Kupferpeptide oder Copper Peptides: wie kombiniert man und ein Test mit The Ordinary

Heute haben wir Zwei-in-Eins in Sachen Kupferpeptide oder Copper Peptides. Zum einen habe ich ausführlich getestet und zwei Flaschen geleert, zum anderen habe ich mich schlau gemacht, wie man sie am besten verwendet.

The Ordinary Multi-Peptide Copper Peptides 1% Serum

The Ordinary Multi-Peptide Copper Peptides 1% Serum

Kupferpeptide gibt es schon länger, in meiner Erinnerung war ein Serum von NIOD das Erste auf dem deutschen Markt. Damals musste man es noch selbst zusammenschütten und heraus kam eine strahlend blaue Flüssigkeit. Wie ich dann bei einer Suche auf meinem eigenen Blog festgestellt habe, hatte ich mir das seinerzeit (2017!) tatsächlich gekauft und getestet, hier ist der Link zu meinem alten Review in Sachen NIOD.

Damals fand ich die Textur blöd, aber war ansonsten angetan. Ich gestehe: ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, warum ich es damals nicht weiterbenutzt habe. Könnte sein, dass danach meine ersten Tretinoin-Versuche kamen oder ich die Textur doch zu nervig fand. Oder ich hatte doch nach einiger Zeit eine Hautreaktion mit Rötungen etc, ich weiß es einfach nicht mehr.

Nichtsdestotrotz: als es wie in jedem Jahr im November bei The Ordinary 23% Rabatt gab, habe ich so einiges gekauft zum Test. Erstmal eine Flasche des Serums mit Kupferpeptiden gleich am Anfang des Monats. Nachdem ich es gut vertragen hatte, habe ich Ende November noch eine zweite Flasche gekauft – man will ja gründlich testen.

Tatsächlich habe ich dann fast zwei Monate abends diese Kombination benutzt:

The Ordinary Aloe2% + NAG 2% Solution The Ordinary Multi-Peptide Copper Peptides 1% Serum

Danach gab es jeweils noch eine meiner gewohnten Cremes.

Ich habe tatsächlich großflächig getestet, also inklusive Hals und Dekolleté, was erklärt, warum ein Fläschchen Serum jeweils nur einen Monat gereicht hat. Das Serum ist knalleblau:

The Ordinary Multi-Peptide Copper Peptides 1% Serum Pipette

Das sieht man auf der Haut aber nicht mehr. Für The Ordinary ist es ein sehr teures Produkt, der Normalpreis sind etwas mehr als 35 Euro für 30 ml. Drin stecken neben den Kupferpeptiden auch noch diverse andere Peptide (SYN-AKE, Matrixyl synthe’6, Matrixyl 3000, ARGIRELOX) und diverse Feuchtigkeitsspender. Übrigens auch Aminosäuren, hier hatte ich aber kein Problem.

Grundsätzlich soll das Serum gegen feine Linien auch dynamischer Natur (Stichwort Dackelfalten auf der Stirn) wirken und generell den Hautzustand verbessern.

Machen wir es kurz: ich konnte nach zwei Monaten allabendlicher Benutzung wirklich keinen Effekt feststellen. Ja, spendet Feuchtigkeit, macht bei mir keine Pickel oder Rötungen. Aber ansonsten, äh, nichts. Ganz im Gegenteil hatte ich eher den Eindruck, dass die Fältchen etwas prägnanter geworden sind.

Das kann verschiedene Gründe habe, ich vermute mal, ich gehöre zu den “Non-Respondern”. Es gibt Menschen, bei den manche Peptide schlicht nichts machen. Keiner weiß warum, ist einfach so.

Also kein Nachkaufprodukt für mich und die Peptid-Versuche sehe ich für mich kritisch, verschwendetes Geld bei mir.

Wie wende ich Kupferpeptide an

Eher anstrengend im Vorfeld fand ich die diversen Regeln rund um die Anwendung des Kupferpeptidserums. Auf der Seite von The Ordinary gibt es längliche Anweisungen, was man alles nicht dazu benutzen sollte. Angefangen mit Säuren sprich AHA und BHA, kein Vitamin C, kein Resveratrol oder Ferulasäure, keine Vitamin A (oder Retinoide) und keine starken Antioxidantien. Spontan habe ich mich angesichts dieser Liste gefragt, was man eigentlich benutzen kann. Heraus kam meine Abendroutine mit dem Eucerinspray, dem Ordinary Aloe+NAC Serum sowie anschließende Creme. Das war in meinem Fall im Gesicht die HighDroxy RE:STORE Ageless oder die Beyersche Hautcreme+ und auf Hals und Dekolleté die Antirötungscreme von Christine Niklas.

Einen Teil davon fand ich nicht schlimm, nämlich all die Dinge, die ich eh nicht vertrage. Also AHA, direktes Vitamin C und so weiter. aber Vitamin A bzw. Retinal hätte ich schon gerne weiterbenutzt. Da habe ich dann zwei Monate ausgesetzt.

