach bei zu hohen Mengen über Urin usw. schnell wieder ausscheidet. Damit kann man sich also quasi nicht vergiften. Einige andere können dagegen vom Körper gespeichert werden, vermutlich ist das eine evolutionäre Anpassung an die relativ unregelmäßige Verfügbarkeit. Das betrifft Vitamin A. Außerdem können hohe Mengen nicht so einfach ausgeschieden werden. Deswegen kann man zum Beispiel durch den Verzehr von Eisbärenleber (extrem hoher Vitamin A Gehalt) sterben.

Da Vitamin A in der Tat über die Haut ins System aufgenommen wird, haben Tretinoin, Retinol und Co eben durchaus eine Wirkung auf den Vitamin A Haushalt.

Daher kommt auch der Vorschlag der EU, die Höchstmenge für Retinol in Kosmetik auf ich glaube 0.3% festzulegen, weil wenn man so ein Produkt täglich (ich bin nicht sicher, ob 1x oder 2x) auf dem ganzen Körper großzügig verteilt, könnte man damit seinen Tagesbedarf an Vitamin A decken. Wenn man den aber schon über die Nahrung aufnimmt (Hinweis: außer an Tagen, an denen Leber konsumiert wird, ist das nicht erwähnenswert), läuft man Gefahr, an die empfohlene tägliche Höchstmenge (gesamt) zu stoßen.
Was das für den Einzelnen bedeutet, der sich so ein Produkt alle paar Tage nur ins Gesicht schmiert und nicht täglich Leber verzehrt, sollte aber auch klar sein.

Die häufig ausgesprochene Warnung, Tretinoin oder auch Retinol nicht in der Schwangerschaft zu verwenden, ist meines Wissens nach nicht sonderlich gut begründet.

Wichtig ist auch zu wissen, dass Vitamin A für die Entwicklung des Embryos unglaublich wichtig ist. Tatsächlich wird teilweise explizit der Verzehr von Leber in der Schwangerschaft empfohlen, um eine ausreichende Versorgung sicher zu stellen. Andererseits findet man auch konkrete Warnungen davor – insofern man ausreichend oder sogar hoch mit Vitamin A versorgt ist, besteht natürlich die Gefahr, dass man in ungesunde Bereiche kommt – und das wäre für ein ungeborenes Kind eben schädlich. Und in dieser Situation sollte man natürlich auch nicht über die Haut noch weiter Vitamin A zuführen, weil das wie oben erklärt auch gut in den Organismus aufgenommen wird.

So, zusammengefasst lässt sich sagen:
1. Vitamin A ist ein essentielles Vitamin für Gesundheit von Menschen aller Entwicklungsstufen, inklusive Embryonen.
2. Ein Zuviel davon kann dem Organismus schaden.
3. Quellen von Vitamin A sind Leber und Kosmetika.
3.1 Eine Creme mit 0.3% Retinol täglich auf den ganzen Körper aufgetragen genügt, um den Tagesbedarf von Vitamin A zu decken.

Das Fazit muss sich jeder selbst für seine Situation ziehen.

Um eventuellen Einwände zu Beta Caroten vorzukommen: das ist irrelevant.
Ja, der menschliche Körper kann es in Vitamin A umwandeln – aber:
1. Nicht in dem Maß, was allgemein angenommen wird, tatsächlich ist die Rate nur etwa halb so hoch, und außerdem haben viele Menschen (zB ca. 50% der genetischen Europäer) diverse Mutationen, die diese Umwandlungsrate weiter senken, bis hin zu “fast garnichts”. Auch ein genetisch gesegneter Mensch der sich hauptsächlich von Gemüse ernährt hat keine Chance, damit allein ausreichend Vitamin A zu bilden.
2. Ist der Prozess aufwändig und ineffizient, findet also bei ausreichenden Vitamin A Spiegeln quasi nicht statt. Dadurch kann man eben auch mit Beta Caroten allein keine toxischen Level erreichen, und läuft auch bei sehr guter Versorgung keiner Gefahr, sich mit Karotten, Süßkartoffeln, Spinat und Co irgendwie zu schaden.

