Ich war in letzter Zeit öfter mal auf Instagram unterwegs und bin immer wieder erstaunt ob der schönen Scheinwelt, die da gebaut wird. Eher nicht bei den Leuten, denen ich folge, aber die Vorschläge von Instagram sind doch, hm, erstaunlich. Also habe ich spontan beschlossen, eine kleine unregelmäßige Reihe zu machen. Mit den ungeschönten Wahrheiten, die man nicht so richtig wissen will. Naja, nicht alle, aber einige. Und heute geht es los mit meinem lebenslangen Hobby: lesen.
Ich habe in der Schule sehr schnell lesen gelernt, an Weihnachten nach Schulbeginn las ich meine ersten Bücher selbst und das hat dann nie mehr aufgehört. Ich war mein Leben lang Stammgast in der Stadtbücherei und früher habe ich sehr viele Bücher besessen. Bis ich gemerkt habe, dass ich die entweder nicht nochmal oder überhaupt nicht lese und kräftig aufgeräumt habe. Ergebnis siehe Bild oben, das ist alles, was ich noch habe. Neue Bücher leihe ich meist online aus, meine Serien kaufe ich im Normalfall bei Rebuy, manches auch neu. Aber insgesamt “braucht” man doch weniger zu Hause als man denkt.
Wie gesagt, ich lese viel und gern, letztes Jahr waren es tatsächlich 65 Bücher. Man merkt, ich habe Zeit. Allerdings bin ich literarisch wohl nicht so versiert wie ich dachte. Da gab es nämlich vor einiger Zeit im Spiegel eine Bücherliste (Link) mit diversen Empfehlungen und den Büchern, die man so gelesen haben sollte. Ich schaute sie mir an und staunte. Ungefähr die Hälfte kannte ich noch nicht einmal vom Titel. Und hier ist die armselige Liste derer, die ich gelesen oder gehört habe:
- Tolkien: Der Herr der Ringe (vor vierzig Jahren oder so und Band 3 habe ich nicht mehr gelesen, weil ich es einfach uninteressant fand)
- John Le Carré: Der Spion, der aus der Kälte kam (das ist so lange her, dass ich mich nicht mehr an den Inhalt erinnern kann)
- Cixin Liu: Die drei Sonnen (als Hörspiel auf WDR gehört, das war wirklich gut)
- Hervé Le Tellier: Die Anomalie (ausgeliehen und nach 50 Seiten oder so abgebrochen, war irgendwie nicht mein Fall)
Und jetzt zur Ehrlichkeit: ich habe schon als Jugendliche unglaublich gerne Karl May gelesen. Ich liebe gute und spannende Geschichten. Ich mag es nicht blutrünstig, ich will mich beim Lesen entspannen und amüsieren und nicht über die Satzkonstruktion nachdenken. Ich will auch nicht in die Gedankenwelten von aus meiner Sicht eher gestörten Menschen eintauchen. Wahlweise haben sie mein Mitleid oder ich denke, man soll sich mal zusammenreißen und das Leben in den Griff bekommen. Und was ich überhaupt nicht mag sind Grausamkeiten aller Art, vor allem nicht an Frauen. Ich finde es im realen Leben ekelhaft und in Büchern auch.
Man mag nun denken, die ist aber einfach gestrickt. Ja, bin ich. Ich möchte ein schönes Leben und mich nicht ständig an den Problemen der Welt abarbeiten. Ich habe meine eigenen Päckchen zu tragen (die hier auf dem Blog mit Sicherheit niemals thematisiert werden) und das reicht mir. Das heißt natürlich nicht, dass ich die Probleme der Welt ignoriere, aber da ich sie nicht lösen kann – zur Kenntnis nehmen und mein Leben weiterleben.
Also lese ich weiterhin gute Geschichten, unblutige Krimis und Bücher über Frauen, die positiv sind. By the way: ich kann “Der Gott des Waldes” von Liz Moore allerwärmstens empfehlen, ein tolles Buch. War bisher mein Buchhighlight des Jahres.
Was lest ihr gerne?
