Gedanken zur Pflegeroutine (mit Update)

In den letzten Monaten habe ich mir sehr viele Gedanken in Sachen Pflegeroutine gemacht – weswegen es heute gleich drei-in-eins gibt. Nämlich wie man meiner Meinung nach eine sinnvolle Pflegeroutine zusammenbaut, welche Produkte ich derzeit verwende und noch ein paar allgemeine Gedanken zum Schluss.

Eine sinnvolle Pflegeroutine finden

In den letzten Jahren wurde das Thema Hautpflege immer präsenter. Vor zehn oder fünfzehn Jahren war das eher etwas für Insider, mittlerweile gibt es Skinfluencer, jeder Drogeriemarkt hat Produkte, die man früher mit Glück in den USA oder Korea bestellen konnte – und es wird immer unüberschaubarer. Gefühlt empfiehlt jeder Depp irgendein Produkt, das welches Wunder auch immer vollbringen soll. Wahlweise gegen Geld oder aus anderen Gründen. Wie immer bei zu viel Werbung aller Art wird es dann schwierig.

Deshalb lasst uns einfach mal die Reset-Taste drücken und mal nachdenken.

Die entscheidende Frage: was soll die Pflegeroutine eigentlich für mich tun?

Die Antwort ist natürlich individuell. Will ich es möglichst einfach haben oder darf es etwas mehr sein? Was stört mich an meiner Haut und kann man daran etwas machen? Welche aktiven Inhaltsstoffe sind sinnvoll für mich? Und so weiter und so weiter.

Haut strahlt, rein und schön,
Inhaltsstoffe tun ihr Werk,
pflegen und wirken.

Ich habe nach meiner Rosacea-Attacke im April des Jahres sehr genau darüber nachgedacht, was ich eigentlich möchte und wie meine Haut mittlerweile beschaffen ist. Und habe mich dann nach und nach an die passenden Produkte herangetastet. Bei mir geht es in der Reihenfolge um Rötungen, kleine Pickelchen (zu viel Pflegendes hat noch nie funktioniert), Pigmentstörungen und Falten. Ich wollte mir also etwas überlegen, um diese vier Probleme anzugehen.

Mit einer kleinen Extraschwierigkeit: wie kürzlich beschrieben gibt es eine Menge Inhaltsstoffe, die meine Haut einfach nicht mag und verträgt. Und der nächsten Schwierigkeit, bei mir hilft viel nämlich nicht viel, sondern bewirkt eher das Gegenteil. Meine Haut reagiert zickig auf “dick” aufgetragene Seren und Cremes oder zehn Schichten im Gesicht. Dann war da noch die Komplexität, ich möchte keinen Terminkalender für meine Hautpflege führen. Diese diversen Skincycling-Vorschläge finde ich anstrengend, ich bin ein Gewohnheitstier.

Ein paar Eckpunkte: Rötungen gezielt mit einer Creme reduzieren, Pickelchen bekomme ich am besten mit BHA in den Griff, Tranexamsäure wirkt gegen Pigmentflecken und kaschiert Rötungen und in Sachen Falten reden wir natürlich über Vitamin A in allen Varianten. Und bei all diesem nicht vergessen, die Basics zu beachten, nämlich genügend Feuchtigkeit, etwas Pflege, Antioxidantien gegen oxidativen Stress und die Hautbarriere gesund halten.

Ich weiß, hört sich kompliziert an. Geht aber!

Wie immer ungeschminkt bei Tageslicht und ohne jeden Filter.

Meine Lieblingsprodukte Stand November 2023

Ich habe euch Bilder von allen Produkten gemacht. Die sind natürlich nicht alle neu, sondern kommen direkt aus dem Bad und sind teilweise schon etwas geleert.

Ich benutze mittlerweile mit wenigen Ausnahmen im Gesicht und auf Hals/Dekolleté dieselben Produkte. Wenn nichts anderes dabei steht, verwende ich morgens und abends.

Reinigung morgens: CeraVe Creme-zu-Schaum

Reinigung abends: CeraVe Reinigungsöl, bekommt auch Sonnenschutz und Makeup ohne Probleme weg

nur morgens: BHA von No Cosmetics gegen verstopfte Poren und kleine Pickelchen (hört das eigentlich jemals auf?), ich gebe einfach ein paar (!) Tropfen in die Handfläche und verteile im Gesicht, der Rest von den Händen noch auf Hals und Dekolleté.