Isotretinoin (oral) ist natürlich eine andere Geschichte. Da umgeht man jegliche Umwandlungsprozesse des Körpers und sorgt gewollt für eine Vitamin A Vergiftung. Die Nebenwirkungen sind die von zu hohen Vitamin A Werten. In der Schwangerschaft ist das selbstverständlich keine gute Idee.

Nachtrag: ich habe mir überlegt, demnächst mit meiner Hausärztin über Tretinoin zu sprechen und hoffe, dass sie mir ein Rezept ausstellt. (Mit meiner Hautärztin komme ich nicht weiter) Was müsste meine Hausärztin auf das Rezept schreiben? Ich denke, auf jeden Fall 0,025% und in Basiscreme DAC gemischt oder Gel, aber wie muss das genau drauf stehen?

Liebe Irit,

funktioniert Tretinoin mit Buffering ebenso gut wie ohne? Mit Buffering wäre ich wohl schon bei täglich oder mindestens 5/Woche. Ich habe das bisher vermieden, weil ich glaube, es wirkt dann weniger – oder so ähnlich.

Welchen Sonnenschutz mit hohem UVA nimmst du persönlich im Augenblick?

LG, Wally

ehrlich gesagt: ich weiß es nicht. Ich habe auch nichts dazu gefunden, wie jetzt was von der Haut absorbiert wird. Da müsste ich mal bei meiner Dermatologin nachfragen. Ich habe mich nicht so sehr darum gekümmert, weil es bei mir halt nicht funktioniert.

Sonnenschutz: Eucerin Actinic, ausführlicher Review kommt auch nächsten Montag. Man merkt: ich arbeite meine Liste “was ich schon immer schreiben wollte” ab 🙂

Tret wirkt gleich, mit Buffering ist lediglich die Anfangsirritation milder oder nicht vorhanden.
Ich nutze seit Jahren Cordes Vas, versiegelte Alutube hält lange und ich kann problemlos etwas auf Vorrat haben.

Hallo Irit,
sehr schön und passend beschrieben: ich fühle mich da bei “der Hemdsärmeligkeit in puncto Hautpflege” mal direkt ertappt 😉
Hattest Du bei dem Retirides (wg. Isopropyl Myristate) nur vereinzelt Pickel bekommen oder war dies eher eine flächige Hautreaktion? Ich frage dies, da ich selbst vereinzelt Pickel bekomme und mich jetzt frage, ob ich eventuell eine ähnliche Unverträglichkeit habe auf das Isopropyl Myristate?
LG Eileen

Man kann sich Tretinoin auch in eine (alkoholfreie) Gel-Basis mischen lassen, finde ich persönlich sehr angenehm. Lässt sich sehr leicht auftragen, zieht in Nullkommanix ein und ich kann meine Nachtpflege auftragen ohne das irgendwas aufliegen würde, zu viel wäre oder sonstwie unangenehm wäre aufgrund von zu vielen Creme Schichten.

Ja genau. Ich habe mit einer Gel-Basis angefangen, dann hat die Dermatologin vorgeschlagen auf eine Creme-Basis umzusteigen, weil die höheren Tretinoin Konzentrationen damit verträglich sind, aber nach der Creme-Tube habe ich sofort wieder um die Gel-Basis gebeten, weil ich sie viel unkomplizierter finde in der Handhabung.
Zur Pflege meiner Haut trage ich einfach, wie üblich, meine gewohnte Creme auf.

