Höflichkeit, Toleranz und ein Kompliment an Euch

Eine Sache, die mir hier in meinem kleinen Bereich in der großen, weiten Welt des Netzes gut gefällt: der Umgangston. Der respektvolle Umgang miteinander, selbst wenn man eine andere Meinung hat. Eine allgemeine Freundlichkeit und Wertschätzung untereinander.

Das kann man bei praktisch jedem Kommentar lesen und ich denke relativ oft, dass es schade ist, dass wir alle weit voneinander weg wohnen – stellt euch mal vor, wie schön ein “Stammtisch” alle zwei Wochen wäre. Einfach zum quatschen, lachen und austauschen. Im Real Life mit richtigen Menschen.

Kurz gesagt: ein großes Kompliment an meine Leser:innen, ihr seid ein wesentlicher Bestandteil meiner Wohlfühlecke.

Natürlich gibt es auch einen Anlass für diesen Post. Ich muss glücklicherweise so gut wie nie Kommentare löschen, weil mir genau die erwähnten Werte fehlen: Höflichkeit, Toleranz, Wertschätzung. In den letzten Monaten waren es aber dann doch einige. Ihr bekommt die erst gar nicht zu sehen, da Erstkommentare von mir freigeschaltet werden müssen und ich derlei sofort lösche.

Ich frage mich dann immer, was Menschen dazu treibt, eine ihnen völlig unbekannte Person (nämlich mich) anzuraunzen, anzugehen oder wie auch immer man es bezeichnen möchte. Muss man wirklich ohne jede (genauere) Kenntnis meiner Lebensumstände über diese ablästern? Nein, muss man nicht.

Eine Sache, die ich in den letzten Jahren mit zunehmendem Alter gelernt habe, ist Toleranz. Nicht jede:r muss so leben wie ich, es gibt unterschiedliche Werte und vermutlich möchten viele auch nicht so leben wie ich. Das muss jede:r für sich selbst entscheiden. Das bedeutet aber nicht, dass andere Lebensentwürfe oder -umstände schlecht oder zu kritisieren oder inakzeptabel sind.

Die allgemeine Unhöflichkeit im Netz finde ich alarmierend. Ich frage mich immer, ob solche Kommentare auch im tatsächlichen Leben fallen würden – einfach gegenüber fast wildfremden Menschen wie zum Beispiel Nachbarn. Man kennt sich vom Sehen, hält vielleicht auch mal einen Plausch. Aber würde man die anmaulen? Vermutlich (oder hoffentlich) nicht.

Das schöne alte Sprichwort “Der Ton macht die Musik” trifft es haargenau. Beispiel mein Serientipp zu “The Blacklist”. Isabelle schreibt dazu: “Schön, dass du die Serie für dich entdeckt hast 🙂 Ich habe sie, vor langer Zeit schon, gesehen und kann kaum erwarten, dass es endlich weitergeht.”. Ein mir völlig unbekannter Mensch meint mir sagen zu müssen, dass ich hier keine aktuellen Posts mache, wenn ich “alte Serien” empfehle. Ihr sehr den Unterschied.

Also machen wir hier einfach weiter wie bisher. Liebe unhöfliche Kommentatoren: spart euch den Aufwand, ich lösche gnadenlos. Dieser Blog ist eine kleiner, freundlicher Bereich mit mir als Gastgeberin, die sich darum kümmert, dass sich alle wohlfühlen beim Lesen. Und das bleibt auch so.

18 Kommentare

Guten Morgen, dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Deswegen lese ich auch nur noch hier und beim Konsumkaiser.
Ich versuche meinen Mädchen (11 und 15 Jahre) immer wieder mit auf dem Weg zu geben, dass sie sich immer aber auch immer überlegen sollen, ob sie die Nachricht demjenigen so von Angesicht zu Angesicht sagen würden, die sie verschicken wollen. Ich glaube, dass sollte man bei allen sozialen Medien immer im Hinterkopf behalten.
Viele Grüße Denise

Guten Morgen zusammen,
ich habe vor Jahren Facebook verlassen, weil ich die Menschen und den Umgang miteinander nicht mehr ertragen konnte. Blogs lese ich kaum noch, kann mich aber gut an die Zeit Anfang der 2010er Jahre erinnern, die große Zeit der Blogs, wo es immer wieder Pöbel-Kommentare gab, in denen Blogbetreiberinnen dafür angegriffen wurden, dass sie überhaupt einen Kosmetikblog betreiben, (zu) viel Geld für Schminke ausgeben und überhaupt ziemlich doof und oberflächlich sein müssen, weil sie sich für Kosmetik interessieren. Einige haben das Bloggen dann auch aufgegeben. Besonders schlimm angegriffen wurde Lu, von Lu zieht an. Sie hat früher regelmäßig die Beleidigungen veröffentlicht. Ich hätte diese Angriffe nicht ausgehalten.

