Ich gestehe: ich werde gleich meine Taschen packen, nach Köln fahren und zwei Tage feiern, singen, tanzen und lachen. Natürlich alles bestens vorbereitet: Kostüm mit den Mitfeiernden abgestimmt, Hotel gebucht, Hühnersuppe für Samstagabend vorgekocht (da geht es mir erfahrungsgemäß magentechnisch nicht ganz sooo gut). Vermutlich stöhnen jetzt um die 90% der Leser auf und verstehen die Welt nicht mehr. Warum tut sich jemand das freiwillig an?
Als Rheinländerin und echter Jeck ist die fünfte Jahreszeit für mich einer der Höhepunkte des Jahres. Ich habe es schon vor Jahren gesagt: gegen Karneval in Köln ist die Loveparade – noch zu Berliner Zeiten – eine müde Veranstaltung. Nirgendwo sonst trifft man so viele feier-, tanz- und singwütige Menschen und man kann bei den Liedern sogar mitsingen. Für Nicht-Kölner gibt es auch entsprechende Übungsseiten im Internet 🙂
Die Kneipen sind voll, auf den Straßen sind Sambatruppen unterwegs und die Kölschgläser werden nicht leer. Man kann sich verkleidungstechnisch Kinderträume erfüllen. Oder auch erwachsene Träume. Ich war schon Blues Brother, Böse Fee, Putzfrau (meine bunten Kittel von Woolworth sind ungeschlagen) und und und… Kleiner Hinweis: bitte NIE NIE NIE als Chirurg mit grünem Kittel gehen, das ist so dermaßen schlecht, dass ich keine Worte dafür finde. Ich werde dieses Jahr als Piratin unterwegs sein, vielleicht kaufe ich mir auch noch einen Schnurrbart und gehe als Pirat. Natürlich mit Schwert (von meiner Tochter ausgeliehen), Augenklappe, Tuch für den Kopf und viel “Goldschmuck”.
Kann das Leben noch schöner sein?
Nein. Und jetzt singen alle zusammen mit “De Räuber”:
Denn wenn et Trömmelche jeht,
dann stonn mer all parat
un mer trecke durch die Stadt
un jeder hätt jesaat
Kölle Alaaf, Alaaf – Kölle Alaaf