Wir wissen es alle: Vitamin C ist einer der Grundpfeiler in Sachen effektiver Hautpflege – neben Vitamin A (Retinol, Retinal, Tretinoin) und Hydroxysäuren. Allen “Grundpfeilern” ist eins gemeinsam: für Menschen mit robuster Haut alles kein Problem, für die mit empfindlicher Haut ein ganz schwieriger Prozess. Über Vitamin A habe ich schon oft geschrieben (bin immer noch bei Retinal ca. 3x pro Woche), dito über Hydroxysäuren (kein AHA für mich, aber reichlich BHA). Bleibt Vitamin C und aktuell sieht es so aus, als hätte ich die für mich optimale Lösung gefunden.
Ein bisschen Historie…
Vitamin C - gern!
Glow, schöne Haut, wenn da nicht
UNVERTRÄGLICHKEIT
Das erste Produkt mit Vitamin C, das so ein richtiger Knaller, kennt ihr mit Sicherheit alle: Skinceuticals C E Ferulic. Irgendwie hatten es alle und das zu einem wahren Luxuspreis. Ich hatte es irgendwann in den Nuller Jahren, habe dann auch mit anderen Marken experimentiert, aber im Endeffekt verschwand Vitamin C in Reinkultur – also als Ascorbinsäure – von meinem Radar. Lieber ein schöner Antioxidantienmix.
Da Problem bei allen Produkten, bei denen Ascorbinsäure in Wasser gelöst wird: sie sind notorisch instabil. Bei einem eigentlich wasserklaren Serum einfach zu erkennen an einer gelb-bräunlichen Färbung. Das Serum oxidiert dann vor sich hin und man sollte es nicht mehr verwenden. Soweit ich weiß passiert nichts schlimmes, aber richtig toll ist es auch nicht.
Das nächste Problem: der niedrige pH-Wert. Für robuste Haut kein Problem und den Rest können wir schon im Chor sagen.
Irgendwann kamen dann Produkte mit diversen Derivaten. Die sind meist wesentlich stabiler, andererseits ist die Wirksamkeit im Vergleich mit reiner Ascorbinsäure meist aber auch nicht so gut belegt.
Ich kann mich nicht mehr an alle meine Versuchsobjekte erinnern, aber hier mal ein kleiner Blick auf die letzten gut vier Jahre.
Im Sommer 2020 habe ich Geek & Gorgeous ausprobiert.
Das ist zwar eher simpel formuliert, aber auch sehr günstig, stets frisch produziert (Stichwort Oxidation) und mittlerweile auch im DM erhältlich. Tolle Sache – wenn man es verträgt. Ich hatte den üblichen Effekt, ging eine Zeitlang gut und dann Rötungen, unruhige Haut (Mikroentzündungen?) und so weiter. Hier mein damaliger Bericht dazu: Link
Nach einem Jahr Pause dachte ich, ich hätte endlich die Produktlösung gefunden:
Das sah wirklich gut aus. Ein toll formuliertes Serum und die versprochenen drei Monate Haltbarkeit kann ich bestätigen. Ich war angetan, siehe auch hier: Link 1. Der Vitamin C Booster von den Beyers hat auch einen echten Mehrwert, es hat nämlich dank Penetrationsverstärker eine sehr gute Aufnahme in die Haut, deutlich besser als bei einem “Standardserum”.
Tja, das war wohl auch der Knackpunkt bei meiner Haut, es ging nämlich wieder los mit meiner Unverträglichkeit, siehe auch hier mein Langzeitbericht: Link 2.
Danach war ich erstmal kuriert.
Bis vor zwei Monaten.
Wer sich nun wundert, weil ich das Serum nie erwähnt habe: es gab zwei Gründe. Zum einen riecht es für mich eher unerträglich. Zum anderen gab es da eine Diskussion, welche Farbe denn nun richtig ist und ja, es kam schon neu eher gelb aus dem Spender und ich war misstrauisch. Ich wollte es nicht wegwerfen und habe es an den Armen (heftige Pigmentflecken, auch von alten entzündeten Mückenstichen etc) aufgebraucht. Und siehe da, die wurden heller.
Ich war aufs Neue angefixt.
