Bei uns ein ewiges Thema, weil es ein dauerhafter Zustand ist: Reibeisenhaut oder Keratosis Pilaris. Ich habe es und auch an meine beiden Töchter vererbt, aber glücklicherweise gibt es relativ einfache Möglichkeiten, den Zustand der Haut zu verbessern.
Was ist Keratosis Pilaris?
Es handelt sich um eine Verhornungsstörung der Haarfollikel, ist vollkommen harmlos, eben nur nicht schön anzuschauen. Die Krankheit ist vererbt und ungefähr 50% der Bevölkerung sind betroffen (man muss nur im Sommer auf unbekleidete Arme schauen). Betroffen sind meist Arme, Beine und Po.
In den Haarwurzeln bildet sich ein Hornpfröpfchen, das man auch fühlt als kleines, hartes Knübbelchen. Entfernt man es, ist meist auch ein Haar dabei. Das Ganze kann sich auch unschön entzünden, gerne auch mal am Po.
Wie sieht das aus?
Es gibt unterschiedliche Erscheinungsbilder, oft sieht es nach einem Meer von kleinen, roten Pickelchen aus. Hier mal die Familienphotos:
Was kann man tun?
Das ist relativ einfach: man hilft der Haut, die kleinen Hornpfröpfchen loszuwerden und sorgt dafür, dass möglichst wenige neue entstehen.
Schritt 1: Exfolieren oder Peeling
Ich kombiniere am liebsten ein chemisches und ein mechanisches Peeling. Ersteres kommt alle ein bis zwei Tage zum Einsatz, letzteres ist mehr die Wochenend-Verwöhnaktion.
Wichtig: es muss BHA (=Salizylsäure) sein, mit AHA (Fruchtsäuren usw) kann man nichts ausrichten. Ich mag am liebsten die Sachen von Paula’s Choice, da stimmt einfach alles. Meine Lieblingsprodukte:
- Die Bodylotion mit 2% BHA, benutze ich eher im Winter
- Derzeit in Benutzung, weil ich es einfach besonders schnell und praktisch finde: Exfoliating Body Spray auch mit 2% BHA
Über meine Vorliebe in Sachen Vino Gold Peeling von Asam habe ich schon berichtet, ich liebe den Duft und die Wirkung. Aber: als alleiniges Peeling, um die Hornpfröpfchen loszuwerden, funktioniert das nicht!
Eine andere Möglichkeit ist eine Bodylotion mit einem hohen Anteil (mind. 10%) an Urea, da dieses dann keratoplastisch (lockert den Verbund der Hornzellen) oder sogar keralytisch (ab 20% Anteil), d.h. die Hornzellen werden aufgelöst. Deswegen wirken auch Fußcremes mit entsprechendem Anteil an Urea so gut. Weiterer Vorteil: Urea bindet Wasser in der Haut und vermindert ein “Zuviel” an neuen Zellen.
Mein Problem: ich konnte noch keine Bodylotion mit mind. 10% Urea finden, die ich wirklich gerne mag. Die von La Roche-Posay enthält übrigens nur 5%, nützt also nichts. Ich habe mir jetzt endlich den Allpresan Schaum mit 10% Urea bestellt, probiere ich zum Winter hin aus und werde berichten.
Schritt 2: Pflegen
Ich benutze schlicht und einfach, was ich gerne mag und was meiner Haut gut tut. Sprich: sie fühlt sich weich und gepflegt an und das nicht nur zwei Stunden lang.
Meine Favoriten sind nicht so richtig neu, natürlich die geliebte Bodylotion+ von Beyer & Söhne (Link, Werbung). Bei wärmeren Temperaturen ist die Magic Mousse von Regulat genau richtig. Neu ist die Hyaluron Körpercreme von M.Asam aus der Aqua Intense Serie. Die finde ich richtig schön und zwar aus mehreren Gründen: sie spendet wirklich Feuchtigkeit, ist nicht fettig, ist parfumfrei und man hat ein tolles Hautgefühl – auch noch am nächsten Tag. Ich empfehle, nach Angeboten zu schauen, derzeit gibt es z.B. eine große Größe zum günstigen Preis.
Ich vermute, bei euch sind auch einige “betroffen”. Wie geht ihr damit um? Pflegetipps? Welche Produkte bringen etwas?
14 Kommentare
Ich lese Deinen Blog schon länger, schreibe aber so gut wie nie Kommentare *schäm*. Die Tipps für Reibeisenhaut finde ich super, ich habe das leider auch recht stark an den Außenseiten der Oberarme und mich teilweise schon geniert, ärmellose Oberteile zu tragen. AHA (bspw. die Dermasence- Bodylotion) hilft bei mir auch überhaupt nicht. Am liebsten mag ich die BHA-Bodylotion von Paulas Choice, auch wenn der Preis hoch ist. Wenn man sie nur für die Oberarme verwendet, hält sie aber auch recht lange. Ansonsten nutze ich abends 10%ige Salicyl-Vaseline aus der Apotheke. Ist leider eine extrem fettige Angelegenheit, da sie natürlich null einzieht. Und ich habe bei Amazon “Urea Cream 40 Plus 2% Salicylic Acid Cream” gefunden und wollte die mal testen. Vielleicht wäre das auch was für Dich?
