RIP Mütterlein

Das Jahr fängt so bescheiden an wie das letzte aufgehört hat. Gestern am späten Abend ist meine Mutter friedlich eingeschlafen.

Sie wurde 84 und ich werde sie sehr vermissen. Ich hatte es schon mal geschrieben, nach dem Tod meines Vaters vor 51 Jahren waren es halt immer wir zwei. Und trotz mancher Streitereien (ich wollte weder bei der Sparkasse arbeiten noch Hausfrau werden und überhaupt hatte ich sehr eigene Vorstellungen, wie ich leben möchte) hatten wir ein sehr enges Verhältnis. Irgendwann haben wir uns sehr angenähert, was vermutlich daran lag, dass ich mehr Verständnis für ihren Lebensentwurf und ihre Entscheidungen aufgebracht habe und sie auch. Mein Bestreben nach Unabhängigkeit mit allem Drum und Dran und meine beruflichen Pläne und Bestrebungen passten halt nicht in die Gedankenwelt von jemandem, der in den 50ern sozialisiert wurde. Aber das hat sie ausgemacht: sie mochte einfach Menschen und konnte andere Denkwelten (zumindest in gewissem Maß) akzeptieren.

In den letzten Wochen und Monaten haben wir viel Zeit zusammen verbracht, viel geweint, aber auch viel gelacht. Meine Mutter war trotz aller Schicksalsschläge eine rheinische Frohnatur.

Das Bild entstand Weihnachten 2020, was haben wir gelacht. Denn: ich bin mit meinen Töchtern am 25.12. hingefahren, im Gepäck Waffelteig (O-Ton: natürlich habe ich ein Waffeleisen) und Salat. Zumindest dachte ich das, ich hatte prompt den Salat bei mir vergessen und habe dann nachmittags noch welchen bei McDonalds gekauft fürs Essen. Aus den Waffeln wurde auch nichts, weil das Waffeleisen verschwunden war – also haben wir den Teig einfach wie eine Art Kaiserschmarren in der Pfanne gemacht. Es war ein toller Tag. Und genauso werde ich sie in Erinnerung behalten.

Ich muss mich jetzt erstmal um alles kümmern, ich denke, ich melde mich Ende der Woche oder nächste Woche.

45 Kommentare

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Liebe Irit, das tut mir sehr leid. Da ist sie Friedel aber schnell gefolgt…. Vergiss bei allem Kümmern bitte nicht, dich um dich zu kümmern und deiner Trauer Raum zu geben. Wenn du wieder hier bist, freuen wir uns alle, aber lass dir bloß Zeit – alles andere ist jetzt wichtiger! Ganz liebe Grüße! Sabineh

Liebe Irit,
mein allerherzlichstes Beileid für Dich und deine Töchter! Tolles Foto von Deiner Mutter, sie wird sicherlich sehr vermisst werden. Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft in nächster Zeit.
Viele Grüße,
die Alex

Liebe Irit,
mein aufrichtiges Beileid – ich wünsche dir und deinen Töchtern viel Kraft. Wenn die Eltern nicht mehr leben, ist man niemandes Kind mehr. Das ist traurig und ich musste diese Erfahrung bereits mit Anfang 30 machen. Aber das Leben bekommt in Anbetracht des Todes auch eine andere Tiefe. Dafür bin ich sehr dankbar. Das Foto ist wundervoll, behalte deine Mutter in liebevoller Erinnerung. Und du wirst sehen, sie begleitet dich von nun an auf andere Weise. Ich drück dich!
Sabine

Liebe Irit,

mein aufrichtiges Beileid und Mitgefühl für Dich und Deine Töchter!

Deine Mutter ist jetzt wieder bei Ihrem Friedel und sie werden Euch weiter von der Ferne aus begleiten und wohlwollend und stolz auf Euch herab schauen .

