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Mal wieder Kultur: Drei Bücher, ein Film und Serien…

Sehen wir der grausamen Wahrheit ins Gesicht: der Sommer ist vorbei. Vielleicht gibt es noch ein paar sonnige Septembertage und ganz bestimmt gibt es später noch viele sonnige Tage auf Djerba – aber die Vorbereitungen für meine ungeliebte Zeit von November bis April laufen. Und da die Abende nicht mehr auf dem Balkon mit vielen Gesprächen und Gelächter und Ricard-Rhabarbersaft stattfinden – widmen wir uns der Kultur. Ein paar Tipps.

Bücher

Im Urlaub habe ich “Altes Land” von Dörte Hansen gelesen. Der tolle Mann musste hinnehmen, dass ich zeitweise nicht ansprechbar war. Ein Wahnsinnsbuch. Es ist die Geschichte des Flüchtlingskinds Vera von der Flucht mit 5 aus Ostpreußen bis sehr viel später. Eigensinnige Dorfbewohner, die werte Familie, in der jeder ein Päckchen (oder auch Paket) zu tragen hat und das Ganze mit einem freundlichen Blick erzählt. UNBEDINGT lesen.

Tipp Nr. 2 ist ganz neu: “Es wird Zeit” von Ildikó von Kürthy. Ich habe es als Rezensionsexemplar bekommen (solche PR-Samples kann ich nur loben!) und wie alle Bücher von ihr in kurzer Zeit gelesen. Die Story: die Protagonistin Judith wird demnächst 50, die Kinder sind groß und die Ehe vernünftig (oder so). Dann stirbt ihre Mutter, sie kehrt zurück in ihr Heimatdorf und die Dinge nehmen ihren Lauf. Alte Freunde, Geheimnisse aus der Vergangenheit, eine wiedergefundene, schwer kranke Freundin und mittendrin natürlich Erdal und Karsten (bekannt aus dem einen oder anderen Roman zuvor). Ich bin ein Fan von Erdal.

Es geht sehr viel um das Thema, was eigentlich noch kommt im Leben. Wie geht man mit dem Alter mit all seinen schönen und weniger schönen Begleiterscheinungen um? Ich habe mich nicht so richtig wiedergefunden bei den Gedanken von Judith. Was vermutlich daran liegt, dass ich erstens deutlich später Kinder bekommen habe und zweitens zu viel arbeite, um mir solche Gedanken mache. Und drittens nulltens den tollen Mann habe, der mich schön findet so wie ich bin. Da macht man sich wenig Gedanken über nicht mehr ganz so straffe Haut oder Taillenringe.

Dennoch: ich glaube, es ist eine gute Bestandsaufnahme dieser Wechseljahre. Also noch ein: UNBEDINGT LESEN.

Und außerdem empfehle ich dazu den Podcast von Stefanie Luxat von OhhhhMhhh und Ildikó von Kürthy – Link.

Das letzte Buch habe ich auf Spotify gehört: “Der Club der Schwimmerinnen” von Katie May. Nochmal Frauen, die ein neues Leben anfangen und zusammen schwimmen gehen. Es geht um Freundschaften, Liebe, einen gemeinsamen Kampf, Krankheit und noch viel mehr. Das ist ein Buch, dass sich langsam entwickelt und ich mochte es sehr, diese Frauen kennen zu lernen. Empfehlung!

Film

Ins Kino gehe ich so gut wie nie, aber ich schaue öfter mal, was es neues gibt und schaue mir Trailer an. Was mich interessiert, speichere ich ab oder packe es schon mal auf meine Amazon-Watchlist. Und wenn ich ein wenig Zeit habe, schaue ich, ob vielleicht einer der Filme gerade bei Prime anzuschauen ist oder auch auf Netflix verfügbar ist.

Das war neulich bei “Die brilliante Mademoiselle Neila” der Fall. Eine Jurastudentin algerischer Herkunft und der Pariser Rechtsprofessor rasseln aneinander, er ist ein zynischer Rassist und dann nimmt die Geschichte ihren Lauf: er soll sie auf einen renommierten Rhetorikwettbewerb vorbereiten. Ich habe nebenbei noch etwas über Schopenhauer gelernt und der FIlm ist einfach schön.

