Begegnungen #1

Ich hatte vorgestern eine schöne Begegnung an der Supermarktkasse und eine halbe Stunde später war die Idee für eine neue, aber sehr unregelmäßige “Blogserie” geboren.

Mittagspause und ich nutze die Zeit für den überfälligen Wocheneinkauf, der Kühlschrank ist leer gefegt. Wie immer zuerst zu Aldi, den Rest bei Edeka. An der Kasse dauerte es etwas und ich kam mit der Frau hinter mir ins Gespräch. Dabei fiel mir ihre schöne Tasche auf. Chanel, offensichtlich Vintage.

Ich machte ihr ein Kompliment, sie freute sich sichtlich, erzählte mir, dass es ein Geschenk ihres Mannes vor langer Zeit war. Und dann redeten wir über wertvolle Dinge, die man lieber benutzen sollte, weil man sie ja nicht mitnehmen kann. Sie verriet mir auch noch, dass sie über 80 ist.

Ich fand sie einfach toll, sie hatte eine unglaublich positive und vitale Ausstrahlung. Nicht dieses Oma-hafte. Offensichtlich war das Leben gut zu ihr gewesen oder sie hat es sich einfach selbst schön gemacht. Und ich dachte: ja, wenn ich mit über 80 noch an der Supermarktkasse stehe und frohgemut plaudere – dann ist alles richtig gelaufen.

4 Kommentare

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Sehr schöne Geschichte und gleich die Frage: wie möchte man alt werden? Bei mir ändert sich immer mal wieder das Bild. So viele ältere Role-Models begegnen mir auch nicht und ich freu mich über jede Frau und jeden Mann, die ich so sehen kann, jedenfalls nicht so viele wie jüngere, was auch schade ist. So kleine Dinge außerhalb des Gewöhnlichen schaffen da richtig Anker dafür.

Vielleicht machst du es schon gerade richtig. Du unterhältst dich nett mit jemandem aus der Schlange, das tut ihr gut und dir gut und du schärfst auch den Blick für schöne Sachen, die das Leben in dem Moment bringt. Ich lächle gern Fremde an, auch für beide ein schönes Gefühl und ich will das so machen, auch wenn ich mit dem Stock um die Ecke komme. 😀

Ich liiiebe es mich mit älteren, also wirklich 80+, zu unterhalten….man kann sooooo viel von ihnen lernen….und ich beneide diese Menschen um ihre Erfahrungen…..und natürlich wird einem auch die eigene „Endlichkeit“ dann besonders bewusst ?

Wir haben in der Nachbarschaft ein entzückendes Ehepaar, beide 94. Sie gehen fast jeden Tag zu Fuß in die Stadt und trinken da ein Gläschen Sekt. Schön regelmäßig. Der Mann wurde im Krieg schwer verwundet und ist zu Fuß aus Belgien heim gelaufen. Beide haben viel gearbeitet und drei Kinder groß gezogen. Sie sind immer gut gelaunt, jeden Tag in Bewegung, tadellos gekleidet, vielseitig interessiert, plaudern gern und machen Spaß mit unseren Kindern. Echte Vorbilder in Sachen älter werden. Ich wünsche ihnen von Herzen noch viele schöne Jahre.

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