… oder warum sind auf einmal alle so Gartenbegeistert? Ich gebe zu, mein Mann und ich haben uns auch anstecken lassen. Wir leben mit Bedacht in einer Wohnung mit Balkon und NICHT in einem Haus mit Garten. Ich kann mich an Jahre erinnern, in denen ich Schwierigkeiten hatte, meine fünf Balkonkästen zu bestücken. Aber, wir sind ja lernfähig und haben dann – natürlich auch für die Kinder – einen Schrebergarten angeschafft.
Zugegebenermaßen war der etwas runtergekommen, aber das bietet natürlich andererseits die Möglichkeit, die eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Die Kinder waren begeistert. Waren wir im ersten Jahr auch. Letztes Jahr schon weniger – trotz einer extrem guten Kürbisernte. Die war sozusagen das Ärgernis im ganzen Gartenverein (Kleingärten sind die anderen, bei uns 400 m² und mehr), weil wir wohl die faulsten Gärtner waren und die schönsten Kürbisse hatten. Und Zucchini, Auberginen, Wassermelonen. Und jede Menge Unkraut…
In diesem Jahr waren wir ehrlich zu uns selbst: wir hassen Gartenarbeit, ich mag nicht dauernd Unkraut jäten, säen, pflanzen, graben, hacken, Büsche + Obstbäume schneiden und mein Mann auch nicht. Ich weiß nicht, wie das irgendjemand als entspannend empfinden kann, es ist einfach lästig. Ich arbeite viel, mein Mann arbeitet viel (und natürlich nie mehr als die zulässigen 48 Stunden :-)) und am Wochenende mag ich nicht auch noch arbeiten.
Ich will Spaß mit Mann + Kindern, entspannt auf dem Balkon in der Sonne sitzen und nicht ständig ToDo-Gartenlisten erstellen und abarbeiten. Wir haben unseren Garten jetzt leihweise unseren netten (Wohnungs-) Nachbarn überlassen, die ihn offensichtlich lieber mögen als wir.
So, und jetzt alle Gärtner mit Gebrüll auf mich.
PS: Einen Vorteil hatte das Gartenabenteuer, meine Balkonkästen sind jetzt tiptop in Ordnung, die habe ich mal kurz in einer Stunde durch… nachgerade lächerlich nach den 400 m²… ich denke über Bambus auf dem Balkon nach 🙂