Ich vermute, dass selbstgemachte Bodypeelings neben Quarkmasken zur beliebtesten DIY-Kosmetik gehören. Ich habe in den letzten dreißig Jahren schon oft angemischt.
Das Hauptproblem: die richtigen Peelingkörnchen. Angefangen habe ich mit grobem Meersalz, dass ich aus Frankreich mitgebracht habe, da kostet es nur einen Bruchteil von den hiesigen unverschämten Preisen. Problem: das ist schon sehr schrubbelig und scharfkantig. Weitere Versuche mit Haushaltzucker waren auch nur semi-begeisternd, der normale Zucker ist einfach zu fein, das schrubbelt nicht.
Also habe ich die letzten Jahre fertige Peelings benutzt, wie ihr wisst in erster Linie von Asam mit den schönen Düften.
Der Aha-Moment
Der kam beim Lesen eines Rezepts. Ich hatte mal überlegt, ob ich selbst Marmelade mache. Die Blogautorin schrieb u.a. über den Original Einmachzucker und Unterschiede zu den modernen 2:1, 3:1 und so weiter Einmachzuckern.
Ich blieb hängen an besonders grobkörnig.
Moment???
Genau: hier seht ihr die entscheidende Zutat für ein gelungenes DIY-Körperpeeling:
Ich habe bei mir im Supermarkt fotografiert, gibt es auch von anderen Marken.
Und damit wird es dann wirklich ganz einfach.
Was man immer braucht: ein passendes Gefäß für das fertige Peeling. Ich habe eine meiner Dosen von Flaschenland, die ich auch für Mehl, Zucker und sonstige Vorräte nehme und in diversen Größen habe, genommen.
Links die große Variante (derzeit nicht erhältlich, ich hoffe, die kommen wieder), rechts 500 ml. Es ist das Modell Canada mit Aluminium Deckel.
Lange Vorrede, kommen wir zu den Rezepten.
Variante 1: Supersimpel
Man schütte Zucker in das neue Gefäß und gebe nach und nach Duschöl hinzu, umrühren, wenn es noch zu trocken ist, einfach mehr Duschöl.
Einfacher geht es glaube ich nicht – und funktioniert ausgezeichnet.
Der Punkt ist nämlich, dass man reichlich Öl, aber auch einen Emulgator (Tensid) braucht. Sonst bleibt das Öl auf der Haut und ich finde das unangenehm. Sieht man auch bei
Variante 2: für Allergiker
Natürlich kann man ein Zuckerpeeling auch ohne Duftstoffe machen. Ich empfehle, Duschgel und Öl ungefähr im Verhältnis 1:3 bis 1:5 zu mischen. Also bei eher trockener Haut 1 Teil Öl, 3 Teile Duschgel, je weniger Öl man möchte, umso mehr Duschgel. Ich messe das nicht groß ab, sondern mische so ungefähr vorab im Gefäß und kippe dann den Zucker drauf. Für den Anfang das Gefäß ungefähr zu einem Viertel mit Flüssigkeit füllen, das kommt dann in etwa hin.
Variante 3: Duftend wie das Duschgel
Dasselbe Vorgehen, nur nimmt man einfach gut duftendes Duschgel. Wie ihr wisst, mag ich Kneipp im Winter sehr gerne. Ich finde es auch schön, wenn Duschgel und Körperpeeling gleich duften.
Die andere Möglichkeit ist
Variante 4: mit duftendem Öl
Das Vorgehen auch hier fast genauso. Ich würde bei duftenden Ölen jedoch empfehlen, zunächst Zucker und Duschgel anzurühren, es soll noch ein bisschen “krümelig-trocken” sein. Dann etwas duftendes Öl (ich liebe ja die Clarins Tonic-Serie…) dazu und gut umrühren. Clarins beduftet die Tonic-Serie ziemlich heftig, daher etwas vorsichtig sein. Lieber noch etwas Neutralöl dazu. Statt Neutralöl kann man übrigens auch jedes andere Öl ohne allzu starken Eigengeruch nehmen, Olive also eher nicht, aber Sonnenblume, Mandel, Jojoba oder was der Schrank ansonsten hergibt.
Nach der Methode habe ich übrigens auch mein Clarins Körperpeeling “verlängert”, ich habe es einfach mit noch mehr Zucker und Duschgel plus etwas Neutralöl gemischt. Ich mag duftendes unter der Dusche, aber das war mir dann doch zu heftig.
Macht sonst noch jemand selbst Bodypeeling?
Und eine Frage in die Runde: ich habe Null Erfahrung mit ätherischen Ölen, würde aber im Sommer gerne mal ein Lavendel-Verveine-Peeling machen. Wieviel nimmt man da denn eigentlich?
