Warum Hautpflege nicht mehr funktioniert

Nach monate- oder jahrelangem Herumprobieren ist es soweit: die optimale Pflegeroutine ist gefunden, die Haut strahlt und alles ist gut. Wobei, woher kommen diese Pickelchen? Und wieso sieht die Haut auf einmal so knitterig aus? Trockene Hautstellen??? Wieso brennt das Retinolprodukt auf meiner Haut? Fragen über Fragen…

Blick in meine Badschublade… äh, ja, ich äußere mich nicht zu meiner Vorratskiste

Und die wichtigste von allen: was ist da schief gegangen? Da gibt es fünf wahrscheinliche Gründe und eine Änderung der Produktformulierung gehört nicht dazu.

1) Die Haut hat sich geändert

Ich habe schon mein Leben lang Mischhaut und das eher in Richtung “fettig”. Ich würde mir im Leben keine Creme für trockene Haut kaufen und dehydrierte Haut war auch immer ein Fremdwort.

Dann hat da Alter erbarmungslos zugeschlagen, der Körper ändert sich (und zwar nicht nur in den Wechseljahren) und die Haut ändert sich, nicht unbedingt zum Besseren.

Mit dem Älterwerden reduziert sich meist die Sebumproduktion, in meinem Fall bedeutet das: Mischhaut in Richtung “normal”. Kann aber auch anders aussehen, manche Frauen bekommen mit 40 noch eine Altersakne. Bei mir macht sich das Alter außerdem noch in Sachen Hautfeuchtigkeit bemerkbar, da muss ich deutlich mehr tun als früher.

Gegenmaßnahme: Haut beobachten und die Pflegeroutine anpassen. Und gut darauf achten, ob Fett oder Feuchtigkeit fehlt. Ich empfehle konkrete Messung mit dem Skin Analyzer.

2) Klima- oder Wetterwechsel oder äußere Umstände

Kennt jeder beim Übergang in die Heizperiode oder zu Frühling/Sommer. Aber auch ein schlichter Ortswechsel kann Probleme machen. Nicht unbedingt beim Umzug in den nächsten Ort, aber ab 200 km würde ich da schon in Betracht ziehen.

Ich bemerke das übrigens auch im Urlaub nach kurzer Zeit und nehme entsprechende Pflegeprodukte gleich mit.

3) Reinigung und Exfoliation

Nicht alles, was man auf die Haut aufträgt, kommt auch da an, wo es hin soll. Dabei stören insbesondere tote Hautzellen, Schmutz aller Art, Makeupreste, Schweiß, Sebum und was sich sonst noch im Lauf des Tages ansammelt. Das ist dann eine wirksame Barriere, um wirklich jeden Inhaltsstoff bei der Arbeit zu behindern.

Gegenmaßnahme: Morgens und abends gründlich reinigen (Extratipp: Reinigung eine Minute lang einmassieren, das macht einen Riesenunterschied!). Regelmäßig exfolieren und zwar mit AHA und/oder BHA.

4) Produkte, die sich nicht vertragen

Das gilt natürlich nicht, wenn man immer dieselben Produkte verwendet. Aber mal eben noch ein Serum dazu genommen? Vorsicht, es gibt diverse Inhaltsstoffe, die sich nicht so gerne mögen. Ich habe hier schon einmal darüber geschrieben.

5) Kumulativer Effekt

Der Klassiker sind Produkte mit Alkohol. Das geht eine Zeit lang gut und dann von einem Tag auf den anderen tickt die Haut aus und wird immer schlimmer. Dann war es einfach zu viel des Schlechten. Geht aber auch mit zu viel des Guten: wer täglich AHA mit hoher Konzentration plus BHA plus Retinol plus was auch immer benutzt, muss sich nicht wundern, wenn die Haut irgendwann mit Rötungen, wunden Hautstellen und ähnlichem reagiert. Es mag robuste Häute geben, die das problemlos vertragen – der Normalfall ist das nicht.

Ich achte besonders auf die Punkte 1, 2 und 5 (ach, noch ein Serum, wollte ich eh noch ausprobieren…) – wie sieht es denn bei euch aus?

