Ein anderer Blick: Haare entfernen = Zeit für mich

Über die letzten Woche hatte sich in meinem Kopf ein merkwürdiges Gemisch zusammengebraut. Aus folgenden Zutaten: Haare, die ständig da wachsen, wo sie nicht sollen. Ein Artikel auf einem Minimalismusblog über Änderung von Sehgewohnheiten. Bei letzterem ging es eher darum, Dinge, die man nicht tun oder essen möchte, aus dem Blickfeld zu räumen und durch die angestrebten neuen “Gewohnheiten” zu ersetzen. Sprich: wer meint, zu viel TV zu sehen, sollte vielleicht den Fernseher vom Sofa wegräumen. Alternativ kann man die Süßigkeiten an einen schwer zugänglichen Ort verbannen und stattdessen eine Obstschale aufstellen. Und so weiter.

Enthaarung…

Unglücklicherweise habe ich die eher ausgeprägte Körperbehaarung meiner Familie mütterlicherseits geerbt – und mich begleiten diverse Rasierer, Epilierer, Pinzetten ergänzt um Hautarztbesuche in Sachen Haarentfernung mit Laser mein Leben lang. Ich kann verraten, dass man sich mit 14 als Schwimmerin nicht besonders wohl fühlt mit wuchernden Haaren an den Beinen, unter den Achseln und in der Bikinizone. Glücklicherweise waren damals die Pornoästhetik noch nicht bei der Jugend angekommen – ich finde bis heute Komplettrasuren von Geschlechtsteilen völlig daneben, sowohl bei Weiblein als auch bei Männlein. Bisschen hübscher machen ok, aber ich bin ja nicht vorpubertär. Eher Nach-Menopause.

Wobei die Menopause ihre Vorteile hat: an meinen Beinen sprießen eindeutig viel weniger Haare als früher. Woraufhin ich nach Jahren der Nassrasur wieder meinen Epilierer (ist übrigens immer noch der hier, nur die diversen Zubehörteile sind im Laufe der Jahre abhanden gekommen, ich habe nur noch den Epilierkopf) auspackte und jetzt einmal die Woche ein paar nachgewachsene Haare entferne – sehr entspannt.

Was weniger entspannt ist, ist der Kinn- und Halsbereich. Ich habe vor gut fünf Jahren zum ersten Mal lasern lassen (Bericht hier), vor zwei Jahren noch einmal den Kinnbereich. Tatsächlich wachsen unter meinen Achseln nach all den Jahren kaum noch Haare, Bikinizone erträglich. Und am Kinn muss man halt mit zunehmenden Alter alle zwei Jahre mal hin und wieder nacharbeiten lassen – diesen Herbst bin ich wieder dabei.

Bis dahin sind meine Tweezerman Pinzette und mein 10-fach Vergrößerungsspiegel meine besten Freunde.

Tja, und dann eines Morgens…

Ich fühlte über mein Kinn und dachte, ok, da müssen ein paar Haare gezupft werden. Spiegel angebracht, angefangen und auf einmal – gefiel es mir.

Das ist eine Zeit nur für mich, ich kümmere mich um mich, ich mache etwas, an dessen Resultat ich wirklich Freude habe. Mein Blickwinkel hatte sich von jetzt auf gleich total geändert.

Natürlich werde ich trotzdem lasern lassen, ich brauche wahrhaftig keinen Damenbart – aber ich sage meinen kleinen Haaren freundlich Hallo und kümmere mich um mich selbst.

Werde ich jetzt irgendwie altersschrullig????

