Ich habe kürzlich auf einem amerikanischen Blog eine Sammlung von Ratschlägen an das jüngere Ich gelesen. Die Bandbreite fand ich zunächst erstaunlich, aber andererseits: jede hat ihre persönliche Geschichte und damit verbunden die diversen Baustellen und gefühlten Schwachpunkte.
Ich habe länger über das Thema nachgedacht und dabei festgestellt, dass ich so einiges an meine Töchter weiter gereicht habe. Also nicht die eingebildeten Baustellen, sondern die guten Ratschläge.
1) Gar nicht erst mit dem Rauchen anfangen
Was früher noch den Geschmack der großen, weiten Welt hatte, ist heute eine schlechte Angewohnheit, die ich vermutlich nie wieder los werde. In meinem Kopf gehört das so zu den 80ern, den schwarzen Klamotten und den spitzen Schuhen und dem allgemeinen Coolnessfaktor. Nun gut, näher hingeschaut ist der Coolnessfaktor heute nicht mehr vorhanden.
2) Du siehst gut aus!
Ich fand meine breiten Schultern mal gut, mal weniger gut (heute liebe ich sie sehr!), jeder Pickel war eine Katastrophe und von sonstigen „Unzulänglichkeiten“ (Nase, Busen, Hintern etc etc) mal ganz zu schweigen.
Was für ein Blödsinn. Man selbst hält die Lupe drauf und merkt nicht, dass sich der Rest der Welt wirklich nicht interessiert. Weil der Rest der Welt das Gesamtbild sieht und das ist mehr als eine extravagante Nase oder ein Pickel auf der Stirn. Und auch die Erkenntnis, dass Gr. 38 keine gute Eigenschaft, sondern schlicht eine Kleidergröße ist.
Das merkt man spätestens, wenn man zwanzig Jahre alte Fotos anschaut, die man früher GANZ schrecklich fand – und auf einmal denkt: man, sah ich gut aus.
3) Streng dich an
Ich habe die Neigung nur die Dinge zu machen, die mir Spaß machen. Der Rest wird natürlich auch erledigt, aber nicht unbedingt so gut wie es sein könnte. Für diese Selbsterkenntnis habe ich lange gebraucht, ist ja auch nicht die tollste aller Eigenschaften. Außerdem habe ich gelernt, über meinen Schatten zu springen und auch “unangenehme” Dinge sorgfältig zu erledigen.
Wäre an der einen oder anderen Stelle vor dreißig Jahren oder so ganz nützlich gewesen.
Welchen Tipp würdet ihr euch selbst geben? Oder an die Töchter weiterreichen?
4 Kommentare
„Steh auf deinen eigenen Füßen und mach dich nicht abhängig von einem Partner.“
Ich habe darauf geachtet, einen guten Beruf zu ergreifen, und mein eigenes Geld zu verdienen. Das war für uns sehr wichtig und hat meinen Kindern ein Studium ermöglicht. Und meine Töchter machen das auch so!
Wenn ein anderer Mensch dich schlecht behandelt, trenne dich von ihm. Jemand der dich wertschätzt, ist deine Zeit nicht wert.
Also 1. und 2. unterschreibe ich sofort, nur sieht man in jungen Jahren halt eher die “Fehler” als das Gesamtbild. Ich denke, man kann nur versuchen, die Selbstwirksamkeit bei den Kindern zu stärken. Zu 3. bin ich anderer Ansicht und Anhängerin des Pareto-Prinzips. Ich erledige die unerfreulichen Dinge nur gerade so ausreichend, das ist fast immer gut genug, falls nicht, wird eben nachgebessert. Ich bin allerdings auch durch mein Zusammenleben mit einem Perfektionisten, der sehr viel Zeit und Energie in jede Kleinigkeit steckt, sozusagen “vorgeschädigt” 😉
1. Keine Sorge! Es wird alles gut. —
Ich hasse Ungewissheit und mache mir um jeden Pups in der Zukunft wahnsinnige Sorgen… bis heute. Im Rückblick: hätte ich mir wirklich ALLE sparen können.
2. Du bist wunderschön.
3. Tu was für Deine Altersvorsorge. —
Altersarmut ist ein reales Thema für mich.