16 Kommentare

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Ich muß auch besonders beim Wechsel der Jahreszeiten aufpassen. Jetzt im Herbst braucht meine Haut eine “Extraportion” entweder eine fettreichere Creme oder ein zusätzliches Öl. Auch eine milde tägliche Reinigung ist jetzt für mich besser als schäumende Reinigungsmittel, die ich in heißen Sommern ganz gern habe ( ich habe auch Mischhaut Ü50!). Übrigens sieht mein Badezimmerschrank so ähnlich wie deiner aus. Eine Frage: wo gibt es die durchsichtigen Behälter zu kaufen? Ich bin auf der Suche nach sowas. Viele Grüße.

Ich kaufe Flaschen und Döschen für unterwegs seit neuestem bei flaschenland.de. Die haben wirklich ALLES und die kleinen Cremetöpfchen (“white line”) sind auch dicht bei flüssigen Sachen – im Gegensatz zu Muji. Ist übrigens auch deutlich billiger als Muji

Benutze seit Monaten Retinol 1%, AHA und BHA von PC. Bisher immer zufrieden gewesen. Doch in letzter Zeit bin ich mit meiner Haut unzufrieden. Sie zickt und will nicht mehr so strahlen. Vielleicht mute ich meiner Haut auch zu viel zu. Ich mache jetzt Pflegepausen. Es scheint zu helfen.

Hallo,
ich habe gerade gesehen, daß es bei flaschenland.de auch airless-dispenser gibt. Ob es eine gute Idee ist Creme aus dem Tiegel einfach umzufüllen? Fände ich jedenfalls gut. Hat jemand Erfahrung damit?
LG Tina

@Tina: Ich fülle Cremes aus Tiegeln immer in Airless-Spender um. Ich benutze eine 300 ml-Dose Bodycreme von Asam aus dem Tiegel, das dauert ja, bis die verbraucht ist, und immer mit den Fingern rein, das ist nichts für mich. Der Airless-Spender fasst 50 ml, den verschlossenen Cremetopf bewahre ich zwischendurch kühl und dunkel auf.
Ich verstehe sowieso nicht, warum überhaupt noch Cremes im Tiegel verkauft werden.
Liebe Grüße

Das klingt doch gut! Ich hatte schonmal auf einen Kauf verzichtet, weil eine ansich sehr schöne Creme leider im Tiegel verkauft wurde. Ab jetzt werde ich auch umfüllen. Sehr sauberes Arbeiten ist Vorraussetzung, denke ich.
Da ich zwischen verschiedenen Cremes, je nach Hautbedürfnis, hin und her switche sind kleinere Airless-dispenser meine Wahl. Rest-Tiegel kommen dann in den Kühlschrank.
@Irit: die Canada-Dosen werde ich mir zulegen. Die finde ich optisch auch ganz ansprechend. Also auf ins Flaschenland! 😉
LG Tina

Spender, diese Gwyneth Paltows der Verpackung, sicher sehr vernünftig und effizient, aber für mich komplett spaßbefreit, ich schwelge mit dem ☞ gern in Creme. 😀

Okay, ich benutze Cremes nicht mehr, aber das Gefühl von Finger in Tiegel fehlt mir wirklich.

Mir ist auch aufgefallen, dass Reisen oft die Pflegebedürfnisse verändert. Seit Mitte 50 bin ich vorsichtiger mit Feuchtigkeit, optisch bringt es nichts (mehr?) und das Gefühl, es gar nicht zu brauchen, mag ich. Die Haut sieht inzwischen am besten aus, wenn ich so wenig wie möglich mache – generell. Ich nehme Feuchtigkeit nur noch nach Bedarf, vor allem in Umstellungszeiten, Fett allerdings immer – das bringt es jetzt die letzten 2 Jahre. Kann sich aber auch wieder ändern, dann pass ich an. Durch diese 2 Phasen kann ich auch auf Reisen recht optimal anpassen. Ich hab 2 kleine Muji-Fläschchen, eine für Öl, die andere das Feuchtigkeitsgel und gucke dann vor Ort, was ich wovon brauche und mixe meiner Haut einen Drink oder gebe nur das Öl pur auf die feuchte Haut. Egal, was alle sagen, meine Haut liebt es.

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