Hi Isabelle, wie lautet das Rezept der Gel-Basis? Dann würde ich das beim nächsten Mal meinem Dermatologen vorschlagen. Er verschreibt mir immer eine Mischung mit 40g Linola und ich würde auch ein Gel präferieren 🙂

Hallo zusammen, mein Thema und ich hatte den ganzen Tag keine Zeit.
Zum Spender:
Ich lasse die Menge an Creme auf zwei Alutuben ( kleinste Einheit)verteilen.
Dann habe ich immer noch eine komplett ungeöffnete Tube.
Sie zieht auch keine Luft beim Drücken und ich quetsche gewissenhaft von hinten.
Auch ich benutze nach Jahren immer noch 0,05 Prozent. Das aber wirklich fast täglich.
Von 30 Tagen 27-28 Tage.
Ich habe inzwischen die Auftragsmenge generell erhöht und manchmal nehme ich besonders viel( 3-4 Erbsen) und manchmal wenig( 1 Erbse).
Je nach Hautgefühl und Zustand, oder ob ich in zwei Tagen was vor habe, dann etwas weniger.
Dadurch habe ich generell mehr Spielraum.
Ziel des Ganzen, ist ja, die Hauterneuerung auf ca 28 Tage zu beschleunigen.
So wie bei jugendlicher Haut.
Mehr geht nicht.
Wenn man das nach, für jeden Menschen unterschiedlicher Zeit, erreicht hat, sollte es erhalten werden.
Nach meinen Recherchen( Quelle finde ich im Moment nicht) ist es belegt, dass 0,05 Prozent dazu ausreichend ist.
Außerdem bin ich in der Konzentration flexibel durch die Menge die ich auftrage.
Meine Meinung zum Buffering:
Ich mache das oft.
Niemals mit allzu oklusiven Produkten.
Also kein Petrolatum, keine Lipide.
Eher leichte Silikone.
Die Cerave Hydrating Lotion oder auch die Feuchtigkeitscreme von Simple eignen sich gut dafür.
Generell jede Creme ohne potente Wirkstoffe und nur halboklusiv.
Früher auch noch mit Wartezeiten, heute oft direkt nacheinander.
Immer wenn ich denke, die Haut braucht Feuchtigkeit, aber sie ist nicht überreizt.
Ich trage dann oft eine größere Menge an Tretenoin auf(3-4 Erbsen).
Es gibt kein starres Schema mehr.
Jeden Tag wird individuell entschieden.
Man lernt mit der Zeit das Ganze richtig einzuschätzen.
Also Wally, wenn du das Gefühl hast, keine Reizung, einfach nur etwas trocken, dann ruhig eine dünne Schicht Creme vorher und etwas Tretenoin.
Jeder zusätzliche Tag in der langen Aufbauphase ist gut.
Man sollte sich von einem starren Schema lösen wenn man eine grundsätzliche Gewöhnung erreicht hat.
Noch mal kurz zur fetthaltigen Basiscreme:
Sie wird ja nur bei Dunkelheit aufgetragen, im Sommer reinige ich oft mein Gesicht, habe dann noch ein, zwei Stunden bis zum Schlafen und trage dann erst Tretenoin auf.
Dann buffere ich sozusagen und habe eine fetthaltige Creme zur Nacht.
Unter dem Make-up oder am Tage hat diese Creme nichts zu suchen.
Ich persönlich habe niemals an dem Wirkstoff gezweifelt.
Immer nur an mir selbst.
Bin ich zu schnell im Aufbau wird es sofort bestraft.
Das Problem habe ich schon lange nicht mehr.
Für mich ist es der günstigste und effizienteste Wirkstoff überhaupt.
Man muss die Wirkungsweise verstehen und sich darüber im Klaren sein, dass es eigentlich für immer angewendet werden soll.
Sonst braucht man sich nicht damit zu beschäftigen.
Sobald man aufhört, verlangsamt sich die Zellteilung und ich bin da, wo ich angefangen habe.
Es hat keinerlei positiven Sofortefekt, eher im Gegenteil.
Der Wirkstoff ist unbequem, er lässt wenig Raum für andere Wirkstoffe.
Es ist das Vitamin A der ersten Generation, seit den 80 ern erforscht, in Langzeitstudien.
Es wirkt erwiesenermaßen am Besten in der Haut.
Es ist belegt, dass sich die Zellen sogar gesünder teilen als ohne diesen Wirkstoff.
Alle Nachfolgeprodukte , zweite Generation Adapalene( Differin) oder Tezorac sind nicht so gut erforscht und belegt, sie wirken an anderen Rezeptoren der Zellen, mehr Akneorientiert und besser toleriert von der Haut, aber ich habe ja keine Akne.
Die Derivate und auch Vorstufen ( Retinal Retinol , Retinolderivate…….…und ganz am Ende Bakuchiol) müssen in mindestens einem Konvertierungsschritt in Tretenoin umgewandelt werden.
Die Masse an Konsumenten wird kein Tretenoin benutzen können oder wollen.
Die Industrie wird immer eine Möglichkeit darin sehen, zum Beispiel Bakuchiol als Vorstufe zu vermarkten.
Der Erfolg in der Haut wird, je nach Pflegezustand , allein ein Soforteffekt sein, durch regelmäßigen Gebrauch eines Feuchtigkeitsspenders. Aber nicht auf Grund eines Vitamin A Produkts.
Das was Tretenoin in der Lage ist zu leisten, ist auch kaum von einer öffentlichen Person darstellbar.
Gerade in der Beautybranche nicht.
Weil er eben ein großes Maß an Disziplin erfordert und wenig Spielraum lässt für andere Dinge.
Die wir ja hier erwarten.
Also, ihr merkt, ich brenne wirklich lichterloh für Tretenoin.
Deutschsprachig ist wenig zu finden. Sogar englischsprachig ist es nicht ganz einfach.
Dr. Dray, Hot and Flashy sind die bekannteren YouTuber, bei denen die Grundlagen gut zu verstehen sind.
All das ist meine persönliche Meinung.
Natürlich müssen alle Dinge die Irit hier geschrieben hat , berücksichtigt werden.
Sonnenschutz……
Ich kann nur sagen, es lohnt sich!
Liebe Grüße Christina