15 Kommentare
Ich benutze sowas einfach zu selten. Falls doch, mische ich normalem Zucker mit Sahne direkt für eine Anwendung, ich finde, das ist super und mir gefällt da auch die Körnigkeit. Ich liebe es auch bei den Händen. Die Idee, sich das selber zu machen, finde ich schon deswegen super, weil Müll wegfällt. Deine Gläser finde ich wunderschön und die Form toll.
die Möglichkeit mit der Sahne hatte ich total vergessen – das habe ich früher auch gerne gemacht! Mir war das dann zu fettig, ich brauche Duschgel bzw. ein Tensid, damit nicht so viel “hängen bleibt”
Braucht man unbedingt ein Öl oder funktioniert auch eine nur Duschgel/Zucker Mischung? Ich mag das ölige Gefühl nicht so gern.
Auf jeden Fall ist das ein guter Tipp.
LG
Nic
na klar kannst du auch einfach nur Duschgel nehmen – der entscheidende Punkt ist wirklich der Einmachzucker
Ich denke, ich werde Richtung Sommer auch nur noch Duschgel nehmen – und mich mal an ätherische Öle heranwagen!
Sers.
Ich wüsst gern, wie sich der Zucker im Duschgel löst. Kann ich damit einen kleinen Vorrat im Seifenspender halten oder muss ich das für jedes Mal neu anrühren?
das hält sich gut, der Zucker löst sich auch beim rubbeln am Körper nicht auf
Ein schönes Peeling ist gemahlener Kaffee. Einfach nur mit Wasser gemischt. Ein extra Öl braucht es nicht, denn Kaffee ist leicht ölig. Wer mag, kann noch einen Tropfen Vanillearoma dazugeben.
ich hatte mir mal zwei fertige Kaffeepeelings gekauft (bei Aldi) – ich fand sie nicht schlecht, aber es war eine elende Schweinerei… das Kaffeepulver habe ich im ganzen Bad gefunden und dazu noch eingefärbte Handtücher. Daraufhin habe ich das wieder verworfen. Wie machst du das??????
Hallo Irit,
ja, eine Sauerei ist das Kaffeepulver. Da hilft nur gut abduschen. Sich selbst und die Dusche.
Hallo Irit und alle Irit-Gäste,
ich nutze auch sehr selten Körperpeeling, und wenn schon dann nehme ich Kaffee – und zwar den Abfall nach Kaffee-Brühen (ist dann zwar ärmer an Koffein, aber mittlerweile weiß man, dass Koffein nur in Verbindung mit Sport was bringt, figurtechnisch, meine ich). Ich mische es meist mit meinem Duschöl, aber nicht auf Vorrat sondern nur ad hoc. Vorrat wäre nicht gut haltbar. Sauerei ist es trotzdem :-). Ich mag es dennoch gerne, denn die Kaffeepulver-Körnchen sind schön mild, m.E. sogar milder als Zucker. Salz wäre mir zu scharf, das gleiche betrifft verschiedene gemahlenen Kerne…
Viele Grüße
Irit-Gäste finde ich sehr schön 🙂
Es ist sehr lange her, dass ich Zuckerpeelings gemacht habe. Alle die gelegentlich mit Unreineheiten zu tun haben, zum Beispiel mit Bacne, sollten lieber Salz als Zucker nehmen. Zucker ist Bakterinefutter. Vermutlich nicht, wenn mit Duschgels gemischt, aber evtl. möchte man darauf achten. Mir half es Zucker mit Salz zu tauschen. Kaffeepulver will ich nicht in meinem Abfluss haben, zumindest nicht regelmäßig.
Liebe Irit,
Die Formel beim hinzufügen von ätherischen Ölen ist 1%ig also auf 100 g 20gtt, jedoch würde ich dir raten runter zu dosieren wenn du nur ein einzelnes Öl zur Beduftung nimmst, da es sonst zu stark duften würde. Generell rate ich von Fruchtschalenölen wie Zitrone oder Orange pur ab, da diese eher hautreizend sind. Sie sollten nur in Kombination mit hautfreundlichen ätherischen Ölen wie Lavendel verwendet werden. Eine wunderschöne Kombi ist ein paar Tropfen Pfefferminze mit Rose (10%ige Verdünnung), herrlich blumige Erfrischung. Rosengeranie oder Ho Blatt wären hautpflegende Blütenöle.
Danke für die Tipps! Was hältst du von Verveine??? Ich bin ein Fan 😉
Echtes Eisenkrautöl (Zitronenverbene) ist sehr teuer, und meist nur sehr stark verdünnt erhältlich. Chemisch gesehen, gehört es zu den Aldehyde, welche nicht sehr hautfreundlich sind. Sehr niedrig dosiert kann man es verwenden. Aber vorher proberiechen, da sehr intensiv. Wenn dir Eisenkraut gefällt, könntest du mal an Litsea Cubeba schnuppern, ist weitaus günstiger, geht aber in eine sehr ähnliche zitronig frische Richtung.