ich werfe noch wöchentliches Baden in Meersalz ein und das anschließende Abrubbeln mit dem Kissmee Handschuh… Bodylotion nutze ich auch sehr gerne reichhaltige – bislang aber ohne rechtes Gelingen… Deine Tipps werde ich mir daher gerne einmal etwas näher ansehen… Liebe Grüße
stimmt, den Kissmee habe ich doch glatt vergessen. Der hängt bei mir in der Dusche und wird möglichst oft benutzt, am liebsten zusammen mit Duschgel, da hat man dann Reinigung und Peeling in einem
Ich habe diese “Reibeisenhaut” seit meiner Kindheit an den Oberschenkeln. Mir hat eine Creme, für die mir der Hautarzt ein Rezept gegeben hat und die dann in der Apotheke für mich hergestellt wurde, geholfen. Ich glaube der Hauptwirkstoff war hochdosiertes Vitamin A in einer neutralen Cremegrundlage.
Von Eucerin gibt es eine Bodylotion mit 10 % Urea, UreaRepair und sogar eine “forte” Version, UreaRepair plus gegen Reibeisenhaut. Ich habe sie nicht ausprobiert, aber Eucerin macht generell ganz gute Sachen.
das werde ich nächstes Mal in der Apotheke mal ausprobieren, ich glaube, die mit 10% Urea hatte ich schon einmal und mochte die Konsistenz nicht, ich bin mir aber nicht sicher
Liebe Irit, per Zufall habe ich festgestellt, dass die Dermasence Atop40 Creme wunderbar glatte Schienbeine macht. Dort habe ich auch die Probleme mit Reibeisenhaut und eingewachsenen Häarchen. Ich verwende sie für die Füße (Urea 40%) zusammen mit der koreanischen Reibe, die du empfiehlst. Beim Eincremen der Füße habe ich die überschüssige Creme immer auf die Schienbeine ausgestrichen und festgestellt, dass die Haut immer glatter und Pickel-freier wurde. Seitdem verwende ich sie regelmäßig.
Liebe Grüße Birgit
das ist doch mal eine Idee, das probiere ich mal mit meiner Rossmanncreme, die hat ja auch 25% Urea, sollte also auch funktionieren
Hallo! Also ich hab die auch an den Oberarmen – so richtig scheußlich. Und so richtig helfen tut gar nichts. Kismee und die Beyer-Bodylotion ist also dann so das Normalprogramm, BHA wenns mal extragut (im Rahmen dessen, was halt geht) sein soll.
Man bräuchte das Feilenäquivalent zur tollen Fußfeile für die Arme! Träum….
Liebe Grüße!
tja, schwierig…
Ich habe auch ganz schreckliche Reibeisenhaut. Die meisten Leute haben es ja schlimm an den Armen. Bei mir ist es am schlimmsten an den Beinen. Von oben bis unten sind meine Beine damit voll.
Reibeisenhaut gehört übrigens auch zu den sogenannten Neurodermitis Stigmata. Man kann sagen, fast jeder Neurodermitiker hat Keratosis Pilaris, aber nicht jeder mit Keratosis Pilaris hat Neurodermitis….
Ich habe Neurodermitis.
Ich habe festgestellt, dass man einfach cremen, cremen, cremen muss. Wenn ich mal zu faul bin meine Beine einzucremen, bekomme ich sofort die Strafe dafür. Es ist erstaunlich, dass manchmal eine bestimmte Bodylotion oder Creme einen positiveren Effekt hat als ein hochprozentiges Ureaprodukt oder Salicylsäureprodukt. Ist erstaunlich, dass manche schnöden Cremes da sogar besser greifen als die Produkte, die eigentlich eine viel heftigere hornerweichende Wirkung aufweisen müssten. …
LIebe Irit, von den Asams gibt es aus der gleichen Serie noch den Aqua Intense Body Balm. Der soll laut Kundenmeinungen noch reichhaltiger sein als die von dir vorgestellte Körpercreme. Ich kriege unter den fetteren Lotionen aber oft ne Krise und schwitze dann. Denkst du, das “deine” Variante für meine trockene 51er Haut gut funktioniert?
Liebe Grüße, Kathrin
ich mag auch keine fettigen Balms und habe dieses “Schwitz”-Phänomen. Aus meiner Sicht ist da Feuchtigkeit genau da Richtige – kombiniert mit dem besagten Peelingvorschlägen.
Hallo 🙂
Vllt hilft es der ein o anderen Haut zur Verbesserung…
Das Wichtigste in Kürze:
• Hyperkeratose entfernen (via Chemical Peel: Prof. Behandlungen via Dermatologe/med. Kosmetik + parallel Heimsäure);
• Milde Reinigung tägl. (ph hautneutral -> Syndet o Duschöl);
• passende Pflege verwenden:
-> Do‘s:
Urea (15-20%) ,Sheabutter, Ceramide, D-Panthenol, Linolsäure, Lactic/Glycolic Acid (BHA ist max. 2% frei erhältlich – 15% AHA Lotion hat intensivere Wirkung + Steigerung der Hautfeuchte);
-> Dont‘s:
Scrub Peeling (oberflächl. Effekt, unnötige Reizung H.barriere); Duftstoffe aller Art;
Tenside; Emulgatoren(wenn möglich); Paraffin/Mineralöl; stark alkoholhaltig
Viele Grüße,
Kerstin