Was du heute kannst besorgen… die 1-Minuten-Regel

Ich habe nochmal einen Tipp in Sachen einfach, gut und effektiv heraus gekramt: die 1-Minuten-Regel. Plus konkrete Tipps.

Was ist die 1-Minuten-Regel?

Ganz einfach: alles, was man in einer Minute erledigen kann, sollte man sofort tun. Die Minute hat man immer und es ist ganz erstaunlich, wie viele Alltagsdinge damit einfach erledigt sind ohne den großen Berg an ToDos vor sich zu haben. Siehe hierzu auch mein Post zu den drei Aufgaben pro Tag (Link).

Bestes Beispiel ist herumliegende Kleidung. Wir kennen alle den berühmten Stuhl im Schlafzimmer bzw. in meinem Fall eine Art Leiter, die an der Wand lehnt. Derlei Ablagemöglichkeiten füllen sich IMMER. Genau wie Schalen für Kleinkram im Flur.  Nach einer Woche dauert es schon mind. zehn Minuten, das Ganze wieder zu beseitigen. Und der Berg wird höher… insbesondere bei Wetterwechsel.

Wie einfach ist es dann doch, jeden Morgen zwei oder drei Teile wahlweise zurück in den Schrank oder in die Wäsche zu packen und es ist IMMER ORDENTLICH.

Mehr konkrete Beispiele

Bett machen: ich stehe morgens auf, putze meine Zähne, wasche mich und konsultiere meine Bad-Pflege-Schublade, ziehe mich an… und mache dann mein Bett. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht mehr vorstellen, in ein Schlafzimmer mit nichtgemachtem Bett zu kommen.

Tücher, Schals (und Mützen): nicht im Flur stapeln, mind. jeden zweiten Tag an den vorgesehenen Platz räumen. Ich habe im Flur ein Regal mit Schubladen, da ist alles drin. Und einen Korb mit den Schals, die ich gerade trage. Aber nie mehr als drei.

Spülmaschine ausräumen: ich stelle meine Spülmaschine meist abends an. Und morgens, wenn der erste Kaffee durchläuft, räume ich sie schnell aus. Hat den Vorteil, dass man nicht das neue schmutzige Geschirr wie die Kaffeetasse auf der Arbeitsplatte stapelt… sondern es sieht immer ordentlich aus.

Sofadecken: wir haben ein paar Decken im Wohnzimmer und kuscheln abends gerne darunter. Die liegen aber nicht auf dem Sofa rum, sondern haben ihren Platz und da wandern sie am Abend, wenn wir ins Bett gehen, wieder hin. Oder spätestens am nächsten Morgen.

Krempelkram: Schlüssel, Briefe, Zeitschriften, Bücher und so weiter und so weiter. Ich mag schon lange den Ansatz von Marie Kondo, für alles einen festen Platz zu haben. Erstens findet man alles sofort wieder und zweitens liegt nichts rum. Hat man sich erstmal die Mühe gemacht, braucht man die 1-Minuten-Regel praktisch nicht mehr… alles an seinem Platz.

Das sind meine wichtigsten Dinge und man kann die Liste endlos fortsetzen. Ich weiß, dass hier einige es genauso machen. Was sind eure Beispiele, um praktisch ohne Mühe ein “aufgeräumtes” Leben zu haben?

12 Kommentare

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Abends in ein gemachtes Bett, morgens in eine aufgeräumte Küche (wenn ich arbeiten muss, am Abend vorher schon alles fürs Frühstück vorbereitet)… Hat für mich vorrangig was mit Selbstwertschätzung zu tun. Ich falte sogar meinen Schlafanzug ordentlich hin. 😉

Im privaten Bereiche lebe ich außerdem die Fünf-Minuten-Regel:
Egal, wie stressig es sein sollte, egal, wie wenig Zeit ist, egal, wie kaputt ich bin oder wie wenig Lust ich habe — kurz fragen: “Wie geht es dir?”, “Wie war dein Tag?”, “ich mag dich” sagen/schreiben oder “ich freu mich über dich” ist drin. Fünf Minuten (telefonieren) gehn immer…

Ich lebe mit der 1-Minuten-Regel, seit ich von zu Hause ausgezogen bin, also Jahrzehnte. Bei mir stapelt sich auch keine Kleidung im Schlafzimmer oder Bad. Ich hasse auch nur die leichteste Unordnung aus tiefstem Herzen. Ich komme aus einem sehr schönen, aber extrem chaotischen Elternhaus und habe mir schon als Schulkind geschworen, daß es bei mir nie so aussehen wird. Meine Töchter führen jetzt die Tradition des Chaos meiner Eltern fort. Bei mir mußten sie immer aufräumen, jetzt leben sie allein und pflegen die Unordnung. Ich besuche sie sehr gerne, freue mich dann aber umso mehr auf meine Ordnung daheim.