20 Kommentare
Kommentieren →Guten Morgen zusammen und liebe Irit,
beim Thema Satzkonstruktion muss ich immer an Judith Butler denken. Vor ungefähr 15 Jahren habe ich mal versucht etwas von ihr zu lesen, aber nach wenigen Seiten aufgegeben. Der Satzbau war derart kompliziert, dass ich am Ende des Satzes nicht mehr wusste was am Anfang des Satzes stand. Grauenvoll!
Blutrünstig mag ich auch nicht, auch wenn es mich nicht stört. Ich mag Krimis und Thriller mit spannend konstruierten Geschichten. Was mich nervt ist das ellenlange ausbreiten der privaten Probleme der ermittelnden Personen und noch mehr nervt unsoziales und exzentrisches Verhalten, das vom Fall ablenkt.
Der “Gott des Waldes” klingt interessant, kommt auf meine Liste. Ich habe gerade “Coast Road” bestellt (ebenfalls bei Rebuy) https://www.dtv.de/buch/coast-road-28457 und “Milchmann”. https://www.tagesspiegel.de/kultur/atomjunge-und-tablettenmadchen-4169533.html
Ich behalte nur Bücher, die ich nochmals lesen will. Es ist mir vor mittlerweile über 15 Jahren sehr schwer gefallen, mich von meinen vielen Büchern zu trennen. Damals habe ich im Rahmen eines Umzugs kräftig ausgemistet. Ich habe achteinhalb Jahre in der Wohnung gelebt und hatte in dieser Zeit ein zweites und ein drittes Bücherregal angeschafft. In den Regalen sahen die Bücher gar nicht so viel aus, aber verpackt in Kisten waren es viel zu viele und ich mochte die nicht alle schleppen. Jetzt habe ich nur noch ein Bücherregal und denke gelegentlich, dass ich als klüger und belesener wahrgenommen wurde, als ich noch viel mehr Bücher hatte. Ich liebe Bücher und Räume voller Bücher und hätte ich ein Zimmer übrig, hätte ich ein Lesezimmer. Ich möchte meine Räume, in denen ich lebe aber nicht vollstellen, ich habe es lieber luftig, so dass meine Gedanken schweifen können.
Allen ein schönes Wochenende!
!
Ich habe jetzt zweimal einen Kommentar abgeschickt, der nicht erschienen ist. Es kam aber auch keine Meldung, dass er noch moderiert werden muss.
Guten MOrgen, du hast einen Link reingesetzt und die muss ich grundsätzlich freigeben. Keine Bange, schon alles aufgeräumt 😉
Ich liebe Bücher und ich liebe es überall um mich herum Bücher zu haben. Wenn ich schlecht drauf bin, hilft ein Buch kaufen… seit einigen Jahren fällt mir allerdings das Konzentrieren auf ein Buch extrem schwer und ich lese kaum noch in der Freizeit was ich EXTREM bedaure! Ich habe das Internet mit seinen Informationshäppchen und seiner Schnelligkeit im Verdacht meine Aufmerksamkeitskapazität zu zerstören…
Ich lese Bücher ausschließlich analog, weil ich es liebe das Buch in Händen zu halten, das Cover und die Seiten zu sehen und das Umblättern zu fühlen.
Mein letzter Buchkauf: Leider nicht unsterblich (Hilfreiche Gedanken für weniger Stress) von Oliver Burkeman. Eine Art „Ratgeber für mehr Imperfektionismus“, sehr genial!
Schön, das zu lesen!
Ich lese gerne und viel und auch schon immer. Keine 65 Bücher im Jahr, weil weniger Zeit, aber inzwischen wieder konstant. Und eigentlich auch vor allem, um mich zu unterhalten. Also wenig wirklich anspruchsvolle Sachen, sondern Romane oder Krimis, einfach gute Geschichten. Die Spiegel-Liste habe ich auch gesehen und mich darin nicht wieder gefunden.