Auf meiner Watchlist stehen noch: “Book Club”, “Shape of Water”, “Ocean’s 8” und noch ein paar. Mal sehen.

Oh, und unbedingt “Atomic Blonde” (auch Prime) anschauen – ein 80er Agententhriller mit einer supercoolen Frau in der Hauptrolle – ich habe mich ganz köstlich amüsiert und bin wieder eingetaucht ins Berlin vor dem Mauerfall. War schon eine tolle Zeit damals.

Last but not least: Serien

Wir haben endlich angefangen, “Haus des Geldes” zu schauen (ja, spät dran, ich weiß) – gefällt uns. Also Töchter und mir. Genau wie die vierte Staffel von Queer Eye. Kleiner Tipp: auf keinen Fall die deutsche Fassung schauen, die Synchronisation ist ein Desaster. wir schauen immer Original mit deutschen Untertiteln, geht gut und die Serie ist noch charmanter, als sie eh schon ist.

Und die guten Nachrichten:

The Crown Staffel 3 – 17.11.2019 geht es ENDLICH weiter! Ich denke, ich gucke mir auch nochmal die zweite Staffel an.

Uuuunnnndddddd…… The Expanse. Staffel 4. Ab 13.12.19. Und die fünfte Staffel ist auch schon von Amazon geordert worden. Sehr schön. Und falls es noch jemanden gibt, der The Expanse noch nicht gesehen hat: nun aber los.

Und irgendwann kommt dann hoffentlich auch die dritte Staffel von Star Trek Discovery.

Was könnt ihr mir empfehlen??? Bücher, Filme, Serien? Was hat euch begeistert?

10 Kommentare

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Mit Ildiko von Kürthy hab ich mittlerweile ein Problem. Sie kann wirklich super unterhaltsam schreiben, aber ihr Blick auf die Welt ist nicht meiner und er ist auch leider nie inspirierend gewesen. Ich hatte da einige Hoffungen in das spannende Projekt „Neuland“, war dann aber regelrecht genervt z.B. davon, dass sie das erste Mal zelten gehen wollte, eine unzureichende Ausrüstung mitnahm, deswegen Probleme hatte und die Schlussfolgerung zog, dass zelten nichts für sie ist. Auch meine Beziehung zu Freunden und mein Selbstbild sind ganz anders, aber sie trifft ganz zweifelsfrei einen großen gemeinsamen Nenner anderer Frauen, vielleicht sogar eines Teils meines eigenen früheren Ichs, von dem ich mich erleichternderweise entfernt habe, vielleicht nervt es mich gerade deswegen. Sie kann sehr gut Schwächen thematisieren, sehr sympathisch, aber man kann sich auch über Jahrzehnte mittlerweile, hauptsächlich darauf konzentrieren, weil sich das halt gut verkauft. Mit 30 hab ich mich darin gefunden, aber nun schon lange nicht mehr. Mich deprimiert es teilweise sogar.
Das neue Buch hab ich angefangen, als Leseprobe des Kindle, aber die hab ich nicht zu Ende gelesen. Vielleicht geb ich der Sache noch eine Chance, ich hoffe ja noch immer auf eine Entwicklung.

Was mich neulich beeindruckt hat, war Anika Deckers „Auf der anderen Seite“. Sie lag im Koma und hat mit wirklich leichter Hand von ihrem Weg zurück ins Leben geschrieben und auch, wie sich ihr Koma anfühlte, auch danach. Klingt nach schwerem Stoff, war aber ungemein humorvoll geschrieben, ich hab es verschlungen.

Ins Kino, obwohl ich riesiger Fan bin, bin ich ewig nicht mehr gekommen, was daran liegt, dass mich offenbar kein Film mehr so richtig packt, immer so „könnte“. Bei den Preisen und der häufigen Enttäuschung in der letzten Zeit verzichte ich dann dich meist. Ich freue mich aber total auf die Verfilmung „Gut gegen Nordwind“, fast 1:1 die Geschichte, wie mein Mann und ich uns kennengelernt haben. Es war uns fast unheimlich, als wir es damals lasen und jetzt, viele Jahre später, ist es verfilmt worden und der Trailer ist für mich vielversprechend.

