Tja, Weihnachten, morgen ist der erste Advent und ich habe dieses Jahr sehr gemischte Gefühle. Aus unterschiedlichen Gründen.
Das große Kind ist ausgezogen und damit hat unsere über die letzten Jahre eingespielte Routine ein jähes Ende gefunden: wir zwei haben immer die Weihnachtskisten geleert, die Wohnung geschmückt und – sobald erhältlich – zusammen den Weihnachtsbaum geschmückt. Ich mag es, wenn der Weihnachtsbaum schon im Dezember im Wohnzimmer steht und freue mich jeden Abend daran. Nach Weihnachten kommt er dann schnellstmöglich weg, dann schalte ich gedanklich aufs neue Jahr um.
Also mal sehen, ob ich Tochter Nr. 2 überreden kann, mit mir zusammen die Weihnachtsvorbereitungen zu treffen.
Änderung Nr. 2 ist natürlich, dass ich mein erstes Weihnachten als Vollwaise verbringe. Sehr schwieriges Thema. Und ich mag momentan nichts dazu schreiben.
Und nicht zuletzt natürlich die jährliche Geschenkefrage. Ich erinnere mich noch bestens an die Zeiten, als meine Töchter klein waren, man sie mit tollen Spielzeugen überraschen konnte und sie mit glänzenden Augen am Weihnachtsbaum standen.
Die Zeiten sind nun endgültig vorbei.
Die Frage ist: wie möchte ich die Adventszeit, Weihnachten und auch die Geschenkefrage für mich und uns neu gestalten? Weg vom Geschenkewahn und hin zu gemeinsamer Zeit und Erlebnissen. Wir haben immer gerne zusammen Weihnachtsfilme geschaut, was sich aber wegen ausgezogener Tochter auch schwierig gestaltet.
Da kommt dann auch noch ein anderes Thema ins Spiel: ich bin mitten im Prozess mein soziales Umfeld aktiv zu gestalten. Mit dem Wegfall der Arbeitskollegen bin ich nun selbst zuständig Menschen zu treffen und mich aktiv zu kümmern – eine ganz ungewohnte Situation. Und die diversen Weihnachtsfeiern (die eh größtenteils wegen Corona ausfielen) gibt es für mich jetzt auch nicht mehr.
Kurz gesagt: mal wieder alles im Umbruch.
Habt ihr Pläne für die Adventszeit? Wie haltet ihr es mit den Geschenken?
20 Kommentare
Weihnachten bedeutet für uns ein paar freie Tage, die wir in den Bergen verbringen. Allein. Weit weg von dem ganzen Trubel und Getue um die Feiertage. Geschenke gibt‘s nicht, der Rucksack ist schon schwer genug, da wird nicht noch extra Schnickschnack auf den Berg geschleppt 😉
Ansonsten kriegen einige Arbeitskollegen ein kleines Präsent von mir. Das sind die Menschen, mit denen ich einen Großteil meines Alltags verbringe und beruflich durch dick und dünn gehe, da ist es mir wichtig danke zu sagen. Hat jedoch nichts mit Weihnachten zu tun, ich nutze einfach die Gelegenheit.
Minimalisieren bedeutet für mich auch das Reduzieren von zu vielen Treffen und oberflächlichen Kontakten. Da ich auch vor einiger Zeit einen langjährigen Arbeitsplatz verlassen habe, fällt in der Hinsicht manches weg, und ich empfinde das als wohltuend. Und ich möchte weiter daran arbeiten, vorwiegend die mir wirklich nahe stehenden Menschen in meinem Leben zu haben.
Das erste Weihnachtsfest ohne Deine Mutter ist sicher nicht so einfach für Dich, das ist ein Einschnitt, und das kann ich nachfühlen, welche Gedanken Dich da umtreiben. Es gilt daher, neue Rituale ins Leben zu integrieren, aber das braucht seine Zeit.