16 Kommentare

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Hallo,
Im Gegensatz zu dir mag ich nirgendwo Haare, weder unter den Achseln noch im Intimbereich 😙
Ich habe mir die Haare unter Achseln vor Jahren auch mit Laser entfernen lassen und letzten Winter habe ich den Gesichtsbereich Lasern lassen , bzw mit dieser IPl Dauerhaften Haarentfernung.
Ich lasse dann 1 x im Jahr noch mal mit dem Gerät drüber gehen und habe keinen Haarwuchs mehr an den Stellen , ist zwar etwas kostspielig aber es ist es Wert.
Die 1. Behandlung wurde bei mir 8 x alle 4 Wochen durchgeführt und wie gesagt jetzt nur noch 1 x jährlich zur Vorbeugung
Liebe Grüße
Simone

Liebe Irit,

würdest du erzählen, welche der Pinzetten du hast? Ich finde meine Haus- und Hof-Pinzette tatsächlich derzeit nicht mehr und habe nun schon zwei “naja-Modelle” gekauft…

Viele, liebe Grüße

Janina

Zu deinem alten Epilierer: ich hab mir den damals gleich gekauft und bis heute bin ich glücklich damit, denn er hatte bei mir die wunderbare Eigenschaft, dass die Haare irgendwann nicht wiederkamen. Ich hab das auch unter den Armen gemacht und bin dort jetzt seit einiger Zeit komplett haarfrei, an den Beinen sind noch paar vereinzelte Haare, die ich mal mitnehme, die man aber gar nicht mehr sieht, ich bin ein dunkler Haartyp und eigentlich wäre das ein Problem.
Seit einiger Zeit probiere ich jetzt im Gesicht und mir scheint: obwohl es dort jetzt richtig sprießt, wird es damit auch weniger. Das Problem dort ist, dass man sie schon paar mm stehen lassen muss, damit sie damit fassen kann und mein inzwischen weiches Kinn macht es auch etwas schwerer, aber der Bereich über Lippe geht sagenhaft schnell und problemlos.
Dazu kommt: wenn ich jetzt die paar Haare, die ich nicht erwischt habe, mit der Pinzette raus ziehe, geht das völlig schmerzfrei wie aus Butter.

Ich hab zufällig vor paar Tagen mal nach einem Nachfolgemodell geguckt, falls meins mal kaputt geht, war aber überfordert. Ich hab auch nur noch das große Epilierteil für die Beine und das kleine für Gesicht und Bikinizone (das hatte ich auch für die Achseln genommen).

Wie konnte ich ohne das Teil leben?

Dankeschön! Wenn ich aber richtig überlege, sind da so viele Zusatzteile dabei, die ich nicht nutzen werde, dass sich das Teil sicher nicht lohnt. Vielleicht gibt es einen gleichwertigen, der weniger Teile hat, nur zum Epilieren.

Epilieren an den Beinen tut mir schweineweh…

“Ich sage meinen kleinen Haaren freundlich Hallo und kümmere mich um mich selbst…” — das ist doch ein super Spiegelzettelsatz :-)) Freundlichkeit dem eigenen Körper gegenüber ist tatsächlich etwas, das kommen kann, wenn dieser ins natürliche Stadium des Welkens übergeht. Was bleibt uns übrig, als ihn nun doppelt und dreifach zu lieben? Wahnsinn, was er bis hierher alles geleistet, hervorgebracht und weggesteckt hat… Schrullig? — Weise.

Mir geht’s wie Simone. Ich gefalle mir haarlos am Körper am besten. Haarentfernung wäre etwas, was ich auch auf einer einsamen Insel machen würde (vorausgesetzt, es ginge jetzt nicht ums nackte Überleben, ich könnte haben, was ich wollte, wäre aber eben allein). Meine Haare aufm Kopf wären mir egal (sehe ich ja nicht), die am Körper nicht (spüre ich ja). Ich liebe dieses unglaublich glatte Hautgefühl.
Liegt vermutlich daran, dass es bei mir genau umgekehrt ist. Über Minimalbehaarung bin ich nie hinaus gekommen. Meine Körperbehaarung sieht so aus, als habe die Pubertät bei mir gerade erst angefangen. Vereinzelt sprießen ein paar Haare, sie ergeben aber zB. im Intimbereich keine einheitliche deckende Fläche. Sieht bei mir immer eher so aus, als wäre ich zu doof zum Haare entfernen gewesen, habe mittendrin aufgehört und ein paar Inseln stehen lassen. Also kommen diese paar Inseln halt weg.