Liebe Christina,
ich kann deine Erfahrung eins zu eins unterschreiben. Ich komme mit 0,05 täglich perfekt zurecht. Höhere Konzentration bedeutet nicht mehr Wirkung, eher mehr Strapazen für die Haut. Ich nutze eine 50 g Tube die schnell leer ist, weil Gesicht, Hals und Hände eingecremt werden.

“Ich trage dann oft eine größere Menge an Tretenoin auf(3-4 Erbsen).”

Ich auch. Aber immer so wie es der Haut bekommt.

“Man lernt mit der Zeit das Ganze richtig einzuschätzen.”

Das stimmt, es macht Spaß mit der Haut und nicht gegen der Haut zu arbeiten.
Viele die denken, die vertragen Tretinoin, haben sie nie wirklich auf das Wirkstoff eingelassen, wollen alles auf einmal und sind nicht bereit andere Wirkstoffe zugünsten von Tret sein zu lassen.
Tretinoin und Sonnenschutz, mehr brauche ich nicht um meine beste Haut ever zu haben.

“Für mich ist es der günstigste und effizienteste Wirkstoff überhaupt.”
Amen.

Ich habe fast zwei Jahre gebraucht bis ich den heutigen Effekt hatte, straffe, junge Haut.

Hallo, ich habe auch mit Retirides begonnen und meine Erfahrung damit war, dass ich die üblichen Nebenwirkungen hatte. Ich habe dann immer wieder Pausen eingelegt und nach einiger Zeit neu begonnen. So richtig glücklich wurde ich aber nie damit, denn Make up ging zu der Zeit eigentlich gar nicht, sah immer sehr unschön aus. Seit November 2021 benutze ich nun das Tretonoin von FormelSkin und siehe da, es funktioniert super. Allerdings benutze ich gar nichts anderes mehr. Zur Reinigung benutze ich deren Reinigungslotion, morgens dann den Moisturizer und abends nach der Reinigung nur die “Formel”. Ich benutze keine Säuren mehr, kein Vitamin C, gar nichts weiter. Mit Retirides hatte ich das damals noch gemacht. Vielleicht war das alles zu viel.