Ich fände es schön, wenn wir vielleicht irgendwann im Spätsommer, wenn es dann hoffentlich wieder möglich ist, ein Treffen veranstalten würden. Am besten ein Picknick im Park. Irgendwo mittig zwischen allen, die gerne kommen möchten. Ich hatte auch schon überlegt, dass “drüben” bei KK vorzuschlagen. Mir sind der freundliche und wertschätzende Austausch und die Informationen sehr wichtig und ich würde die Menschen gerne mal kennenlernen, denen ich meine schöne Haut verdanke. Ohne Blogs hätte ich mich wahrscheinlich nicht mit reizarmer Pflege beschäftigt und würde immer noch an meiner schrecklichen Haut leiden.

Liebe Grüße

Ich stimme euch allen zu. Es ist erschreckend, dass es fast schon eine Ausnahme ist, wenn man sich im Netz höflich und respektvoll austauscht. Ich habe mir angewöhnt, keine Kommentare unter Beiträgen mehr zu lesen, egal wo.
Lediglich auf diesem Blog hier mache ich das noch. Beim Konsumkaiser lese ich auch noch gern ab und zu, aber da wird es in den Kommentaren auch gerne mal zickig untereinander, deshalb kommentiere ich da gar nicht mehr.

Ich frage mich immer grundsätzlich, was derAuslöser in den Menschen ist, dass sie ungefragt ihre verbale Kotze verteilen müssen. Ts, ts, ts…

Das kann ich so gar nicht bestätigen, dass es beim Konsumkaiser gerne mal zickig wird. Es gab in der Vergangenheit mal eine kleine Auseinandersetzung in einem Post, danach haben sich ein paar Leute die man häufig gelesen hat nicht mehr kommentiert. Leider!
Ansonsten geht es dort auch sehr entspannt und respektvoll zu.
Das ist jetzt mein persönliches Empfinden.

Das freut mich, wenn das besser geworden ist. Wie gesagt, die Kommis lese ich seit einiger gar nicht mehr, das war mir zum damaligen Zeitpunkt echt zu stutenbissig. Umso schöner (wohl auch für den Kaiser selbst), wenn das jetzt anders ist.

Die gefühlte Anonymität im Internet bringt offensichtlich in manchen Leuten das Schlechteste hervor – wobei ich dieses hemmungslose Anpöbeln zunehmend auch im “wirklichen” Leben sehe. Autofahrer, die allen Ernstes an der Ampel aussteigen und wahlweise Radfahrer, Fußgänger oder andere Autofahrer beschimpfen und bedrohen. Die unzähligen antisemitischen Ausfälle, die ich mir in den letzten Wochen von völlig Fremden auf der Straße gefallen lassen musste. Das Vordrängeln beim Impfen, und dann ist man da hinterher auch noch öffentlich stolz drauf. Manchmal komme ich mir vor wie meine eigenen Großeltern, die auch damals schon den “Verfall der Sitten” beklagt haben… Umso schöner, dass Du hier auf dem Blog darauf achtest, Irit – danke dafür! 🙂 LG an alle von Anne

Hallo zusammen. Ich denke mir immer, dass es sich um frustrierte Menschen handelt, die einfach Dampf ablassen wollen und sich wahrscheinlich dadurch ganz doll überlegen vorkommen. Öffentliche Hinrichtungen waren ja früher auch sehr beliebt.. Die Männer sollten einmal im Monat den Mond anheulen 😉 (Verweise auf die großartige Serie DIE DINOS) Und bei Frauen weiss ich noch nicht recht… Gibt leider immer noch viele, die anderen Frauen nichts gönnen….. Danke dass du die blöden Kommentare löscht, ich lese sowas nicht gerne.. Und tut mir leid, dass du den Quatsch lesen musst. Habt einen schönen Tag

Hallo liebe Irit und liebe Alle,

gerade auf dem Blog hier empfinde ich die gegenseitige Unterstützung von Frauen ganz wunderbar. Man kann alles fragen, beantwortet u.U. auch mal selbst eine Frage, und alles geschieht mit der notwendigen Wertschätzung des Gegenübers. Dazu muss man nicht unbedingt der gleichen Meinung sein wie alle anderen, aber diese leider auch im Beruf immer mehr zum Tragen kommende Stutenbissigkeit erlebe ich hier dankenswerterweise nicht, genauso wenig wie das üblich gewordene Abwerten von Personen rein wegen ihres Alters.
Danke dafür an Irit und an alle, die sich hier austauschen. Hier bleibe ich, hier ist es schön.

Liebe Grüße, Wally

Liebe Irit (und liebe Mitleser*innen),
das Kompliment gebe ich gerne an Dich zurück.

