Begegnungen #10: Zufall. SEHR unwahrscheinliches Ereignis.

Wie ihr wisst, gibt es eine Hamburg und eine Berlin Gruppe von Leserinnen, die sich treffen (wollen?). Zu diesem Zweck hatte ich eine Email an alle geschickt, die sich hier auf dem Blog gemeldet haben. Gewohnheitsmäßig hatte ich sie mit meiner “offiziellen” Blog-Mailadresse geschrieben und dort ist auch meine Adresse vermerkt.

Dann bekam ich eine Email von einer Leserin und ich konnte es nicht glauben. Sie schrieb mir, dass sie ganz aufgeregt war, als sie meine Adresse in Dortmund gesehen hat. Sie hat nämlich als Kleinkind bis ca. zu ihrem 7./8. Lebensjahr – Trommelwirbel – genau in der Hausnummer 34 mit ihren Eltern und später mit ihrem Bruder gewohnt. Sie hat dann sofort mal bei gesucht und die Straße gefunden. Entgegen ihrer jahrelang Vermutung sind die Häuser nicht abgerissen und neu errichtet. Und ja, das Gefängnis gibt es noch und das Geländer mit dem Graben auf der gegenüber liegenden Seite auch. Da hatte sie als Kind einmal ihren Kopf reingesteckt und erst nach längerer Zeit wieder rausbekommen. Und zwischen den Eingängen 34/36 hatte sich einmal ein JVA Insasse versteckt.

Ich habe ihr dann geschrieben, in welchem Stockwerk ich wohne und ihr ein paar BIlder vom Hausflur geschickt. Leider ließ sich die damalige Wohnsituation – unten, eine Wohnküche und ein Schlafzimmer sowie gemeinsames Klo mit der Nachbarin – nicht mehr richtig nachvollziehen, es ist im Lauf der Jahre dann doch viel umgebaut worden. Und das Ganze ist mehr als 60 Jahre her.

Ich bin beinahe umgefallen.

Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand, der vor langer Zeit in diesem Haus gelebt hat ausgerechnet auf meinem Blog liest und sich dann auch noch bei den wenigen in einer Gruppe meldet? SEHR unwahrscheinlich.

Wir haben uns natürlich weiter ausgetauscht und ich bekam auch noch ein Bild:

So sieht es heute aus:

Fast genauso, nur die Türen sind mittlerweile restauriert. Nun ja, und beim ehemaligen Kohleschacht (der Kohlekeller ist zum Fahrradkeller mutiert) erwischt uns immer noch der Handwerkermangel, das wird hoffentlich bald erledigt.

Ich finde diese Geschichte einfach klasse.

5 Kommentare

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Das ist ja unglaublich!!
Als Kind habe ich übrigens in Dortmund – Brechten gewohnt.
Allerdings habe ich da keine Erinnerung mehr daran, wir sind schon früh weggezogen.

Ich mag solche Geschichten und Begegnungen! Voll schön 😊
Vielleicht hat die Leserin sich ja zu deinem Blog hingezogen gefühlt und ist dran geblieben, als sie wusste, wo du lebst? So aus einer alten Heimatverbundenheit heraus? Aber dennoch bliebe es auch dann noch ein großer Zufall!
Das Foto mit dem Puppenwagen ist übrigens sehr niedlich!

nein, sie kannte meine Adresse ja nicht bis zu der Mail kürzlich, liest aber schon länger hier. Ich kann das immer noch nicht so richtig fassen!

Das ist schon ulkig! Solche Ereignisse finde ich toll!
Als Kind haben wir 6 Jahre in Garmisch-Pa. gelebt. Mein Papa war bei der US Army und wir wohnten in der Militärsiedlung. 30 Jahre später wurde mein Mann (Zivilangestellter der US Army) nach Ga-Pa versetzt (ohne unseren Einfluss). Eine SEHR begehrte Job Location und nur selten zu kriegen. Normalerweise ist die Siedlung nur für Militär bewohnbar, aber da einige Wohnungen frei waren, wurde uns eine angeboten…genau die in dem ich als Kind gelebt hatte!! Das wusste kein Mensch und in den vorherigen 30 Jahren war ich sehr viel umgezogen. Es hat absolut gepasst, aber war für mich sowas unglaubliches. Absolut skurril wie das Leben manchmal ist.

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