wieder mal einer der besten Krimis, die ich kenne. Ich lese ja fast keine mehr, nur noch Elizabeth George und eben die Venedig Krimis, und ich muss sagen, auch dieser 22. Fall von Brunetti hat mich nicht enttäuscht.
Es ist gar kein richtiger Kriminalfall, vielmehr fängt Brunetti an, mehr oder weniger auf eigene Faust einer tragischen Geschichte nachzugehen, die zunächst seine Frau beschäftigt. Ein offensichtlich behinderter Mann, den sie persönlich wegen seiner Hilfsarbeiten in einer Reinigung kennen, ist gestorben. Das erschüttert Paola, und sie wirkt auf Guido Brunetti ein, sich darum zu kümmern. Er tut das, wie er ja meist liebevoll auf seine Frau eingeht, und erfährt schon bei oberflächlicher Betrachtung derart viele Ungereimtheiten, dass er von dem Todesfall nicht lassen kann. Der Tote hat für die Behörden niemals existiert, er hat weder Papiere noch jemals Unterstützung erhalten. Das Viertel um das Wohnhaus reagiert mit einem Kartell des Schweigens auf die Fragen von Brunetti. Mehr oder weniger zufällig stößt er schließlich auf eine grausame und erschütternde Geschichte.
Mehr verrate ich nicht, nur, dass es ein großes Lesevergnügen mit vielen Lebensfragen und Erwägungen zu der wichtigen Funktion von Sprache in unserem Leben war. Und natürlich Neuigkeiten von der Familie Brunetti und der unvergleichlichen Signorina Elettra…
2 Kommentare
Danke, dass du mich an Donna Leon erinnert hast; mein letzter war Beastly Things (keine Ahnung, wie der auf Deutsch heißt, lese sie immer auf Englisch), dann habe ich sie ob der Warterei aufs nächste Buch vergessen. Bin sofort los und habe mir die letzten beiden (22+ 23) gekauft und mir bei Feriensommersonne unterm Kirschbaum reingezogen – wundervoll! Ich verspreche, Nr. 23 wird auch klasse – auch philosophisch, Thema u.a. Dummheit.
Donna Leon ist immer wieder gut. Lange nicht gelesen und ich hänge etwas zurück, bin gerade bei Nr. 18. Andererseits: dann habe ich noch etwas Vorrat, auf den ich mich freuen kann