Du schaffst den Background für diese Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung, auch und gerade dann, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind.

Also, fühle Dich gelobt – und das dürfen auch vom protestantischen Arbeitsethos geprägte Sparfüchsinnen.

Liebe Grüße
AnnetteMaria

Ich finde das auch sehr angenehm. Vielen Dank, dass du dieses positive Flair hier kultivierst. 🙂 Ich lese deswegen immer gern hier und auch die Kommentare der Leserinnen voller Interesse.

Ach, ich würde Dich, Irit, und so einige andere tolle Frauen hier im virtuellen Raum sehr gern mal persönlich kennenlernen! Um die schöne Erfahrung zu machen, dass das eindimensionale Bild, das ich mir zurechtgebastelt habe, kaum der Realität entspricht… 😉
Ich fahr so richtig auf weibliche Solidarität ab (Beistand ohne Meinung) und kann mich für Frauen viel stärker begeistern als für Männer. Gern würde ich mich auch in eine verlieben — leider macht mir meine heterosexuelle Orientierung einen Strich durch die Rechnung.

So einige Male kommentiere ich und sende dann nicht. Weil ich mich vorher frage: “Ist das jetzt wirklich ein Beitrag… oder willste nur mitmachen?”

Frustration ist, glaub ich, nicht die Quelle der Anranzer. Es ist der Sumpf der Unbewusstheit, dem wertloses Geschreibe und Gequatsche entspringt. Wie achtsam würden wir unsere Worte wählen, wenn uns davon täglich etwa hundert zur Verfügung stünden…

Liebe Beate, man muss ja nicht immer eine Meinung schreiben – manchmal ist einfach mitmachen doch auch schön? Stichwort “Beistand ohne Meinung”

Liebe Beate,

wie schön und wie wahr. Selbst bei 200 Worten würde die Wahl sorgsam getroffen.

Beistand ohne Meinung – wunderbar.

LG, Wally

Liebe Irit,
ich verstehe das auch nicht. Und zwar aus doppeltem Grund: Wenn ich jemandem etwas schönes sage oder schreibe, dann löst das (hoffentlich) bei dem so ‘Beschenkten’ ein gutes Gefühl aus. Aber nicht nur bei ihm, sondern auch bei mir, denn es gibt mir ein gutes Gefühl. Ich frage mich im Umkehrschluß dann immer, was diese blöden Kommentare bei dem Schreibenden eigentlich bewirken. Etwas Gutes kann das doch kaum sein. Warum kann man, wenn einem etwas missfällt nicht einfach mal die Klappe halten… Oder es eben in nett formulieren, wenn man danach gefragt wird.
Denn ja, der Ton macht die Musik, immer. Und wer von uns möchte denn schlecht behandelt werden?
Du machst es richtig.
Liebe Grüße Nicole

Beistand ohne Meinung – wunderbar, mein Kompliment! Im echten Leben habe ich auch solch eine Truppe, viel mehr Frauen als Männer, und alle wissen um die eigenen kleinen Unzulänglichkeiten. Sogar jammern und schimpfen geht auch in nett, gutmütig und freundlich. Das ist herrlich und erholsam.

Manchmal kommt es mir so vor, als ob dem einen oder der anderen bei Medien – Telefon, E-Mails, Blogs usw. – die Vorstellungskraft fehlt, dass es sich beim Gegenüber um Menschen handelt. Von denen man zudem nie weiß, in welcher Situation sie sich gerade befinden.

Ich versuche jedenfalls immer, mir die Person vorzustellen, mit der ich kommuniziere, und zugleich sage ich mir bei nicht ganz so guten Eindrücken (bis zu einem bestimmten Grad ist dies möglich), dass da jemand ein paar Worte – für mich persönlich – mißverständlich wählte, denn das kann ja passieren und ist menschlich.
Es gibt schon so Gründe, liebe Irit, lieber Kommentatorinnen, wieso ich hier ganz gerne lese…

Hallo Irit,
ein Stammtisch ist eine tolle Idee! Da wäre ich auf jeden Fall mit dabei!
Aber ob ich es alle zwei Wochen schaffen würde mich von zu Hause loszueisen 🤷🏻‍♀️
Und der Umgang hier…es stimmt ein wertschätzender Umgang untereinander obwohl man sich nicht kennt ist heutzutage nicht selbstverständlich und deshalb bin ich hier..

Liebe Irit,
das Kompliment möchte ich dir gerne zurück geben: deine Beiträge sind stets mit derselben Wertschätzung und Freundlichkeit verfasst, die sich auch in den Kommentaren widerspiegeln.
Das ist nicht selbstverständlich, weswegen ich viele an sich informative Blogs, Instagramaccounts usw meide.

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