Britta

Liebe Irit,
es tut mir sehr leid und ich fühle mit Dir. Das ist eine schwere Zeit für Euch, in so kurzer Zeit zwei geliebte Menschen zu verlieren. Ohne Mutter zu sein verändert noch mal das ganze Leben. Nimm Dir alle Zeit, die Du für Dich brauchst. Ich wünsche Dir und Deinen Lieben ganz viel Kraft und Trost.
Gisa

Liebe Irit, mir fehlen die Worte. Denk ganz doll an Dich. Man sagt ja, dass man erst wirklich erwachsen ist, wenn die Eltern nicht mehr da sind. Man ist niemandens Kind. Ich Wünsche dir viel Kraft und Hilfe und trauere so wie du es brauchst.
Liebe Grüße von Sabine aus Hamburg

Es tut weh, wenn die Mutter geht.
Ich denke an dich und drück dich fest!
Unser Geistlicher sagte damals: „Seien Sie froh , dass sie so lange mit ihr sein durften.“
Das tröstet vielleicht irgendwann ein wenig, auch der Gedanke daran, dass sie friedlich einschlafen konnte.
Das Foto geht einem ans Herz.

Liebe Irit,
Mein aufrichtiges Beileid und viel Kraft, Stärke und schöne Erinnerungen an deine Mama wünsche ich dir und deiner Familie. Sei herzlich gedrückt von Kathrin

Mein aufrichtiges Beileid und Mitgefühl für euch. Den Tod der eigenen Eltern zu verkraften empfinde ich als besonders schwer – bei mir war es mit Ende 30 innerhalb von zwei Jahren der Fall. Trotz eigener Familie habe ich mich unendlich verlassen gefühlt. Ich wünsche dir viel Kraft.

Liebe Irit,
dass deine Mama jetzt auch noch gestorben ist, tut mir aufrichtig leid.
Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft,
liebe Grüße
Katja

Liebe Irit,

mein aufrichtiges Beileid.
Das Foto ist herrlich, so viel Lebensfreude. Ihr seid bestimmt ein tolles Team gewesen.
Mein Vater ist letztes Jahr am 10 Dezember eingeschlafen, das ist gerade mal 6 Wochen her, fühlt sich noch immer sehr unwirklich an.
Alles Gute und viel Kraft für dich und deine Kinder.

Mit besten Grüßen
Silvia

Liebe Irit, mein herzliches Beileid. Ich wünsche dir viel Kraft , die Trauer zu verarbeiten, wie schön, dass du in dem Moment des schrecklichen Verlusts auch an die schönen gemeinsamen Stunden denkst, dir und deinen Töchtern alles Liebe und nimm dir für dich Zeit. Herzliche Grüße Sibylle k

Liebe Irit,
das tut mir leid. Erst der Friedel und jetzt deine Mutter. Egal wie alt man ist, es bleibt doch immer noch die Mama. Das Foto ist ja toll.
Ich wünsche Euch viel Kraft in dieser schweren Zeit und fühle Dich gedrückt. Ganz liebe Grüße.

In Gedanken bin ich bei dir und deiner Familie und sende euch hiermit Kraft in dieser schweren Zeit. Schön, dass du dankbar sein kannst für die gemeinsame Zeit.

Liebe Irit,
mein herzliches Beileid! Dir und Euch wünsche ich Kraft und ausreichend Zeit für alles, was kommt!
Mit herzlichen Grüßen
Barbara

Ich muss euch noch etwas erzählen. Ich war heute mit dem tollen Mann und meinen Töchtern in Andernach, wir haben in der Wohnung geräumt, noch ein paar Sachen zusammengepackt (meine große Tochter zieht ja in einem halben Jahr weg), Erinnerungsstücke ausgesucht und so weiter.

Und ratet, was ich unter der Spüle hinter den Töpfen in einer Papiertüte gefunden habe? Genau, das Waffeleisen.

Das hat sicher für eine Mischung aus Lachen und Tränen gesorgt. Ich hoffe das Lachen wegen der schönen Erinnerungen hat gesiegt.

Damit hat sie sich unvergessen gemacht, ich bin gerade zutiefst gerüht, wirklich. Erinnerungsstücke sind so etwas schönes. Meine Urgroßmutter hatte eine Holzfigur, die ich bekam, weil ich sie gewünscht habe, denn ich durfte sie als Kind nie berühren. Von meiner Großmutter, schon 40 Jahre nicht mehr bei uns, habe ich die elektrische Kaffeemühle bekommen, die bei mir tatsächlich noch über 30 Jahre funktioniert hat. Und einen Handmixer ohne Strom (wird nicht benutzt, gebe ich aber niemals her), mit dem ich immer spielen durfte, sowie ihr gutes Besteck, welches nur zu Geburtstagen benutzt wird. Die wertvollsten Dekostücke von SchwieMu stehen in einer Glasvitrine und ihre Tischdecken liegen bei Feiern immer auf dem Tisch.

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