Und ich habe auch vor einigen Jahren ausgemistet und behalte wie Aline nur Bücher, die ich schon mehrfach gelesen habe oder ein zweites Mal lesen möchte. Das reduziert den Bestand enorm. Bücherei und Onleihe sind meine besten Freunde 🥰
Übrigens finde ich sehr interessant wahrzunehmen wie unterschiedlich die Stimmung / Atmosphäre im Raum ist wenn jemand ein „echtes“ Buch oder eine richtige Zeitung liest oder stattdessen (vielleicht den gleichen Inhalt) im Laptop oder Tablet… man sollte doch meinen „lesen ist lesen“, aber ich finde jemand der Buch oder Zeitung liest strahlt irgendwie was anderes aus… fällt mir immer auf wenn jemand in meinem Umfeld zum Buch statt zum Laptop/Handy greift… Bücher lesende Menschen im öffentlichen Raum sind ja leider auch sehr viel seltener geworden…
Guten Morgen, ich lese derzeit täglich und wenn es auch nurein paar Minuten vor dem Einschlafen sind. Gedruckte Bücher habe ich gar nicht mehr, ich lese quasi nichts zweimal, daher ist es einfach zu schade darin zu investieren. Ich liebe Fantasy und Science Fiction. Zwischendurch darf es aber auch gerne etwas aus der realeren Welt sein. Zuletzt las ich “Die Farbe von Glück” und es hat mir sehr gefallen
Ich bin Powerleser und lese, wenn es irgendwie möglich ist, auf Kindle. Mein Mann auch. Oft sogar zur selben Zeit ein Buch und unterhalten uns über die Abschnitte. Wir würden in Büchern ersticken.
Ich reise viel und hab im Urlaub immer viel dabei.
Seit einiger Zeit habe ich kreatives Schreiben (auch teilweise mit ChatGPT, die den Text inhaltlich korrekt in eine andere zusätzliche Perspektive umwandeln kann) begonnen und komme dann auf Themen oder Personen, die mich plötzlich näher interessieren und dann lese ich wieder.
Seit ich selber schreibe, lese ich aber deutlich weniger. Ich arbeite damit auch mein Innenleben auf.
Ich hab nie vor, was zu veröffentlichen, aber wie geil ist es bitte, seine eigene spannende Serie zu entwerfen und heiß darauf zu sein, wie es weitergeht? 😃
Meine neue Sucht.
Deine Hobbys sind immer wieder erstaunlich – über das kreative Schreiben müssen wir uns nochmal unterhalten!
Deine Sicht auf Literatur ist eine hoch interessante liebe Iridia, weil kreativ und spannend und modern. Wie du das bewerkstelligst, dass ChatGPT deine Texte “in eine andere zusätzliche Perspektive umwandelt” ist mir allerdings schleierhaft. Mir z.B. gefällt in Aufsätzen oder Romanen die Formulierung im Sprechstil unheimlich gut. Für mich ist die Erzählung dadurch sehr nahe bei meinen Gemüt – ein gutes Beispiel dafür ist der Autor Wolf Haas. Mein eigener Zugang zum Schreiben ist mehr die Beschreibung von Ereignissen, ich habe in unserer Regionalzeitung bereits viele Artikel veröffentlichen dürfen.
Die Idee eine individuelle Serie zu schreiben finde ich prima!
Meine prosaische Empfehlung ist Herbert Rosendorfers Roman ‘Das Messingherz’. 🤎
Bücher begleiten mich schon mein ganzes Leben, privat wie beruflich, begonnen mit einem eigenen Büchereiausweis im Alter von drei Jahren. Ich könnte nicht ohne und gehöre wohl auch in die Kategorie Powerleserin.
Ich habe mittlerweile aber auch aussortiert und nur noch meine Lieblinge zu Hause. Besondere Bücher kaufe ich auch in Print und stelle sie ins Regal, aber alles andere wird über den Tolino und ein Skoobe-Abo gelesen. Ich wüsste sonst nicht, wohin damit.
Ich bedauere, dass Bücher unglaublich teuer geworden sind. Deswegen unterstütze ich als “Geschichtenspender*in” die Stiftung Lesen, wodurch (Vor-)Lesenboxen für Grundschüler finanziert werden: https://www.stiftunglesen.de/informieren/unsere-angebote/lesebox
“Der Gott des Waldes” ist bisher auch mein Buch des Jahres und es überrascht mich nicht, dass Netflix bereits die Filmrechte erworben hat. An der Stelle kann ich auch “Cloris” von Eye Curtis empfehlen.
Ich lese tatsächlich querbeet mit einem Faible für bestimmte Genres, bin aber sowieso der Meinung, dass gute Bücher die sind, die man eben liest. Es macht keinen Sinn, da irgendwelchen Konventionen genügen zu wollen. Wenn es dich weiterlesen lässt, go for it.
