Haiku – einerseits Gedicht, andererseits ein phantastisches Werkzeug

Schon seit einiger Zeit könnt ihr bei mir kleine Gedichte lesen. Nun bin ich keine Lyrikerin, aber Haikus begleiten mich schon lange.

Ich bin als Studentin zum ersten Mal über diese besonderen Gedichte gestolpert und seitdem immer mal wieder. Ich fand und finde es immer wieder faszinierend, mit wenigen Worten eine Stimmung oder Situation zu beschreiben. Haikus stammen aus Japan und folgen strikten Regeln: es sind drei Zeilen mit insgesamt achtzehn Silben, fünf in der ersten und dritten Zeile, acht in der zweiten Zeile. Das findet man oft bei Gedichtformen, hier bei uns sind Sonette die wohl bekannteste Form. Auch diese haben strikte formale Vorgaben, zwei Strophen mit je vier Versen und zwei Strophen mit je drei Versen, das Versmaß ist gewöhnlich ein Jambus (wer fühlt sich an den Deutschunterricht erinnert?). Ich finde es auch da faszinierend, welche Kreativität AutorInnen entwickeln. Meine Lieblinge sind ganz klar die Sonette von Shakespeare. Äh, genug von formalen Vorgaben.

Als ich mal wieder mein Bücherregal aussortiert habe (apropos: ich kann Erfolg melden und habe tatsächlich auf genau ein Regal reduziert), fand ich noch einen alten Gedichtband und natürlich waren auch Haikus dabei. Den Gedichtband habe ich in den öffentlichen Bücherschrank gestellt, die Haikus sind bei mir geblieben.

Vermutlich nicht ganz im Sinne des Erfinders, denn ich “benutze” Haikus, um meine Gedanken zu sortieren. Ich schreibe selten einfach so einen Blogbeitrag, bei Produktreviews ist das noch einfach – zum einen habe ich sehr viel Übung und zum anderen sind die Eckpunkte klar: neben den objektiven Informationen zum Produkt kommt mein subjektiver Eindruck (oft genug mit Irrungen und Wirrungen beim Test). Aber genau der subjektive Eindruck ist dann der Knackpunkt, denn ich will euch ja sagen, was ein Produkt besonders macht und warum es geht oder bleibt.

Und dabei hilft mir ein Haiku: in aller Kürze die Essenz aus meinem Test heraus zu filtern. Was kommt mir wirklich in den Sinn? Was ist mir daran wichtig? Oder was gefällt mir überhaupt nicht? Ist das Haiku fertig, ist das Schreiben sozusagen vorsortiert, ich weiß dann genau, was unbedingt in den Text hinein muss.

Funktioniert übrigens auch bei anderen Themen, bei denen die Gedanken wild mäandern und keine richtige Ordnung hineinkommt.

Wilde Gedanken
Chaos, Anfang, Ende, wichtig?
Durchdachte Ordnung

Meine Lieben, ihr werdet bis auf weiteres mit meinem “Ordnungstool” leben und ich hoffe, ihr habt auch manchmal Spaß daran.

2 Kommentare

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Schönen guten und inspirierten Morgen!

Ich habe mich sofort an einem Haiku versucht und widme es dir liebe Irit:

Tablet alter Freund
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