wer Paulo Coelho mag, der wird Aleph, sein neuestes Werk, lieben. Ich war jedenfalls begeistert. Diesen Autor auf seiner sensiblen spirituellen Suche zu begleiten, ist immer wieder spannend. Wobei die Spannung diesmal anders als bei dem Buch Der Sieger bleibt allein nicht in der Geschichte selbst, sondern in dem inneren Erleben des Autors und Protagonisten liegt.
Die Reise, die erzählt wird, findet mit der Transsibirischen Eisenbahn statt, die Begegnungen mit Menschen und insbesondere der jungen Geigerin Hilal sind faszinierend, aber am mitreißendsten ist die häppchenweise Schildung der Erlebnisse in einem früheren Leben Coelhos während der Inquisition.
Damals hat er schwere Schuld auf sich geladen, als er sich gegenüber acht jungen Frauen nicht in der Lage sah, für sie einzustehen und damit ihren Tod auf dem Scheiterhaufen (mit)verursacht hat. Deswegen trifft er diese Frauen in ihren heutigen Inkarnationen nach und nach wieder, bis es ihm gelingt, durch eine spirituelle Rückkehr in das damalige Leben seine Schuld und Erlösung zu begreifen. Wer auch immer für diese Reise empfänglich ist, möge das Buch bitte lesen.