Darf ich fragen welche Stärke deine Creme hat? Finde das Konzept von der Firma ja interessant. Bin aber noch etwas unsicher.

Hallo Karin, ich bin mit 0,0125 % gestartet, nächster Monat 0,025 und nun bin ich im 3. Monat (natürlich nicht schwanger) mit 0,05 % und 4 % Niacinamid. Ich hatte damit von Anfang an keine “Nebenwirkungen” und das bei täglich Benutzung. Ich bin wirklich total happy damit und der Kontakt mit den Ärzten klappt super, selbst am Wochenende habe ich neulich meine Frage beantwortet bekommen.
Viele Grüße aus Berlin

Ich nehme Tretinoin jetzt seit 5 Jahren. Da ich sowieso trockene Haut habe, fing ich mit einmal die Woche an. Zweite Woche zweimal, etc. Als ich nach etwa einem Jahr auf .05% umstieg, ging alles quer. Auch wenn ich alles andere wegließ. Ich habe auch immer darüber gecremt. Irgendwo laß ich daß .025% 5 mal die Woche besser funktioniert wie zweimal die Woche .05%. Es gibt auch US Studien die herausfanden daß nach ca. 25 Jahren die Wirkung eigentlich fast gleich ist, egal welche Dosierung. Das aller Wichtigste ist konsequent zu bleiben. Ich werde mit 80 noch mein Tübchen haben!
Zur Zeit habe ich eine Relativ neue Formulierung, Altreno (.05%). Habe ich bei Shirin Idriss (YouTube Dermatologin gesehen). Da ist Hyaluronsäure drin und hilft bei der Verträglichkeit. Ich vertrage diese Konzentration aber nur 3-4 mal die Woche. Zwischendrin nehme ich .025, und Sonntags lasse ich alles aus dicker Creme weg. Ausser Vitamin C, nehme ich keine Aktiven Wirkstoffe mehr. Das spart Zeit, Geld & Platz. Im großen Ganzen bin ich richtig zufrieden!

Ich hatte überhaupt keine Schwierigkeiten bei Tretinoin, bin jeden zweiten Tag mit Cordes Vas gestartet. Dann recht schnell täglich. Nach ca. 6 Monaten 0,1 eingeschlichen , auch ohne Probleme. Dann auch wieder recht schnell täglich. Keine Irritationen. Manchmal denke ich, das können doch nicht alles Fakes gewesen sein. Hoffe, dass alles so bleibt.

nein, glaube ich nicht – du hast einfach eine robuste Haut. Meine beste Freundin auch, die kann sich praktisch alles ins Gesicht packen und hat nur äußerst selten eine Reaktion

Ich finde es immer spannend, die unterschiedlich die Erfahrungen sind.

Retiridis mag ich auch nicht sonderlich. Zu schwer, und auch wenn es die Haut durchaus glatter macht, hat es nicht diese ausgleichende, Haut verschönernde Wirkung die Retin A oder sich Airol bei mir hatten.
Retin A mag ich am liebsten, Airol hab ich nur in 0.05 ausprobiert, das ist mir für die Daueranwendung zu viel. Ich komme mit täglich 0.025 gut klar, 1-2 die Woche geht 0.05 aber mehr nicht.
Aktuell nutze ich 1x die Woche die 0.05er Airol auf, 2x die Woche Skinoren (20% Azelainsäure) und 4x 0.025% Retiridis. Wobei, ich habe auch fast jede Woche einen Tag wo ich garnichts nehme, bzw nur eine leichte Creme.

Meine Haut ist nicht in ihrem besten Zustand – der ist sehr teuer und ein bisschen aufwendig. Aber das Aufwand-Ertrag Verhältnis ist sehr gut, ich brauche am längsten für die Reinigung, meine Pflegeschritte sind an den meisten Tagen sehr minimal. Ich finde es vor allem schön, dass meine Haut sich auch “ohne alles” gut anfühlt, kein spannen, kein übermäßiges fetten.

