Ich habe immer mal wieder darüber nachgedacht, eine Art wöchentlichen Rückblick zu schreiben oder auch etwas über Themen, die mich gerade bewegen – heraus gekommen ist “Planlos bloggen”.
Wieso planlos? Ganz einfach: ich arbeite von Anfang an mit einem Redaktionskalender bzw. überlege mir, was ich wann in welcher Reihenfolge (drei Rezepte hintereinander ist halt auch ein bisschen langweilig) veröffentlichen möchte. Und daher schreibe ich jetzt in unregelmäßigen Abständen planlos vor mich hin, es gibt keinen festen Veröffentlichungsrhythmus oder feste Themen. Es sind einfach die Dinge, die ich gerade toll oder blöd finde, über die ich aber keinen eigenen Blogpost schreiben möchte. Eine Regel gibt es doch: es wird spontan am Vortag verfasst.
“Das Haus meiner Eltern hat viele Räume” von Ursula Ott
Das Buch hat mir eine liebe Leserin geschickt (nochmals Danke!) und ich habe es innerhalb kürzester Zeit gelesen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich die Wohnung meiner Mutter und von Friedel schon aufgelöst – gut zu lesen war es trotzdem. Mir gefiel die Mischung aus der persönlichen Geschichte, den handfesten Tipps am Ende und habe mich an vielen Stellen wieder gefunden. Ich hoffe, dass ich in fortgeschrittenem Alter auch loslassen kann und meinen Töchtern eine einfache Aufgabe hinterlasse. Ich muss mir unbedingt noch das Buch über “Death Cleaning” besorgen. Wobei sich dann die Frage stellt: wann fängt man an? Mit 55 wohl noch etwas früh, andererseits ist der Schritt von einer eher minimalistischen Wohnung dorthin nicht sehr groß. Muss dringend nochmal meinen “persönlichen” Kram räumen.
Ärgernis der letzten zwei Wochen: Bloglovin
Ich habe mich eh immer gefragt, wie Bloglovin sich eigentlich finanziert. Offensichtlich nicht besonders gut, die Seite ist fast andauernd offline. Glücklicherweise hatte ich mir schon mehrfach die Liste “meiner” Blogs gesichert und bin jetzt zu “The Old Reader” umgeschwenkt. Es war eine ziemlich nervtötende Angelegenheit, 115 Blogs im RSS Feed anzulegen. Ich musste sie auch auf zwei Accounts aufteilen, jetzt gibt es Kochblogs und den Rest. So bekomme ich zumindest die neuen Blogbeiträge mit, leider aber keine Anregung mehr, auch mal anderes anzuschauen.
Generell ist die Bloggerszene ja schon seit Jahren im Umbruch um nicht zu sagen im Abwind – aber das ist ein Thema für einen eigenen Beitrag, über den ich auch schon länger nachdenke.
War da noch was? Corona
In den letzten Wochen trugen sich ein paar erstaunliche Dinge zu. Zunächst hat sich meine jüngere Tochter trotz eines in Etappen fast vollständig erkrankten Freundeskreises und auch nach engstem Kontakt immer noch nicht angesteckt. Bei ihr wissen wir es ganz genau, weil sie mind. drei Tests in der Woche hatte. Ich vermute, wir hatten es unbemerkt schon (bei Erkältungen haben wir uns getestet) oder unsere Boosterimpfung hat uns besonders resistent gemacht – wer weiß das schon. Auf jeden Fall ist es bisher gut gegangen.
Mir steht das Thema auch ganz weit oben. Bis zum Wettbewerb meiner Großen haben wir alle brav Masken getragen, da sollte auf keinen Fall etwas schief gehen. Ich jetzt nicht mehr. Ich hasse die Dinger. Stattdessen gibt es endlich wieder roten Lippenstift. Das mag jede:r finden wie gewünscht, ich will nicht mehr.
Horrorthema: Krieg in der Ukraine
Es ist grauenhaft. Und ich schütze mich selbst, indem ich möglichst nichts darüber lese. Übers morgendliche Radio bin ich halbwegs informiert, aber ich bin immer noch nicht in der mentalen Verfassung, mich mit großem Leid und Elend zu befassen. Ich muss erstmal meine eigenen Baustellen abschließen.
Meine aufrichtiger Dank und auch Bewunderung für all die, die helfen.
Lesen und hören und sehen
Eine kleine Sammlung an Beiträgen aller Art, die mir positiv aufgefallen sind.
Die Stilagründerin Jeanine Lobell hat ein neues Unternehmen namens Weareneen. Die Idee finde ich einfach klasse: man bekommt jeden Monat eine kleine Karte mit fünf Produktmustern, genug zum ausgiebigen Ausprobieren und mal zwei Wochen tragen. Ist ein Knaller dabei, kann man das Produkt in Originalgröße kaufen. Für alles gibt es Refills und der Clou: die Verpackung ist aus Silikon, man kann sie in die Spülmaschine packen und es sieht wieder aus wie neu. Ich hoffe, die kommen in die EU – da wäre ich sofort dabei. Immer mal was Neues ausprobieren ohne zu Hause anzuhäufen – perfekt!