LG, Wally

Ordnungs-/Unordnungsphasen können wechseln!
Als ich das erste Mal allein lebte, brach bei mir auch das Chaos aus — Matratze auf dem Fußboden, flauschige Töpfe in der Spüle, Mückenlarven im zersprungenen Waschbecken, leere Flaschen auf dem Teppich… Ich glaub, das war der innere Befreiungsschlag zur vollkommenen Selbstbestimmung 😆. Mit dem Kind dann Pendel ins andere Extrem: täglich Staub wischen, saugen. Je gelassener ich innen und mit mir war, desto weniger störte mich Unordnung im Außen. Je angespannter ich innen war, desto heiler und ordentlicher brauchte ich meine Umgebung. Deinen Töchtern geht es also gut! :-))

Ich komme auch aus einem sehr ordentlichen Haushalt und hatte als Studentin mit meiner ersten eigenen Wohnung dasselbe Phänomen: Fenster putzen einmal im Jahr (es gibt da im Familienkreis eine legendäre Geschichte mit meiner Mutter) und gespült habe ich nur, wenn kein Porzellan mehr im Schrank war.

Es war dann lange Jahre irgendwie, bis ich schwanger wurde. Zwei Monate vor der Geburt erwischte mich der Aufräumwahn und über die Jahre wurde es dann so, wie es heute ist: eher minimalistisch und alles an seinem Platz.

Liebe Beate,

daran hatte ich auch keine Zweifel🙂. Ich möchte diese Ordnung auch nur für mich und sie niemand sonst überstülpen. Aber es gibt tatsächlich Leute, die sind entspannt UND ordentlich.

LG, Wally

Bei mir ist es so, dass äußere Ordnung innere Ruhe herstellt. Wenn ich krank werde, räume ich als erstes auf, damit ich diese Kraft zum Gesunden habe. Als ich mich mal mit meiner Mutter unterhielt, erzählte sie mir, dass die das neuerdings auch macht.

Ich merke daran, dass man das immer sieht und irgendwann muss man es ja doch aufräumen. Ich hab lange Zeit die eigene Kraft und Zufriedenheit getaner Arbeit unterschätzt. Ich konzentriere mich jetzt eher darauf, statt des sinnlosen und selbstdemotivierenden Lustlosigkeitsparolen.

Ich hab heute das und das und das gemacht, auch wenn es gar nicht so viel ist, tut meiner Seele und meinem SelbstWert gut. Ich will es schön haben.

Bei mir ist es genauso wie bei Irdia. Chaos um mich herum raubt mir dann noch die letzte Kraft, wenn ich angeschlagen bin. Den ganzen Beitrag, aber gerade diesen Teil

“. Ich hab lange Zeit die eigene Kraft und Zufriedenheit getaner Arbeit unterschätzt”

kann ich komplett unterschrieben.

@Wally
“Aber es gibt tatsächlich Leute, die sind entspannt UND ordentlich. ”

Die gibt es :-).
Zumal meine Lebenszeit zu kostbar ist es mit andauernd etwas zu suchen, zu verbringen.
Ein schönes Zuhause – schließt bei mir per se die dreckige Küche, Bad oder Berge von Kram aus – ist für mich ein Zeichen der Selbstliebe und des Selbstrespektes.
Ich räume nie für Gäste auf, die können doch nicht wertwoller sein als ich. Ich selbst habe es verdient es schön zu haben.

@Iridia: „Ich konzentriere mich jetzt eher darauf, statt des sinnlosen und selbstdemotivierenden Lustlosigkeitsparolen.“
Würde alle so handeln, wären die Welt tatsächlich eine bessere und glücklichere !

Bin ich doch ordentlich, so kenne ich auch den Beateschen Phasenwechsel. Das liegt aber eher an meinem Umfeld, das nie wirklich aufräumt, denn das macht ja jemand anderer (fragt mal wer). Und dann gibt es solch sehr seltene Phasen, an denen man scheinbar aufgibt, aber eigentlich ist das Erholung pur, mal nichts tun zu müssen, und sich darüber nicht einmal zu ärgern. Das aber sind Zeiten, in denen ich ausbrüte, wie man etwas grundsätzlich verbessern könnte – und plötzlich platzt der Knoten und die gesamte Energie wird frei und genutzt, und siehe da, es ist neu und besser und eitel Sonnenschein.

Nicht ist aber schrecklicher, als vor lauter Chaos manches, v.a. Unterlagen, nicht mehr zu finden, und allein deswegen ist Ordnung das halbe Leben (für die Faulpelze besteht die andere Hälfte natürlich aus Suchen 😉). Das mindert den Streß, denn irgendwas ist ja immer, so dass man den selbstgemachten Streß nicht auch noch braucht (so schön Selbstgemachtes sein kann <– das nicht).

Den festen Platz als Grundbedingung des Teamworks in Familien gab es übrigens schon, als es Kondo noch nicht gab 😉.

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