Das habe ich bereits lange hinter mir, war mit Anfang 30 ohne Eltern. Sie haben meine Kinder gar nicht kennengelernt. Hinzu kam, dass mein Mann und ich Weihnachten immer bei meinen Eltern waren. Also haben wir darüber gesprochen, was wir schön, aber auch was wir nervig an den bisherigen Festen fanden und haben für uns neue Rituale erschaffen. Es war etwas traurig, aber auch sehr schön! Und nun habe ich Kinder und mein Sohn weiß seit einigen Jahren, dass ich in der Kirche bei “Stille Nacht” immer weinen muss, weil ich meine Eltern vermisse. So ist es nun. Dir alles Gute und viel Kraft für das erste, andere Weihnachtsfest!
Das finde ich total zu Herzen gehend, Sabine.
ich danke dir und dir auch viel Kraft – und die Entscheidung, bewusst neue Rituale zu finden, gefällt mir gut!
Weihnachten ist hier “so-la-la”. Meine Tochter ist ausgezogen, und obwohl sie nur 20 Minuten weg ist hat sich unsere Dynamik geändert. Der Son war 800 Meilen in Arizona laufen und kommt “irgendwann”.
Ich wohne in Williamsburg, die Gründerstadt der USA. Hier ist vieles noch alt, und es werden auch alte Traditionen gepflegt. Wir waren gestern Abend auf dem Weihnachtsmarkt. Es gab sogar (guten) Glühwein in Porzellantassen! Ich war entzückt! Ansonsten steht die Weihnachtsdeko schon seit August in den Geschäften. Es dreht sich hier fast alles um den Konsum.
Wir beschenke unsere Kinder recht großzügig, aber ich schenke nach direkten Wünschen. Meine Mann und ich schenken uns nichts mehr weil wir uns so oder so, kaufen was wir wollen/brauchen.
Kirchen besuche ich nicht mehr, aber ansonsten haben wir vier unsere Weihnachtsrituale. Wenn es nach den Kindern geht muss es Jahr für Jahr genau gleich ablaufen.
Weihnachten generell hat für mich an Bedeutung verloren. Wir strengen uns an es für uns schön zu machen, und geniessen die Zeit miteinander. Das ist mir wirklich das allerwichtigste. Ich dachte wir würden mehr Zeit bei/mit unseren Eltern verbringen. Sieht so aus als habe mann sich nach 25 Jahren auf separaten Kontinenten doch etwas auseinandergelebt. Na ja…Merry Christmas everyone!
tja, Familiendynamik…
wir haben auch lange Jahre ein immer gleiches Weihnachtsfest gehabt und das war sehr schön. Dann starb die Schwiegermutter, der Mann wurde zum Ex-Mann, die Kinder sind groß und nun auch noch Friedel und meine Mutter tot. Zeit für neue Rituale.
Hallo zusammen
Wenn die Kinder aus dem Haus sind, verändern sich viele schöne Gewohnheiten, Rituale von früher.
Mit dem auseinander leben erfahre ich mehr übers Jahr.
Mein Sohn lebt in Aschaffenburg und die Zeit die er mit mir verbringt hält sich sehr begrenzt.
Heiligabend ist aber immer unser Tag und ein Ritual ist seit 2021 wieder aufgeflammt. Nur wir beide gehen ins Theater und anschliessend Kochen wir gemeinsam. Wenn ich hier so schreibe erfasst mich eine grosse Vorfreude.
Ich wünsche Euch allen eine gefühlvolle Vorweihnachtszeit.
„Weihnachten ist keine Jahreszeit
Es ist ein Gefühl“
So insgesamt scheint mir das gern medial verbreitete Weihnachtsidyll nicht so richtig verbreitet zu sein.
Immerhin kann ich vermelden: die große Tochter ist dieses Wochenende hier und die Wohnung ist geschmückt. Den Weihnachtsbaum machen der tolle Mann und ich zusammen. Und nächste Woche backe ich Plätzchen, aber dieses Jahr nur eine Sorte und davon mehr: die tollen Sablés au chocolat et fleur de sel von Pierre Hermé (s. auch hier http://kamafoodra.de/wordpress-3.2.1-de_DE/wordpress/?p=5960).
