Das Feuchtigkeitswunder: Glycerinspray zweiter Teil

Hier kommt nochmal ein kleines Update zum Thema Glycerinspray.

Was ist das und wie wirkt es?

Ich hatte das Glycerinspray diesen Sommer zufällig auf Youtube bei Shereene Idriss entdeckt, ausprobiert und bin nach wie vor begeistert. Für meine tendenziell dehydrierte Haut ein echter Gamechanger und seitdem bin ich nie wieder mit gefühlt trockener Haut aufgewacht. Wobei die Haut nicht trocken ist, das wäre der Fall, wenn ich zu wenig pflegenden bzw. fettigen Produkten am Abend verwenden würde. Nein, sie war besonders im Sommer eher “ausgetrocknet” – obwohl ich Toner, Serum und Creme benutze. Meine Hautbarriere ist auch in Ordnung soweit ich das beurteilen kann. Ich habe einfach die Neigung dazu – genau wie andere Menschen eben trockene Haut haben oder Akne oder Rosacea oder was man ansonsten noch so mit sich herumtragen kann.

Im Lauf der Jahre habe ich so allerlei ausprobiert. Vielleicht erinnert sich noch die eine oder andere an die “Seven Skin Methode”, da wurde koreanischer Toner in sieben Schichten übereinander aufgetragen. Ich fand das nicht ganz so toll. Zum einen steht man morgens gefühlt stundenlang im Bad. Und zum anderen habe ich zuverlässig kleine rote Pickel rund um Mund und Nase bekommen. Damit sagt mir meine Haut sehr zuverlässig, dass ich es mit der Pflege übertrieben habe. Auch Hyaluronsäure in größeren Mengen war wenig erfolgreich, meine Haut reagiert im Zweifel mit Rötungen.

Das Glycerinspray war für mich ein richtiges AHA-Erlebnis, ich hätte nicht gedacht, dass sich Haut innerhalb von wenigen Tagen bei ansonsten gleicher Pflege komplett anders anfühlen kann. Und zwar im positiven Sinn!

Glycerin ist in vielen Cremes und Seren enthalten, so auch in meinem geliebten Hautgel+ von den Beyers, im vorher benutzten Hyaluronspray von Eucerin, dem 7 Tage Hyaluron Lift von Christine Niklas und auch in meinen Lieblingscremes (RE:STORE Ageless – RIP – und Beyer Hautcreme+ leicht). Aber offensichtlich nicht genug, um den Durst meiner Haut zu stillen.

Eine Leserin hatte hier einen sehr informativen Link gepostet, den ich gerne teilen möchte. Dort wird auch mit den Mythen um austrocknende Wirkung und so weiter aufgeräumt. Bitte hier entlang.

Warum nicht fertig kaufen und wie wird es gemacht?

Im Laufe meines Lebens habe ich so einige DIY-Projekte gestartet. Erinnert sich noch jemand an das Buch von Stefanie Faber? Ich habe tatsächlich Shampoo aus Schmierseife gemacht (grusel) und ähnliches mehr. Im Endeffekt war ads einzig wirklich erfolgreiche Projekt selbst gemachtes Bodypeeling aus Einmachzucker und Duschgel. Naja, so richtig DIY ist das auch nicht.

Am liebsten hätte ich auch ein “fertiges” Glycerinspray gekauft oder meinetwegen auch ein Serum. Das Problem: überall ist noch anderer Kram mit drin, ein Spray konnte ich überhaupt nicht entdecken. Bei den einschlägigen Seren z.B. von Transparent Lab namens “Pure Glycerin Face Serum” sind Aminosäuren enthalten. Das ist an sich ganz schön, aber ich vertrage eine oder mehrere davon überhaupt nicht (Stichwort Hautirritationen). Natürlich habe ich es gekauft und natürlich habe ich es anschließend als Körperpflege aufgebraucht.

Also selber machen.

Was in der Tat sehr einfach ist. Man braucht:

• Glycerin (pflanzlich, am besten in der Apotheke kaufen)
• destilliertes Wasser
• eine vernünftige Sprühflasche (ich habe meine in Frankreich gekauft, gibt es aber wohl auch bei Rossmann und natürlich bei Amazon, da kann ich aber nichts konkret empfehlen, weil ich da ja nichts gekauft habe)
• Alkohol (am besten Weingeist 96,5% ebenfalls aus der Apotheke)

Bei meinem ersten Post hatte ich noch nicht so richtig über Desinfektion aller Art nachgedacht, ich war halt schlicht begeistert. Das hole ich jetzt gerne nach, danke auch nochmal für all eure Hinweise!

Als erstes kocht man das destillierte Wasser ab. Wahlweise im Wasserkocher (schön sprudeln lassen, am besten zwei- bis dreimal) oder im Topf. Abkühlen lassen.

Dann die Sprühflasche mit ein wenig Alkohol befüllen, Flasche kräftig schütteln, damit alles sauber wird und auch öfter sprühen, damit auch das kleine Röhrchen zum Sprühkopf sauber wird. Wegschütten und leer sprühen.

Dann das abgekochte und mittlerweile abgekühlte Wasser hinein füllen und mehrfach sprühen, bis der Alkohol komplett verschwunden ist.

Dann kommt das Glycerin dazu, schütteln, fertig. Glycerin ist wasserlöslich, also kein Problem.

Zu den Mengen: ich mache mir alle vier bis sechs Wochen ca. 50 ml Glycerinspray fertig und zwar mit 10% Glycerin. De facto ist es dann etwas weniger, weil meins nur 85% Glycerin enthält (ansonsten Wasser):

Ich messe nun nicht haargenau, sondern mache das mittlerweile nach Augenmaß. Ansonsten empfehle ich schlicht ein Lineal. Ganze Flasche 100 ml, also nur halbhoch befüllen. Also Gesamthöhe halbieren und davon 90% destilliertes Wasser und der Rest dann Glycerin. So einfach kann es sein.

Ich mache mir jeweils einen Merker im Kalender und erneuere nach sechs Wochen, bis dahin sollte noch nichts verseucht sein (vermute ich) – natürlich kann ich hier für nichts garantieren, aber so mache ich es.

Hier ist auch nochmal der Link zum ersten Beitrag.

Was mich nun interessiert: hier haben ja schon einige ausprobiert, wie ist denn das Urteil mittlerweile?

Einfache Lösung
Achtung! Sorgfalt vonnöten
Lohn ist schöne Haut