hättet ihr ein Buch mit dem Titel nicht auch zumindest in die Hand genommen? Alex Capus ist damit auf der Spiegelbestsellerliste gelandet, und das meiner Meinung nach vollkommen zu Recht.
Der Autor erzählt die zeitlich parallelen Lebensgeschichten des Physikers Felix Bloch, derMusikantentochter Laura d´Oriano und des Kunststudenten Emile Gilliéron, die sich faktisch nur einmal 1924 auf dem Bahnhof Zürich begegnet sein könnten. Zusammenhänge zwischen ihnen gibt es ansonsten nicht, außer der Zeit, in der sie leben. Capus ist ein wunderbarer Geschichtenerzähler, und wenn ein Rezensent auch zu Recht gefragt hat, warum diese drei Geschichten in einem Buch zusammengeführt werden mussten, so antworte ich darauf ebenso zu Recht: Weil sie es wert waren, erzählt zu werden, weil sie eben doch durch den Puls der Geschichte verbunden sind und weil jede für sich für ein Buch wohl nicht gereicht hätte. So aber erfahre ich glückliche Leserin viel über den Alltag dieser Menschen und die großen geschichtlichen Ereignisse, die ihre Leben geprägt haben. Und war wieder einmal dankbar, dass meine Generation in so friedlichen Zeiten leben darf.
3 Kommentare
Danke für die Vorstellung – das Buch wollte ich mir eh bestellen. Habe schon einige andere von Alex Capus gelesen. Mir gefällt sein guter Erzählstil, sehr kurzweilig.
Ich mag Alex Capus sehr. Der neue Titel liegt seit gestern hier, das erste Kapitel habe ich gelesen und mochte nicht aufhören, aber hier ist in diesen Tagen so viel los, Termine , die ich einhalten muss, dass genussvolle Lektüre erst mal zurückstehen muss. Wie in der Kindheit – “Erst die Arbeit, dann das Vegnügen.”
Dien gestrigen Tag habe ich mit einer dicken Erkältung und Campus in eine Wolldecke gewickelt (mich, nicht Campus) in meinem Lesesessel verbracht. Das Buch ist zu Ende, die Halsschmerzen und der Schnupfen nicht. Wäre es doch umgekehrt!