Ich freue mich in diesem Jahr schon seit Anfang November auf Weihnachten und habe mit den Töchtern mit Kreidestift Fenster geschmückt (bin begeistert wie gut es aussieht, hatten wir noch nie) Zwei Äste vom Spaziergang weiß gestrichen und schöne Glaskugeln aufgereiht und an die Fenster montiert. Weihnachten bedeutet uns es sich bewusst schön und gemütlich gemeinsam zu machen. Ich freu mich jeden Abend wenn ich die Lichterketten auf dem Kaktus anschalte. Meine Tochter hat als Kleinkind die Worte es sich schmücklich und gemüdelig machen zu Weihnachten geprägt und so halten wir es bis heute. Wünsche Euch allen einen kuscheligen 1. Advent.
Wie süß! Da ist gerade so viel Positives und Freude auf mich übergesprungen! 🥰Danke 😘
Schmücklich und gemüdelich❣️🙋🏻♀️
Such schon lange nach einer Baum-Alternative! Der Ast mit den Kugeln dran hört sich schön an… 🙂
Toller Thread. Bei mir geht erst heute die Adventsstimmung los, vor dem 1. Advent läuft leider gar nichts, ich komme da nicht rein. Wir feiern jedes Jahr anders. Dieses Jahr sind wir bei den Kindern und dem Enkelsohn, auf dem Weg dorthin werden wir an 3 verschiedenen Orten schlafen, wir machen eine Weihnachtsreise – zum ersten Mal und feiern auch noch unsere Geburtstage in der Zeit.
Meine Tochter ist extremer Fan von Weihnachtsritualen, mein Mann und ich lieben es unkonventionell, wenn wir allein sind. Wir haben schon mal Heiligabend mittags einen Turkeyburger bei McDonalds gegessen, auf der Jagd nach Pfefferkuchen, die ich die komplette Adventszeit verschmäht habe, dann aber unbedingt brauchte – und es gab natürlich fast keine mehr, aber nur fast. 😃 Wir haben und suchen dabei wirklich echte Weihnachtsstimmung und in unserer Familie haben wir nicht nur Geschenke für andere, wir haben auch selber ein Geschenk an uns. In der Weihnachtszeit Auto zu fahren und dabei Weihnachtsmusik hören ist für uns der Inbegriff von Weihnachtsstimmung, genau im Hier und Jetzt und die Atmosphäre greifbar.
Wir gucken jedes Jahr viele Weihnachtsfilne und Serien, dieses Mal freue ich mich auf ein neues Mal „Liebe braucht keine Ferien“.
Ich backe schon seit Jahren keine Weihnachtskekse mehr, es sei denn, der Enkel ist da. Wir haben auf der Straße einen Bäcker, der sauteure, aber sensationelle Kekse bäckt und wir lauern jedes Jahr, wann es sie endlich gibt und kaufen die Menge, die wir für ein Kaffeetrinken brauchen. Dazu fahren wir jeden November in den bayerischen Ort Waldsassen, wo es im Café Rosner die besten Lebkuchen der Welt gibt. Wir essen auch jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt, wo wir höchstens einmal im Jahr sind (der an der Frauenkirche – Dresden – ist toll) eine Scheibe Mandelstollen eines regionalen Bäckers, der hier Tradition hat, wir beide hassen Rosinenstollen.
Wir essen in der Zeit viele Nüsse, und knacken die gern bei fröhlicher Weihnachtsmusik. Ich bin mit der swingenden amerikanischen Weihnachtsmusik aufgewachsen und habe gar keine Beziehung zu den alten deutschen Weihnachtsliedern. Ich folge also der Tradition meines Vaters, bei dem ich aufgewachsen bin.
Die Kinder haben auch eigene Traditionen dazu entwickelt und es freut mich, dass nicht alles starr bleibt.