Mehr Infos dazu auf Vogue und natürlich bei Neen
Gestern habe ich mir die neueste Folge im Podcast “Frauenstimmen” von Ildiko von Kürthy angehört. Zusammen mit Claudia Bechert-Möckel (sie hat auch einen Podcast, habe ich aber noch nicht reingehört) spricht sie über die Kunst des Loslassens und ich fand die Folge mal wieder ausnehmend gut. Bisher fand ich fast alle Folgen prima, nur das mit dem “Nie wieder Alkohol”… nun ja, nicht mein Thema. Zurück zum Loslassen: u.a. wurde über spontane Satzfortsetzungen gesprochen. Also nicht nachdenken, sondern sofort fortsetzen. Ich habe natürlich in Gedanken auch mitgemacht, s. kursiv gesetztes.
Das Leben ist… schön.
Männer sind… toll. Sowie eine Bereicherung, wunderbar und manchmal anstrengend.
Ich werde geliebt… wie ich bin.
Die geschilderten Fortsetzungen unterscheiden sich maximal von meinen Spontanantworten.
Abgesehen davon werde ich mir das nochmal anhören, ab Juli lasse ich auch eine Menge los bzw. habe ich teilweise schon angefangen und an einigen Stellen fühlte ich mich “erwischt”.
Frühjahrsputz? Wie wäre es mit ein bisschen ausmisten? Hier gibt es zwanzig nette Ideen dazu. Kleiner Tipp in Sachen englischsprachige Blogs: die meisten Browser haben mittlerweile eine eingebaute Übersetzungsfunktion. Im Beitrag “control” + Klick (MAC) oder über die rechte Maustaste (Windows) und einfach auf deutsch übersetzen lassen.
So, das waren so meine aktuellen Sachen – was beschäftigt euch?
3 Kommentare
Liebe Irit,
oh, das mag ich, das planlose Bloggen!! Den Tipp mit der rechten Maustaste zum Übersetzen kannte ich noch gar nicht (wurde sofort ausprobiert, englischsprachige Artikel sind mir ehrlich gesagt insbesondere am Morgen zu anstrengend..)
Vielen Dank übrigens für den Wink mit dem Fußschaum! Er funktioniert bei mir wunderbar.
Viele Grüße
Astrid
Planlos bloggen finde ich super…ließt sich irgendwie natürlicher.
Im Moment denke ich sehr viel über Minimalismus nach. Ich hatte dieses Jahr eine RIESIGE und sehr unerwartete Steuernachzahlung. Das hat uns total aus der Bahn geworfen, und mich zum grossen Umdenken gebracht. Ich WILL (endlich) nichts mehr kaufen. Sogar neue Düfte interessieren mich nicht!!! Ich bin auch dabei mehr und mehr loszulassen…bin schon fast besessen. Aber…ich gehe es langsamer an. Vor 4 Jahre hatte ich schon einmal alles rausgeworfen. Dann kam der grosse Umzug und ein nagelneu gebautes Haus…das MUSSTE ich doch füllen😬 Jetzt bin ich wieder am leeren😂.
Mein Sohn hat seinen Job aufgegeben und wandert zZ 2190 Meilen an einem Stück den Appalachian Trail. Er plant schon die nächste “Wanderung” von Kanada nach Mexiko und ich denke er wird sein Leben so weiter gestalten. Das heißt, in der Zukunft plant er kein “normales” Leben, und ich will meiner Tochter (die ein etwas geregelteres Leben führt) nicht alleine mit unserem Kram belasten wenn uns etwas passieren sollte.
Ich arbeite fast Täglich daran etwas loszulassen, und es fühlt sich unheimlich gut an!
Oh, zum Thema Maske. Bei uns bleiben sie! Nicht mehr wirklich Corona bedingt. Ich war schon immer “kränklich”. Am schlimmsten Halsentzündungen, 3-4 mal im Jahr…immer so schlimm daß jeder Arzt sagte, “so hab’ ich noch keinen Hals gesehen”. Dann Husten, Erkältung, oder auch mal Magen/Darm. Wenn irgendwo einer gehustet hat wusste ich, ich bin wieder drann. Aber siehe da…seit 2 1/2 Jahren nichts! Mein Mann auch nicht. Er trägt die Maske in der Arbeit wenn er sein Büro verläßt (zB zur Toilette). Er wurde gestern darauf angesprochen, obwohl im Februar ein Kollege an Corona starb. Ich hatte vor Jahren schonmal daran gedacht mir Masken zu besorgen, fühlte mich aber komisch dabei. Hatte sie aber daheim schon getragen wenn die Kinder richtig fieß krank waren. Draussen trage ich sie nicht, aber wenn ich in einem geschlossenem Raum bin, dann schon. Bei mir ist es jetzt komplett normal.
Ich behalte die auch noch auf, wo viele Menschen sind. Ohne fühle ich mich plötzlich schutzlos. Was für eine Konditionierung…
Erst warste Außenseiter mit Maske, dann Außenseiter ohne, jetzt wieder Außenseiter mit.
Schade, dass die Leute einem wieder so auf die Pelle rücken. Fand ich grundsätzlich komfortabler mit Abstand.