Bei der Gesichtsbehaarung hab ich eine ähnliche Entwicklung wie du durchgemacht, Irit. Früher fand ich meine Koteletten und den Flaum dort furchtbar. Fand aber blonden Flaum bei anderen im Gesicht immer total niedlich und schön! Eines Tages dachte ich mir, dass ich es dann doch auch an mir schön finden könnte. Und seitdem mag ich beides an mir. Sowohl das flaumige, weiche Haargefühl, aber auch das glatte, haarlose Gefühl. Meist wachse ich sie alle paar Monate mal. Je nachdem, auf welches Hautgefühl ich gerade Lust habe.

Deshalb: kennt hier jemand vllt. diese silbernen Epilierspiralen und kann was dazu sagen? Die heißen oft Epistick, Epiroller oder so ähnlich. Funktioneren die? Rupfen die die Haare wirklich aus, auch Flaum, und erwischt man damit auch alle Haare?

Liebe Jasmin,

ich hatte den Beauty Piler, den es bei Amazon für 10 Euro gibt und fand den super. Mit den anderen kam ich leider nicht zurecht. Ich nehme ihn immer noch für die Reise mit, wenn ich länger weg bin -> Minimalgepäck.

PS: man erwischt damit auch nicht alle Haare, wenige arbeite ich dann mit der Pinzette nach. Ich mochte aber supergern das Gefühl, wenn die Spirale sich genau das Haar gefangen hat, was borstig absteht. 😂

Danke Iridia! Ich denke, ich probiere einfach mal die von dir genannte aus. Ist ja nicht so teuer. Notfalls taugt sie bestimmt noch als Katzenspielzeug (echtes Katzenspielzeug ist natürlich uninteressant. Aber Beautykram wie Nagelschere und Co. üben eine seltsame Faszination auf meinen Kater aus. Der kommt halt ganz nach mit 😄)

Ich nehme auch den Epilieren mit dem schmalen Aufsatz für das Kinn. Zweimal drüber und alles ist schick. Nee, mit ungebetenen Haaren mag ich nicht rumlaufen, die kommen sofort weg.

Hallo,

Mag auch lieber wenig oder keine Haare. Im Gesicht habe ich IPL machen lassen. An den Beinen wächst kaum was, Bikinizone wird so getrimmt, dass es nicht mehr aus dem Höschen schaut.

Hat jemand Erfahrung mit Laser oder IPL in der Achsel? Eine Seite wächst nach der Bestrahlung nicht mehr, aber die andere sprießt und das stört mich.

LG
Karen

Hallo Karen,
manche Hautärzte (und ganz wenige spezialisierte Kosmetikerinnen) arbeiten mit stärkeren Lasern: Alexandrit-Laser. Es hat bei mir ca. 20 Behandlungen je Areal gebraucht. Haare wachsen bei mir aber auch wie Unkraut. Hin und wieder wächst noch ein widerspenstiges Haar. Solche renitenten Haare lasse ich mittels Elektro-Epilation entfernen (bei einer Elektrologin). Damit werden auch helle Haare dauerhaft und hoffentlich für immer entfernt. Also auch die im Gesicht.
Für mich ist es eine Art “Altersvorsorge”. Sollte ich motorische und geistige Einschränkungen haben, brauche ich mich darum nicht zu kümmern. Tatsächlich beschränkt sich mein Zeitaufwand jetzt auch nur noch auf die Termine bei meiner Elektrologin.

Liebe Karen, wie ist Deine Erfahrung? mKommen die Haare weider? Eine Freundin berichtet, dass in den Wechseljahren mindestens die Hälfte der weggeläserte Haare zurück ist. Das hält mich perönlich von diese kostenspieleiger Aktion ab. Merkt man der Gesichthaut an, dass man Behandlung hatte? Ich überlege ob ich 20 Mal mit Laser-Gesicht herumlaufen möchte, will nicht jedem verraten das ich die Haare entfernen lassen habe. Lieben Dank für deine Antwort

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