Mein Mann hat in diesem Jahr haufenweise Harry-Potter-Lego und baut die ganze Zeit, was er noch nie gemacht hat. Das, was fertig ist, steht mitten bei der Weihnachsdeko, für die wir beide ein lausiges Händchen haben, aber es sieht klasse aus. Wir haben diese elektrischen, flackernden Teelichter dahinter gestellt und es wirkt wie ein Weihnachtsdorf – mit fliegendem Dessert bei den Dursleys. 😂
Was mich völlig überrascht: ich wichtel plötzlich gern. Ich mag es, meiner Wichtelperson und auch noch anderen eine nette kleine Sache auf den Schreibtisch zu legen und hoffe, dass sie sich freuen, ohne zu wissen, von wem das ist.
I‘ts beginning to Look a Lot of Christmas. *träller*
Einen schönen ersten Advent euch Allen! 😘
das hört sich richtig schön an
vielleicht sollten wir doch mal ein Wehnachtswichteln auf dem Blog machen? Wobei das wieder schwierig ist, weil man sich ja nicht “kennt”. Einer der besten Freunde des tollen Manns hat am 27.12. Geburtstag und da gibt es jedes Jahr Schrott-wichteln. Sprich: etwas absolut grausiges kommt in die Mitte und dann wird gewürfelt und verteilt
Weihnachten war und ist kein großes Ding in meinem Erwachsenenleben. Als Kind wurden Rituale künstlich hochgehalten und in Wirklichkeit fand es niemand schön.
Als Mutter wollte ich auch unbedingt Rituale schaffen. einfach weil es sich so “gehörte “, um dann festzustellen, dass weder meine Tochter noch mein Mann sonderlich interessiert daran waren.
Heute ist der heilige Abend ein entspannter und zwangloser Abend und die Weihnachtstage eine willkommene Auszeit um Kraft zu schöpfen.
Funfact: meine Mutter, die über Jahre die Rituale gnadenlos durchgezogen hat, verreist inzwischen jedes Jahr über Weihnachten und kommt erst zurück, wenn der ganze Trubel vorüber ist.
Herrlich, meine Mutter macht es genauso 😂
Finde ich total super.
Ach Ladies, da geht mir richtig das Herz auf, wenn ich eure Antworten so lesen. Vielen Dank dafür!
Ich war einige Jahre lang ein richtiger Weihnachtsgrinch, habe alles abgelehnt (Konsumschei*e, baaah etc.), was mit dem Thema zu tun hat. Seitdem ich aber mit Mann und Hund eine eigene kleine Familie habe, finde ich es wieder sehr schön, weil wir uns eigene Rituale aufgebaut haben.
Heiligabend MUSS der Muppets-Weihnachtsfilm geguckt (und mitgegrölt) werden, am 1. Feiertag das Bill-Murray-Special auf Netflix und am 2. Feiertag das Blackadder-Weihnachtsspecial mit Rowan Atkinson.
Baum bitte mindestens 2 m groß (muss größer sein als der Mann) und wild geschmückt mit unseren diversen schrägen Weihnachtskugeln, da passt nicht immer alles perfekt zusammen, aber es ist herrlich bunt und passt zu uns. Dieses Jahr steht das Ding ab dem 10. Dezember.
Und ich traue mich dieses Jahr zum ersten Mal, den Heiligen Abend nicht mit der Schwiegerfamilie zu verbringen (das war bisher immer Diktat und nicht verhandelbar), sondern mit meiner Mutter und Schwester. Ganz für uns und ruhig und mit leckerem Essen. Mutter und Hund werden alt, das fasst mich schon sehr an. Ich will später nicht bereuen müssen, zu wenig Zeit mit denen verbracht zu haben, die ich am meisten liebe.
Keine Weihnachten ohne Muppets!!! 😄
Yay, eine Schwester im Geiste. Da wo die Liebe ist, da wirkt der Geist der Weihnacht. 🙂
Liebe Grüße!
Ich hoffe, ihr hattet alle eine schönen ersten Advent!