Wie es so geht und weitergeht

Hallo meine Lieben, ein kurzes Lebenszeichen von mir.

Meine Mutter hatte eine sehr schöne Beerdigung und sie liegt direkt neben ihrem Friedel, die Grabstelle hatten wir im Dezember gleich mitgekauft. Ihre Freundin fand das alles sehr schön und ist jetzt von einer Erdbestattung auf Urnengrab umgeschwenkt und hat sich den Platz daneben gekauft. Mit dem Alter ändern sich die Wünsche. Was mir besonders gut gefällt: es ist der Rosengarten mit anonymen Urnengräbern und das wird im Frühjahr wunderschön aussehen. Direkt daneben steht eine Bank und (es gibt ja keine Zufälle im Leben) genau dort treffen sich jeden Nachmittag vier alte Bekannte, um ihre Lieben auf dem Friedhof zu besuchen. Jetzt gehen sie nur nicht mehr alle zusammen mittags essen.

Der schlimmste Schmerz hat sich gelegt, ich breche auch nicht mehr dreimal am Tag in Tränen aus. Schlimm ist, dass ich ihr zwar etwas erzählen kann, aber keine Antwort mehr kommt. Ich werde damit leben müssen.

Hier wird es im Februar sehr ruhig sein, ich konnte die Mietwohnung zum 28.2. kündigen und muss mich jetzt mit Hochdruck ums Räumen kümmern. Das wird nochmal übel, wenn mir meine Kindheitserinnerungen begegnen. Auf der anderen Seite lenkt es auch ab, wenn man viel zu tun hat. Es gibt auf jeden Fall schon diverse Listen mit ToDos, was für meine Töchter eingepackt wird (deren Auszug steht ja auch bevor, zumindest die eine) und was ich behalten möchte. Ich versuche möglichst viel zu spenden und eine Nachbarin hat schon organisiert, dass die komplette Kleidung plus Bettwäsche und so weiter in den Kosovo zu wirklich bitterarmen Leuten geht. Mal sehen, was wir da noch Gutes tun können.

Frage: soll ich euch eine Plauderstunde einstellen für allgemeinen Austausch? Ich gucke mit Sicherheit ab und an rein, aber Beiträge schreiben schaffe ich derzeit einfach nicht.

10 Kommentare

Ein kurzes Lebenszeichen… wie schön! :-))
Mein Leben schüttelt mich auch grad ordentlich durch. Schade, dass es keine Stopp-Taste gibt, vielleicht, weil wir da sonst ne Bleikugel drauflegen würden. Atmen… atmen… weiteratmen.

Ich wünsch Dir ne Tankstelle irgendwo… in Dir drin oder in Deiner Nähe, wo Du die Kraft zapfen kannst, die Du gerade brauchst.

Ja, vielleicht treffen wir uns einmal die Woche hier und halten Deinen Platz warm. 😉

Gute Idee! Werde auch gerade durchgeschüttelt und alles hat sich verändert. Einmal die Woche an diesem Platz treffen finde ich gut.
LG Sabine aus Hamburg

Liebe Irit, mein Vater liegt auch im Rosengarten. Vielleicht treffen wir zwei da ja mal rein zufällig aufeinander und gehen danach einen Kaffee trinken. Ich ja eher mehr die stille Leserin. Aber ich mag den Austausch einmal die Woche sehr!
Ich wünsche dir und deinen Töchtern für dir nächsten Wochen viel Kraft! Und denk daran die rheinische Frohnatur kommt am Ende doch immer hervor.
Alles Liebe von dem anderen Andernacher Meedchen aus der Ferne, Ellen

Liebe Irit,

Deine Mama ist nicht weg, nur ihr Körper ist gegangen…..wenn Du sie etwas fragen möchtest, nimm Dir ein wenig Zeit und verbinde Dich mit Dir und ihr. Wenn Du dann Fragen stellst oder ihr etwas erzählst, wirst Du auch Antworten bekommen. Nur die Art der Kommunikation hat sich verändert.

Ich wünsche Dir viel Kraft weiterhin.

Lieber Gruß,
Evi

Hallo, Irit,….hallo alle anderen,………..ich las mal “das Leben ist schoen, von einfach war nie die Sprache”,………sind wohl wahre Worte,…..jeder hat sein Paeckchen zu tragen. Meine Freundin, leider schon verstorben, sagte immer “unter jedem Dach ein Ach”….
Ja, ich wuerde es auch begrueßen, wenn wir uns einmal die Woche hier treffen koennten,…auch wenn ich eher die stille Leserin bin.

glg …..und Kraft fuer uns alle,

angela*

Irit, du Tollste, ich drück dich ganz fest! Es ist sehr berührend, wie einerseits gelassen und doch so liebevoll du schreibst …

Alles Liebe!

Hallo zusammen, was Evi sagt erlebe ich genauso, seit mein Papa 2014 aus seinem Körper gegangen ist. Man muss sich darauf einlassen und sein Herz öffnen. Die Antworten erfolgen bei mir nicht immer sofort, aber sie kommen. Liebe Irit gebe dir Zeit, damit aus deiner Trauer Dankbarkeit wächst, dies ist ein Prozess, dem man Raum geben muss. Ich wünsche Dir und deinen Töchtern viel Kraft. LG und pass auf dich auf, Annette

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