Dann kommt die Augencreme, mein Liebling von Christine Niklas, das Black Level Eye Serum.

Das BHA sollte etwas wirken können, deswegen ist jetzt der Zeitpunkt, um die Füße und ggf. Arme und Beine einzucremen.

Dann geht es weiter…

Das Hyaluronspray von Eucerin mag ich sehr, der Sprühnebel ist sehr fein und man kann gleich weitermachen ohne “Trockenzeit”. Eine Extraportion Feuchtigkeit.

Dann kommen die Produkte gegen Pigmentflecken:

Morgens: Bright! Liquid von HighDroxy mit Tranexamsäure (Review kommt nächste Woche)

Abends: The Ordinary Aloe 2% + NAG 2%

morgens: weiter geht es mit Antioxidantien, Ceramiden und Hyaluronsäure für beste Feuchtigkeitsversorgung der Haut. Ich mische gerne einen guten Pumpstoß des Beyerschen Hautgels mit einem Pumpstoß des Hyaluron-Superserums von Christine Niklas.

Abends gibt es Vitamin A in der für mich verträglichsten Variante – Retinal gemischt mit dem hautberuhigenden Barrierebooster.

Morgens gibt es dann fürs Gesicht eine kleine (!) Menge Hautcreme, im Sommer habe ich das weggelassen, zu viel Pflege.

Für Hals und Dekolleté verwende ich morgens und abends die Anti Redness Creme von Christine Niklas (Review kommt nächste Woche). Abends mag ich gerne die Repair Cream von Dr. Jetske Ultee (Uncover Skincare). Das Retinal ist eben doch anstrengend für meine Haut und die hilft mir.

Last but not least am Morgen: Sonnenschutz! Im Gesicht immer Eucerin, ansonsten auch gerne den Sonnenschaum aus dem Rossmann. Oder mein neuestes Testobjekt, wie immer demnächst mehr.

Ich weiß, das hört sich sehr viel an, aber passt alles in meine kleine Badezimmerbox!

Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

Nach all diesen Erläuterungen und meiner fein austarierten Pflegeroutine mit allem Schnick und Schnack fragt man sich natürlich schon, ob das alles wirklich nötig ist. Im Endeffekt reden wir hier über eine nicht ganz unerhebliche Investitionssumme, über täglichen Aufwand und nicht zuletzt auch über diverse Fehlversuche.

Außerdem sollte man erwähnen, dass auch die tollste und schönste Pflege nichts an genetischen Voraussetzungen ändert. Es gibt einfach Menschen, die feinporige Haut ohne Pickel haben, mit 70 die ersten Falten bekommen und die mit dem Wort Pigmentflecken nichts anfangen können. Und es gibt sehr viele Menschen, die Ekzeme, Neurodermitis, Akne und ähnliches nicht nur theoretisch kennen. Das ist so und setzt Grenzen beim Ziel “gepflegte, strahlende Haut”. Ich sage damit nicht, dass man – sofern man Spaß daran hat – nicht versuchen soll, eine gepflegte und strahlende Haut zu bekommen. Aber nicht um jeden Preis.

Ich persönlich sehe dann auf Youtube ein Video zur jahrelangen Nutzung von Tretinoin und bin superneidisch, weil die 61-jährige Youtuberin im Gesicht eher wie Mitte 40 aussieht. Will ich auch, funktioniert aber nicht. Ich gehöre zu den Menschen, die Tretinoin nicht dauerhaft tolerieren können. Andererseits (ich bin jetzt ein bisschen gemein) schaue ich mir dann den Hals und die Arme an und denke so bei mir: junges Gesicht auf gealtertem Körper ist es auch nicht. Und wer will sich schon – mal abgesehen von den gesundheitlichen Risiken von zu viel Vitamin A – täglich von Kopf bis Fuß eincremen, nie mal den Sonnenschutz vergessen und so weiter.

Ich denke, man sollte das alles entspannt sehen. Wir werden hoffentlich alle alt und lachen über ein paar Falten und Pigmentflecken.

Und deswegen hier ein kleines Gegengewicht zu dem schönen Foto ganz oben.

Es kommt halt immer auf den Betrachtungswinkel an. Und ja, ich habe Falten, die Hängebäckchen werden mehr und so weiter und so weiter. Ja und?

Gelassen älter,
Lebensfreude, Weisheit, Spaß  
Jeder Tag ein Fest.

So, wer jetzt noch dabei ist: wie haltet ihr es mir der Pflegeroutine? Und dem täglichen Spaß?