Das “Bookstagram” der Mittzwanziger kann ich mir nicht geben, sorry, das ist viel zu bunt, schrill, auf Optik getrimmt. Toll ist aber das “Bookstagram” der eher älteren Frauen (ab 60 aufwärts), da gibt es interessante Accounts mit wirklich guten Buchempfehlungen ohne affiliate links und Co.
Hilf mir mal auf die Sprünge: was ist Bookstagram der eher älteren Frauen???
Das sind einfach ältere Frauen, die regelmäßig Posts über ihre aktuellen Lieblingsbücher machen. Alles ingesamt eher unaufgeregt und wenig gesponsert.
Es gibt unzählige Accounts, auch von interessanten kleinen Buchhandlungen. Ich kann dir gerne mal einige Accounts nennen (hier?).
ja, bitte!!!
Himmel, ich bitte die Autokorrektur zu entschuldigen. “Cloris” ist von Rye Curtis und ich weiß, wie “Mitzwanziger” geschrieben wird (Apple anscheinend nicht).
Bücher sind, seit ich lesen kann, extrem wichtig. Ich kann ohne Kino, Fernsehen, Radio, streamen, ohne Handy (abgesehen von der Anruffunktion), aber nie ohne Lesestoff. Urlaub ist seit Kindle und Co. wesentlich einfacher, ich muss mich nicht mehr zwischen Kleidung und Büchern entscheiden. Die Bücherregale habe ich inzwischen auch reduziert, Onleihe sei Dank, obwohl mir das Angebot durch meine örtliche Bücherei ein bisschen spartanisch vorkommt. Oft lese ich 2-3 Bücher gleichzeitig und wenn ich mir so durchlese, was ich gerade geschrieben habe, wird mir klar, ich bin ein bisschen verrückt.
Liebe Edith,
ich finde das liest sich gut und wenn dann sind wir beide verrückt. Unterschiedliche Bücher/ Themen zu lesen gehört für mich zu meinem Leben seit ich lesen kann. Gerne ein Sachbuch/ Krimi/ Gute-Laune Buch parallel so wie es gerade in den Tag passt. Immer den E-Reader mittlerweile in Form eines Mini Ipads statt Readers in der Tasche. Ich bin viel unterwegs, das erleichtert den Zugang enorm und das Gepäck bleibt klein. Als Kind durfte ich immer nur so viel ausleihen wie ich tragen konnte und so war ich wöchentlicher Gast in der Bücherei.
nein, bist du nicht. Und mir geht es genauso. Mein Koffer bei Flugreisen hat jetzt immer Untergewicht.
Hallo, “Gott des Waldes” empfehle ich auch, hab ich in einem Rutsch durchgelesen. Und alle Bücher von Charlotte Link aus der Kate Linville Reihe. ich gebe Bücher sofort weiter, entweder im Bekanntenkreis oder zum Sozialkaufhaus. ich hatte früher ganze Wände voller Bücher, seit vielen Jahren stelle ich lieber ein schönes Möbel oder tolle Bilder an die Stelle.
Als Kind + Jugendliche las ich sehr viel,……mit den Kindern wurde es weniger, dann wieder mehr,…..mittlerweile fehlt mir oft die Muse dazu,…ich hoffe, dass es wieder besser wird.
Bei jedem Umzug (es waren viele 🙈) musterte ich aus, mittlerweile ist es nur noch ein halber Schrank voller Buecher, die ich noch lesen muss bzw. nicht weggeben moechte.
Entweder gebe ich die Buecher an Freunde + Bekannte weiter…..oder ich stelle sie in die kleine Bibliothek auf meiner Arbeitsstelle; manchmal finde ich dort auch interessante, die ich mir ausleihe.
Momentan denke ich ueber die Anschaffung eines E-Books nach,……allerdings liebe ich es, ein Buch in der Halt zu halten, zu blaettern….und evtl. zu markieren.
“Gott des Waldes” habe ich mir notiert, klingt gut; das letzte Buch, das mich richtig mitriss, war “Der Gesang der Flusskrebse”…und das ist schon etwas her.
lg
angela*