Hm, schon spannend wie unterschiedlich Tretinoin bei jedem empfundenen und wahrgenommen wird. Ich benütze es jetzt seit etwa 2 Jahren. Angefangen habe ich mit 0,025 Airol und bin dann relativ schnell bei zweimaliger wöchentlicher Benutzung auf 0,05 umgestiegen. Das habe ich dann aber nicht mehr sehr gut vertragen, ich habe am Lippenrand rote Stellen bekommen und auch um die Nase habe ich mich geschält, also wieder zurück auf 0,025. Die roten Stellen habe ich aber trotzdem immer mal wieder bekommen. Irgendwann habe ich festgestellt, dass es die Kombi mit Nia war, die ich nicht vertragen habe. Seit ich alle Nias meide, keine diesbezüglichen Probleme mehr.
Dann wurde Airol ausgelistet und ich musste mir ein anderes Produkt suchen. Mein Dermatologe hat mir ein Rezept zum anmischen gegeben, in einer Basiscreme von Avene. Damit bin ich dann in die Apotheke. Schock! 30 ml für 128.- Franken! Dann bin ich mit dem selben Rezept nach D rüber…immer noch 70.- Euro! Als letzten Versuch in Frankreich…60.-
Jetzt habe ich Effederm auf Rezept für 6.70 (Frankreich)und bin sehr zufrieden damit. Konsistenz ist besser als Airol, da etwas cremiger und dünner und über den Preis kann man jetzt echt nicht meckern. Ausserdem vertrage ich die 0,05% sehr gut bei dreimaligem Gebrauch pro Woche. Nur die Kombi mit Nia geht nach wie vor nicht.
Jetzt meine Frage, zahlt ihr tatsächlich 60 oder 70.- Euro für die angerührte Creme? Oder machen die Apotheken da Gesichtspreise??
Liebe Grüsse

Liebe Nimitta,

ich bekomme Cordes Vas entweder auf Kassenrezept, dann mit 5,00 € Zuzahlung, oder auf Privatrezept, dann bin ich bei 19,00 €. Ich hatte auch einmal ein Rezept zum mischen, da lag ich bei 20,00 €, konnte aber die Creme nicht vertragen. Aber die von dir erwähnten Preise erscheinen mir schon reichlich unverschämt.

Gesichtspreise – nettes Wort, kannte ich noch nicht.

LG, Wally

nein, ich bezahle für 50 ml knapp über 20 Euro, mit 0,1% waren es glaube ich 27 Euro

Die Preise sind aber echt unverschämt

Was ist Effederm????

Differin ist bei euch freiverkäuflich. Altreno 0.05% hat neulich eine Freundin $62 bezahlt. Warum solche Preisunterschiede, keine Ahnung. Evtl. eine andere Krankenversicherung?

hellooo,

mich würde das Rezept von deiner Ärztin sehr interessieren, ev. kann ich das meiner Ärztin dann so “vorschlagen”. magst du’s teilen?
danke und lg

das ist kein großes Geheimnis, sondern schlicht eine Basiscreme (die werden fertig angerührt in der Apotheke verwendet, je nach Hauttyp unterschiedlich) plus die entsprechende Menge Tretinoin

Würde sich die Neutrogena Aqua Creme (parfümfrei) als Basis Gelcreme eignen?

Inhaltsstoffe: Aqua, Dimethicone, Glycerin, Cetearyl Olivate, Trehalose, Sodium Hyaluronate, Ethylhexylglycerin, Dimethicone Crosspolymer, Dimethiconol, Polyacrylamide, C13-14 Isoparaffin, Synthetic Beeswax, Sorbitan Olivate, Laureth-7, Carbomer, Sodium Hydroxide, Chlorphenesin, Phenoxyethanol.

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