Ich erinnere mich noch genau an das Erscheinen von Jurassic Park von Michael Crichton – satte 31 Jahre her. Damals gab es bei Ruhrgas noch eine sogenannte Freizeitbücherei und ich stand auf Platz 2 der Warteliste. Zur Erklärung, warum ich es nicht einfach gekauft habe: damals haben wir noch ziemlich sparsam gelebt, es waren die Berufsanfängerjahre, die Bafög-Rückzahlung stand vor der Tür und so weiter.
Als ich es dann endlich hatte, habe ich mit meinem Exmann gelost, wer zuerst lesen darf. Er hat gewonnen und ich habe ihn allabendlich genervt, dass er schneller lesen soll. Bis ich es dann endlich hatte.
Ich war völlig hin und weg – die komplett neue Idee dahinter kombiniert mit einer wilden Abenteuergeschichte. Es war perfekt.
So perfekt, dass ich mir später das Taschenbuch gekauft habe – einfach, um es zu haben.
Im Lauf der Jahre habe ich dann so ziemlich alles von Michael Crichton gelesen, manches war nicht ganz so toll, einiges ist Realität geworden (Stichwort “Deep Fake” in Nippon Connection). Aber Jurassic Park war immer mein Liebling.
Und NATÜRLICH habe ich mir sämtliche Filme angeschaut, der erste war mega, der zweite auch. Der dritte blabla.
Dann kam Jurassic World. Nun ja. Ich habe mir tatsächlich Teil 1 und 2 auf Amazon gekauft. Teil 1 war ok, Teil 2 schon sehr fragwürdig und kürzlich kam der dritte Teil in die Kinos.
Die Kritiken waren vernichtend.
Was meine große Tochter und mich nicht davon abhalten konnte, an einem Dienstagmittag pünktlich um 14 Uhr im Multiplexx-Kino zu sitzen. Natürlich waren die Dinos allererste Sahne. Jeff Goldblum auch (toller Mann, wäre mal so genau mein Fall). Wir haben uns dann aber doch die Frage gestellt, warum bei einem Budget von satten 185 Millionen Dollar nicht noch zwei bis fünf für ein vernünftiges Drehbuch über waren. Hätte definitiv geholfen.
Merke: Jurassic World 3 ist nur etwas für beinharte Fans.
Michael Crichton Lesetipps
Nach dem ersten Trailer vor einem Jahr hatte ich irgendwie wieder Lust auf Michael Crichton. Das letzte Buch “Micro”, das er nicht mehr selbst fertig schreiben konnte, hatte ich mit auf Djerba letzten Oktober. Wieder eine tolle Idee, aber in Strecken viel zu vorhersehbar. Das Tolle an Michael Crichton ist für mich, dass immer etwas völlig Überraschendes passiert, was eben NICHT vorhersehbar ist.
Daraufhin habe ich ins Bücherregal gegriffen und einige nochmal gelesen.
Mein absoluter Nr. 1 Tipp: “Time Line”. Quantenphysik und Mittelalter, ein paar Intrigen – phantastisch!
An “Prey” konnte ich mich nicht mehr gut erinnern, aber das wäre dann Nr. 2 auf der Liste. Minidrohnen mit Schwarmintelligenz, die sich selbständig machen, definitiv lesenswert.
In “Next” geht es um Gentechnologie, Patente auf Gene kombiniert mit einer Kriminalstory. Ich bin noch nicht dazu gekommen, mich mal über den aktuellen Stand der Dinge aufzuschlauen. Vermutlich / hoffentlich kam es nicht ganz so schlimm wie angedeutet. Und glücklicherweise ist Gentechnologie dann doch nicht ganz so simpel wie gedacht.
Diesen Sommer steht noch “Lost World” auf meiner Liste, die Dinos faszinieren mich immer noch.
Den Rest (Airframe, Enthüllung, Welt in Angst, blabla) muss ich nicht nochmal lesen. Wobei Airframe ein Lob bekommt, da habe ich nämlich zum ersten Mal verstanden, warum Düsenflugzeuge fliegen (Bernoulliprinzip). Aber das war es dann auch.
Noch mehr Dino-Fans hier? Oder Michael Crichton-Fans?
7 Kommentare
Team Chrichton hier. Jammerschade, dass er so früh gestorben ist. Mich hat „Welt in Angst“ sehr beeindruckt, wenn ich das auch heute differenzierter sehe. Ähnlich wie bei Andreas Eschbach (der leider keine guten Enden findet, sich aber sauspannend lesen lässt) hab ich sehr viel spielerisch über die Themen gelernt, um die es ging und die waren ja sehr verschieden, aber immer in Reichweite der Zukunft. Vor allem war es spannende Unterhaltung und mein Mann kaufte mir jedes Buch am ersten Tag, was auch daran lag, dass ich das an einem Tag fresse, während er länger und in kleinen Stücken liest. Wir hatten ja neulich das Thema E-Reader, bei den Kindle-Ausgaben können wir die das erste Mal zeitgleich lesen und kommentieren, das ist fast wie bei einer Serie.
Er wird mir ewig fehlen.
Jeff Goldbloom hab ich mal völlig überraschend vor meiner Haustür gesehen, als ich Müll rausbrachte. Ein Zweifel konnte nicht sein, weil Edward Norton, Ralph Finnies und Willem Dafoe mit dabei waren. Die hatten in Görlitz gedreht, las ich hinterher. Jeff hat alle überragt. Der wirkt wirklich riesig.
und er sieht GUT aus!!!
Finde ich ja sehr interessant, dass du Andreas Eschbach liest. Ich habe in den letzten Jahren etwas den Überblick verloren, aber sein erstes Buch Solarstation habe ich noch (war gut). Und du hast recht: er hat immer gute und spannende Themen, auch die SciFi-Sachen sind gut konzipiert, aber es verläuft dann irgendwie im Sande.
Ich bin trotz meines fortgeschrittenen Alters Dinofan und konnte das zumindest in einem Fall erfolgreich an den Nachwuchs weitergeben.
Jurassicpark, andere Dinofilme, Serien oder Bücher wird alles verschlungen. Drachen gehören übrigens auch in die Kategorie.
Leider konnte ich Jurassic World3 noch nicht sehen, steht aber auf der Liste
Dann gefällt Dir vielleicht die Serie ‘Prehistoric Plant’ (Apple TV+)… 🙂
Timeline ist auch mein absoluter Favorit, dicht gefolgt von Jurassic Park und „Gold“, sein Piratenschmöker😉
hm, Gold habe ich noch nicht gelesen, da muss ich doch gleich mal die Stadtbücherei konsultieren
Das ist witzig – seit Monaten habe ich Lust mir den ersten Film Jurassic Park wieder anzusehen und jetzt lese ich hier darüber. Womöglich durch meinen Sohn, der gerade mit 2,5 die Dinos für sich entdeckt?!
Die anderen Bücher gerade abgespeichert, Danke für die Tipps – habe von dem Autor noch gar nichts gelesen und das wird sich jetzt ändern