Ich backe seit längerem ab und an mal ein Vollkornbrot und hatte mich bisher nur an die einfach Sachen herangetraut. Bzw. die Brote, von denen ich dachte, sie wären einfach. Beim Stichwort Sauerteig hatte ich ziemlichen Respekt (warum auch immer) und habe das Thema geschoben und geschoben. Bis vor drei Wochen und hier seht ihr das wunderbare Resultat:
Das Ganze ist genauso einfach wie meine bisherigen Brotrezepte – aber erstens deutlich länger haltbar als das Haferbrot und zweitens nicht so bröckelig wie das Life-changing bread.
Das Grundrezept für mein Vollkornbrot stammt von Bas Kaast, hier meine Abwandlung:
- Zwei Päckchen flüssiger Sauerteig (je 75 g, gibt es von Seitenbacher im Supermarkt) oder ein Päckchen Sauerteigextrakt (ich nehme die Roggen-Variante von DM bio, Link)
- 300 g Vollkornroggenmehl (muss mind. sein, sonst wird das Brot zu klebrig)
- 200 g Dinkelvollkornmehl (oder Weizen oder mehr Roggen – je nach Geschmack)
- 3/4 Würfel frische Hefe
- Sonnenblumenkerne (ich mag viele, so um die 100g)
- Leinsamen nach Geschmack, ich packe eine Handvoll dazu
- Salz
- Olivenöl
- anderes Brotgewürz nach Geschmack
Zubereitung
In meinem Glasmechbesser werden 400 ml lauwarmes Wasser (nicht heiß!), die Hefe und der Sauerteig verrührt. Man muss ein bisschen mit der Gabel verrühren, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat.
In einer Rührschüssel wiege ich das Mehl ab, dann die Hefe-Wasser-Mischung dazu gießen, etwas Olivenöl (guter Esslöffel), Sonnenblumenkerne, Leinsamen und zwei TL Salz dazu.
Das wird dann mit Rührgerät und Knethaken gut verknetet. Der Teig ist ziemlich klebrig.
Schüssel mit Tuch bedecken und 30 Minuten an einer warmen Stelle gehen lassen.
Nochmals gut durchkneten, ggf. etwas Mehl auf die Hände geben.
Dann packe ich den Teig in eine Kastenform aus Silikon. Nochmal eine halbe Stunde gehen lassen.
Backen: den Ofen auf 250 Grad Umluft vorheizen (ja, 250 Grad) und auf den Boden eine feuerfeste Schale mit Wasser stellen. Ich habe solche eckigen Glasschalen von Ikea, die man auch für kleine Aufläufe nehmen kann.
Halbe Stunde backen (ich mag eine schöne braune Kruste), dann auf 200 Grad runter und weitere 10 Minuten backen.
Danach das Brot auf ein Gitter geben (ich nehme schlicht das vom Backofen) und dort abkühlen lassen, das Brot schwitzt nämlich noch.
Fertig!
Schmeckt phantastisch noch lauwarm mit gesalzener Butter. Das Brot hält in meinem Tontopf locker eine Woche und schmeckt dann immer noch gut, nach vier Tagen toaste ich die Scheiben meistens.
Neues Lieblingsbrot!
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und guten Appetit!
5 Kommentare
Guten Morgen zusammen,
ich bin auch eine leidenschaftliche Brotbäckerin und stelle Sauerteig seit einiger Zeit selbst her. Er ist gar nicht so schwer, wie ich zunächst befürchtet hatte. Hier ist eine ganz gute Beschreibung https://www.smarticular.net/sauerteig-von-grund-auf-selbst-herstellen-gesund-und-preiswert/. Anfangs ist die Triebkraft noch eher gering, so dass Hefe zugegeben werden sollte, damit das Brot aufgeht. Bei älterem Sauerteig ist das nicht mehr notwendig.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Hallo zusammen,
Ich hab früher nie Brot gebacken, weil das Hefeteigbrot nie so lecker war wie das von unserem guten Bäcker.
Aber seit ich wegen Corona im HO bin, züchte und pflege ich meinen Sauerteig und backe daraus jede Woche ein Brot und liebe das! Ich finde man schmeckt die Zeit, die der Teig bekommt und ich kann selber entscheiden was ins Brot kommt und was nicht…
Danke für dein Rezept.
LG Carina
Vielen Dank für das Rezept, Irit. Verwundert habe ich festgestellt, dass mein Herd nur 220 °C Umluft kann. Das Brot ist aber trotzdem gut geworden. Statt der Frischhefe habe ich zwei Päckchen Trockenhefe genommen. Das ging auch, obwohl das ja eigentlich etwas mehrfach ist. Und beim nächsten Mal probier ich den Sauerteigextrakt für Dinkelmehl von DMbio. Den hab ich beim DM gleich mitgenommen, als ich für die Roggenvariante da war.
hört sich gut an! Den Dinkelmehletrakt werde ich auch noch probieren – nächste Woche
Ist shcon erstaunlich, wie einfach man ein richtig leckeres, gesundes Brot machen kann!
Da hast Du recht. Ich hab noch nie Sauerteigbrot gemacht und war ziemlich zufrieden mit meinem Hefebrot, das ohne zu Gehen in den kalten Ofen kommt. Aber Abwechslung ist gut und dann noch so einfach … Das ist klasse, zumal man mit den Gewürzen ja immer etwas Neues kreieren kann.