Den Rest meiner Wirkstoffe habe ich dann einfach morgens benutzt, also BHA, Tranexamsäure und Antioxidantien.

Dann sah ich auf YouTube ein Video von Hot&Flashy zu dem Thema (Video auf Youtube). Sie hat sich recht ausführlich damit beschäftigt und sich auch Studien etc angeschaut. Im Endeffekt ist es in direkter Kombination mit einem Vitamin C-Serum (wir sprechen hier von einem Serum mit Vitamin C, keine Derivate) schwierig aufgrund des pH-Wertes. Kürzlich habe ich dann noch ein Video von Mad about Skin gesehen (Video auf Youtube), der ebenfalls von Vitamin C und auch Tretinoin abrät.

Es ist als Laie immer schwierig zu beurteilen, was denn da wirklich los ist und ich möchte hier nicht die Bloggeroberlehrerin machen, wie es manche Skinfluencer gerne mal tun. Ich bin weder Dermatologin noch Chemikerin noch sonst etwas in dieser Richtung.

Am besten fand ich ein sehr kurzes Video dazu von Kind of Stephen auf Instagram, der in der Branche arbeitet und Kosmetikprodukte formuliert. Hier ist der Link: Instagram

Zusammenfassend kann man sagen, dass es so richtig keinen “Beweis” dafür gibt, dass Kupferpeptide in Kombination mit AHA/BHA, Vitamin C oder Retinoiden nicht funktionieren. Man erhöht im schlimmsten Fall das Potential für Hautirritationen.

Wie sagte schon Shakespeare: Much ado about nothing.

Wie sind denn eure Erfahrungen mit dem Kupferpeptid-Serum von The Ordinary oder auch anderen? Wundermittel oder wie bei mir Null Wirkung?


11 Kommentare

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Schade, dass das peptide Serum von the ordinary keinen Effekt hat. Ich habe so viele peptide Seren ausprobiert und keines hatte irgendeine Wirkung. Bis ich das niod Copper probiert habe. Dürfte ich mir nur ein Serum aussuchen, wäre es das von niod. Interessant finde auch, dass theramid keinerlei Hinweise gibt, mit was man es nicht kombinieren soll und die haben ja ein 3% copper serum. Ich benutze es ja zusammen mit tretinoin, aber lasse zwischen niod und tret 30-60 Minuten Zeit damit sich beide Wirkstoffe nicht in die Quere kommen.

Schönen Tag euch allen

Natascha

Ich habe es ausprobiert, weil es interessant klang, aufgebraucht und nicht nachgekauft. Es hat nichts schlimmes gemacht, aber ich sah auch keine Verbesserung. Deshalb: next.
Ging mir bei der Azelainäure von Theramid genauso.

Ich habe die Kupferpeptide von Theramid probiert, schätze aber, daß ich ebenfalls zu den Non-Respondern gehöre. Ich habe rein gar nichts gesehen, also weiter im Text oder einfach bei dem bleiben, was sich bewährt hat.

Derartig aufwändige Experimente sind mir auch zunehmend lästig, ich will eine einfache und funktionierende Pflegeroutine und nicht erst tagelange Recherche, ob x sich mit y verträgt. Da werde ich zukünftig zurückhaltender sein beim Kauf.

LG, Wally

Im Ergebnis halte ich also fest: von The Ordinary war niemand begeistert und NIOD könnte ein Kandidat sein. Ich denke nicht, dass ich nochmal Kupferpeptide probiere, das scheint bei mir wirklich nicht zu funktionieren

Ich habe das NIOD noch hier stehen und auf deine Erkenntnisse zur Anwendung ewartet :-).
Ich nutze eigentlich morgens das Hautgel von Beyer, da ist ja auch Vitamin C drin, aber nicht so sehr viel. Glaube, ich probiere das jetzt einfach mal aus… und wenn es nicht zaubern kann, spare ich zumindest das Geld für den Nachkauf 😉

Danke für die Recherche.

im Hautgel ist ein stabiles Vitamin C-Derivat, das macht also wirklich nichts. Problematisch bei Vitamin C könnte wohl der niedrige pH-Wert sein, das ist hier aber nicht der Fall

Gerade fällt mir ein, dass ich vor Jahren den Peptide-Booster von PC ausprobiert habe und der hat auch nicht gestört, aber auch sonst nichts gemacht…. hm. Vielleicht bin ich auch Non-Responder? Vitamin C macht bei mir irgendwie auch wenig Unterschied, spür- und sichtbar sind nur AHA und Retinal sowie Tretinoin. Keine Ahnung, warum ich trotzdem alles neue ausprobieren muss.

Ich finde es oft schwierig herauszufinden, was denn nun die Unverträglichkeiten oder den Pickel verursacht hat. Ich bewundere, wie du den Finger drauflegen kannst und genau weißt, was es ist. Soweit wäre ich auch gerne.

LG, Wally

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