Der Gamechanger
Und so lag ich eines Morgens im Bett, schaute mir diverse Vitamin C-Produkte bei The Ordinary an und dachte mir: vielleicht liegt es ja nicht unbedingt an der Ascorbinsäure, sondern mehr an dem sauren pH-wert und der Darreichungsform?
Bei nächster Gelegenheit in der Stadt einen Topf Vitamin C-Pulver erstanden und ausprobiert.
Vitamin C in Pulverform hat gegenüber einem auf Wasser basierten Serum einige Vorteile. Alles ölbasierte konnte ich eh nie ausprobieren, Öl bleibt beharrlich auf meiner Haut stehen und das ist dann alles immer blöd. Zum einen ist das Pulver haltbar, da oxidiert nichts, es ist einfach stabil, weil nicht aufgelöst oder sonstwie verarbeitet. Das von The Ordinary ist extrem fein vermahlen. Man kann natürlich auch Pulver im Drogeriemarkt kaufen, aber da hat man dann gleich ein eingebautes Peeling dabei, nicht so mein Ding. Und es ist flexibel dosierbar. Der Preis ist natürlich auch unschlagbar: knapp 8 Euro für den Pott, der bei mir vermutlich ein halbes Jahr reicht. So lange ist es übrigens auch haltbar.
Ich habe mich dann nochmal bei einem Fachmann erkundigt, ob das denn wirklich so toll ist. Grundsätzlich erstmal kein Unterschied zu einem fertigen Serum. ABER: man muss es wirklich gut mit einem Serum oder einer Creme vermischen, damit man es auch gleichmäßig auftragen kann. Sonst bekommen einige Stellen im Gesicht viel ab und andere wenig bis gar nichts, das ist nicht der Sinn der Sache.
Ich verwende das Vitamin C-Pulver von The Ordinary jetzt seit zwei Monaten. Mengenmäßig bin ich sehr vorsichtig, ich nehme ca. ein Viertel des kleinen Messlöffels. Ich habe leider keine Angaben darüber gefunden, wieviel in den Löffel passt, d.h. man muss selbst ausprobieren wie viel man gut verträgt. Das mische ich mit zwei Pumhüben des Hautgels+ von den Beyers und zwar gründlich in der Handfläche. Es darf kein weißes Pulver mehr zu sehen sein. Und das mache ich jeden Morgen.
Bisher kann ich keinerlei Unverträglichkeiten erkennen, im Gegenteil: es scheint meiner Haut gut zu bekommen. Der Farbton ist ein bisschen gleichmäßiger geworden und ich finde auch, es glowt.
Nun will ich nicht übermütig werden, aber es sieht gut aus. Ich werde auf jeden Fall in ein paar Monaten nochmal berichten, wie die Lage an der Vitamin C-Front aussieht.
Benutzt ihr Vitamin C und wenn ja: was denn? Ascorbinsäure oder Derivat? Welche Stärke?
2 Kommentare
Kommentieren →Ich vertrage Produkte mit reiner Ascorbinsäure auch nicht, zudem finde ich den Geruch (Würstchenwasser) extrem abstossend.
Daher benutze ich nur noch Derivate. Momentan das Vitamin C & Q10 Serum von Santaverde.
Das Serum mag ich sehr. Ob es zur Aufhellung von Pigmentflecken, Rötungen etc. beiträgt kann ich allerdings nicht sagen, für diesen Zweck benutze ich Azelainsäure, einfach unschlagbar für mich.
Ah, das Puderzeug steht bei mir auch noch herum. Ich fand dad s morgendliche Mischen irgendwie nervig und habe es dann irgendwann aufgegeben. Aber toll, dass du vielleicht was gefunden hast, was du dauerhaft einsetzen kannst!
Ansonsten hatte ich lange die gegenteilige Erfahrung von dir mit Vitamin C: ich habe einiges ausprobiert (Paula’s Choice, Beyer, Highdroxy), habe alles vertragen, aber wirklich gar keinen Unterschied gesehen. Meine Pigmentflecken waren komplett unbeeindruckt.
Im Sommer habe ich dann das Serum von G&G im DM mitgenommen und siehe da, endlich der Glow, von dem ich so viel gehört habe. Wirkung auf Pigmentflecken bisher eher gering, aber och bleibe dran. Aufbewahrung im Kühlschrank nervt natürlich auch, aber so bleibt es bis zum Schluss hell. Bin bei der zweiten Flasche…