The Confession ist als amerikanisches Taschenbuch erhältlich. Das hab ich gleich gekauft, das mache ich immer so, denn auf deutsch ist der neue Grisham mindestens doppelt so teuer (weil zunächst nur als gebundenes Buch erhältlich) und höchstens ein one night stand, denn nach einer Nacht habe ich ihn durch.
Auf englisch kann ich nicht so schnell lesen, und außerdem frischt es meine Englischkenntnisse auf, wenn ich mal wieder ein ganzes Buch lese, zumal Grisham eine mir leicht zugängliche Sprache pflegt. Ich werde nie vergessen, wie ich mir mal einen Thriller von Scott Turow auf englisch gekauft habe, in dem ich einfach überhaupt nichts verstanden habe. Gar nichts. Keinen Satz. Ich habe aufgegeben, musste mir dann aber doch noch die Übersetzung kaufen und stellte beim Lesen fest, dass das ganze Buch quasi im Gangsterslang geschrieben war. Den ich so gar nicht verstehen konnte.
Nun ja, zurück zum Thema: Der neue Grisham. Wie ist er denn nun? Nach den begeisterten Äußerungen auf dem Buchdeckel sollte er noch besser sein als alles bisher Dagewesene von ihm. Das stimmt nicht, gleich mal vorab. Im Gegenteil, ich fand das Buch langweilig, weltverbesserisch und mehr wie ein Sachbuch geschrieben, es erinnerte mich sehr an “an innocent man”, der mich auch schon zu Tode gelangweilt hat.
Grisham schildert (mal wieder) ein krasses Fehlurteil auf Todesstrafe. Er ist so ein Gutmensch geworden, der nur noch gegen die Todesstrafe und das menschenunwürdige Rechtssystem in den USA zu Felde zieht. Da ist ja sicher auch eine Menge dran und ich finde die von ihm geschilderten Zustände auch unfassbar (gemessen an den Standards unseres Strafrechtssystems). ABER ich kaufe einen Grisham, weil ich einen spannenden Thriller lesen will. Und weil ich mich unterhalten will. Wenn ich arbeiten will, gehe ich ins Büro oder in mein Arbeitszimmer. Ich befürchte, dass dies der letzte Grisham war, den ich gekauft habe.