Strickprojekte (13): Topflappen, Decke und noch mehr

Heute Teil 2 der Strickprojekte aus dem letzten Dreivierteljahr. Teil 1 mit meinen grünen Pullovern findet ihr hier.

Topflappen im Fischgrätmuster

Ein eher kleines Projekt waren Topflappen für das große Kind. Sie hat seit letztem September eine eigene Wohnung und wollte Topflappen wie zu Hause. Fand ich klasse, meine Mutter hat mir damals für den Auszug welche gehäkelt und die haben auch dreißig Jahre überlebt, bevor es wirklich nicht mehr ging.

Ich stricke lieber und die hier sind im Fischgrätmuster gestrickt. Wobei ich (Asche auf mein Haupt) einen Fehler gemacht habe, weil ich dachte, dass ich das Muster ja im Kopf habe. Es sieht kompliziert aus, ist aber eigentlich sehr einfach – wenn man nicht nur an die Hälfte denkt. War der Kopf löchriger als gedacht.

Ganz wichtig: deutlich dickere Nadeln als eigentlich für die Wolle gedacht benutzen. Für Topflappen empfiehlt sich auch Topflappengarn, das hält nämlich etwas aus. Ich wasche gnadenlos bei 60 Grad und stecke in den Trockner – überleben die Topflappen einwandfrei.

Das Muster:

In der Hinreihe die erste Masche rechts stricken. Dann die beiden nächsten Maschen rechts verschränkt zusammenstricken, die herausgestrickte Masche auf die rechte Nadel, aber die beiden zusammengestrickten Maschen auf der linken Nadel lassen. Die erste Masche auf der linken Nadel dann “fallenlassen”, die zweite Masche der zusammengestrickten bleibt auf der Nadel! Dann das Ganze wiederholen bis fast zum Ende der Reihe. Und das ist eigentlich der ganze Trick. Dadurch wird jede Masche zweimal verstrickt und das Muster wird sehr dick – deshalb auch die dickeren Nadeln. Am Ende der Reihe die beiden letzten Maschen einfach rechts stricken.

In der Rückreihe wird links gestrickt. Erste Masche links, dann werden wieder je zwei Maschen zusammengestrickt und jeweils nur eine “fallen gelassen”. Aber: nicht verschränkt, sondern ganz normal links stricken. Am Ende der Reihe wieder zwei linke Maschen stricken. Ähem, meine Topflappen wären auch noch schöner geworden, wenn ich nicht einfach die Rückreihen links ohne alles gestrickt hätte. Ich dachte zwischendurch, dass es irgendwie anders aussieht, war aber von der Genialität meines Strickgedächtnisses überzeugt. Nächstes Mal mache ich es wieder besser.

Wer mag, kann auch einfach bei Youtube suchen, ich fand dieses Video ganz gut und vor allem nicht so länglich (Link).

Ach so, und zum Schluss einfach einmal drumherum häkeln. Die Häkelkönnerinnen können auch Mausezähnchen so wie früher häkeln.

Die Decke. DIE Decke.

Ach ja, sie ist deutlich größer geworden und je größer sie wird, desto weniger gefällt sie mir für mein Sofa. Sie ist einfach zu weiß und insgesamt zu hell. Also habe ich dieses Projekt vorgestern beendet, das letzte weiße Knäuel (unten am Bildrand) habe ich noch zu Ende gestrickt. Und nun freut sich meine kleine Tochter über eine handgestrickte Decke für ihre erste eigene Wohnung.

Der Chenillepullover

Ich wollte schon länger einen Pullover aus Chenille stricken, aber es gab einfach keine schöne Wolle – war wohl nicht mehr modern. Und siehe da, nun gibt es welche von Lana Grossa.

Chenille hat eine besondere Struktur, die Wolle ist aus feinen Fasern gemacht und hat einen samtigen Griff, ich hoffe, ich habe das auf den Fotos halbwegs eingefangen.

An sich ist der Pullover auch sehr schön, aber richtig glücklich bin ich nicht. Der Pullover ist sehr schwer (fast 800 g) und ich ziehe ihn nicht so richtig gerne an. Ich überlege, ob ich ihn einfach in der Mitte aufschneide und eine Strickjacke daraus mache. Ich habe noch etwas Wolle und könnte noch eine Blende und zwei Taschen stricken.

Was meint ihr? Gute Idee oder doof?

Die nächsten Projekte

Nach ungefähr fünfzehn Jahren ist es mir endlich gelungen, wieder weiß-schwarz melierte Wolle zu bekommen. Ich habe seinerzeit einen Pullover aus Sockenwolle mit dieser Musterung gestrickt, den ich eigentlich sehr gerne mochte, hatte so einen 50er Vibe. Leider war das die günstige Sockenwolle aus Schurwolle und ich fand ihn kratzig.

All die Jahre gab es nie die richtige Wolle, aber nun: von der Hamburger Wollfabrik in einer schönen Qualität (60% Kaschmir, 30% Seide, 10% Nylon). Auf den Pullover freue ich mich.

Außerdem habe ich eine alte Strickjacke aufgedröselt (die Wolle hat für mich einen hohen persönlichen Wert) – übrigens ein schönes Dunkelgrün. Daraus wird noch eine Strickjacke, die so ähnlich aussehen wird:

Und dann habe ich noch reichlich Cashmere 16 Fine in schwarz, genug für zwei Pullover. Ich denke, ich werde etwas in dieser Richtung versuchen:

Und vielleicht noch ein Sommerpullover?

Ich finde das Ringelmuster toll:

Nun ja… Richtung Frühjahr werde ich aber weniger machen und mich lieber mal um Sommerkleider und dünne, weite Hosen kümmern und meine Nähmaschine so richtig einweihen. Ich habe mir nämlich eine neue gegönnt, die Zuwendung braucht.

Halt, da habe ich doch glatt noch ein Projekt vergessen, als nächstes werde ich nämlich noch schnell einen Schal stricken:

Das Muster fand ich einfach klasse und habe mir die Anleitung gekauft. Ich habe es aber noch nicht genau studiert, werde aber wie immer berichten!

Und, was meint ihr zu Chenille, Decke und den kommenden Projekten?