Ich bin zu viel im Internet unterwegs und lese zu wenig… ein Dauervorsatz von mir, den ich nie in die Tat umsetze. Aber es wird besser und hier mal wieder ein Buchtipp von mir: Titos Brille von Adriana Altaras.
Die Autorin stammt aus einer jüdischen Familie, die nach dem Krieg aus Kroatien nach Deutschland migriert ist. Sie lebt in Berlin, hat einen stoischen westfälischen Ehemann und zwei Söhne. Und eine früher große Familie, die durch den Holocaust deutlich verkleinert wurde. Als ihre Eltern sterben und sie die Hinterlassenschaft ordnet, kommt auch die Geschichte ihrer Eltern und der Familie zum Vorschein. Die Lagerhaft der Mutter, das Partisanenleben des Vaters, die Geschichte der Tanten und Onkel. Und so ganz nebenbei erfährt man eine Menge über das jüdische Leben in Deutschland.
Das hört sich eher nach schwer verdaulicher Kost an, ist es aber nicht. Neben all der Tragik gibt es viel zu lachen, das Ganze gipfelt in der Bar Mitzwa-Feier des ältesten Sohnes.
Mir fällt es schwer, das Vergnügen, dieses Buch zu lesen, in Worte zu fassen ohne Klischees zu bedienen. Aber ich mag den jüdischen Humor und der ist hier reichlich vorhanden.
Frage an den Rabbi: “Warum antworten Rabbiner auf Fragen immer mit Fragen?
Antwort des Rabbi: ” Warum nicht?”
1 Kommentar
Ich liebe dieses Buch auch sehr – die Autorin ist übrigens recht bekannt, weil sie auch als Schauspielerin arbeitet. Ich kannte den Namen nicht, aber das Foto auf der Rückseite. In der Tat ist es der Humor in jeder Lebenslage, der dieses Buch so spannend und unterhaltsam macht.