Auch ich warte fiebernd auf die dritte Staffel von „The Crown“, fast wie bei „Sherlock“ damals. Die Neubesetzung finde ich sehr interessant und gelungen. Mein Highlight war Vanessa Kirby als Margaret und Helena Bonham Carter hat totale Angst, ihr nicht das Wasser reichen zu können, was sie doch aber sicher macht. Seit „Doctor Who“ bin ich auch ein Riesenfan von Matt Smith und obwohl er seinen Charme als Prinz Philip gar nicht ausgelebt hat, freute mich jede Szene mit ihm. Tobias Menzies (der neue Philip) wiederum kenne ich nur aus „Outlander“ in einer sehr unsympathischen Rolle. Ich bin sehr gespannt, zumal er auch im nächsten „Bond“ dabei sein soll.

Ansonsten hab ich die Sachbuch-App „Blinkist“ entdeckt und lasse mir jeden Tag die wichtigsten Gedanken eines Buchs in 5 bis 9 Kapiteln kurz vorlesen oder lese sie, auch der Bücher, die ich schon gelesen habe, um mich wieder daran zu erinnern. Spannend finde ich, auch mal über Bücher zu lesen, die nicht unbedingt in meinem Focus gestanden hätten, aber meine Welt etwas größer gemacht haben. Einige Bücher werde ich mir auch komplett kaufen, weil mich das Thema intensiver interessiert.

Neuland habe ich auch gelesen und ich fand es – wie immer – unterhaltsam, aber irgendwie konnte ich mich damit nicht identifizieren. Ich bin immer irritiert über die Fixierung auf Äußerlichkeiten – und das als Beautybloggerin. Vermutlich liegt es daran, dass mir die “allgemeine Meinung” über mich oder diese Jugendfixiertheit mittlerweile völlig egal ist. Ich will schöner leben und ich möchte mein Leben genießen. Und da ist eine Speckfalte am Bauch oder eine Falte im Gesicht total egal.

Ach, mit Ildikó von Kürthy bin ich nicht mehr so grün seit Texterellas und Luziehtans Blogpostsals Reaktion auf den Brigitteartikel. Eventuell verpasse ich etwas, aber ich kann sie einfach nicht mehr mit Freude lesen, meine Winkearme möchten im Sommer einfach an die frische Luft. Eventuell bin ich zu nachtragend…
Die anderen Tipps hören sich spannend an, selbst habe ich leider keine für Dich.

ja, die Winkearme passen voll ins Bild (habe das damals auch gelesen) des “oh Gott ich bin nicht mehr jung und werde alt und komme nicht damit klar”-Bild

Das Thema fand ich extrem präsent in dem Buch

Ich bin auch im Podcastfieber. Ganz neu, umwerfend langsam, mit Nahaufnahmen von echtem, persönlichen Leben und sympathisch realphilosophisch: ‘Plus Eins’.

In der 3Sat-Mediathek aktuell wieder eine Serie ‘Liebesg’schichten und Heiratssachen’, Paarvermittlung der ganz besonderen Art mit liebevoll bösem Humor. Dr. Spira ist leider dieses Jahr verstorben.

Von ‘The Handmaids’ Tale’ schaue ich aktuell die dritte Staffel auf Deutsch. Die dystopische, misogyne Atmosphäre und die vielschichtige Ausarbeitung der Charaktere in einer derart düsteren Gesellschaft ziehen mich einfach in ihren Bann.
Wer Slow Motion und Puppenspiel liebt: ‘The Dark Crystal’ auf Netflix nicht verpassen!

Bücher? ‘Daring Greatly’ der amerkanischen Scham-Forscherin Brené Brown. Auch ihre diversen Vorträge (TED, YT) lohnen sich.

Hallo Irit, schon lange lese ich Ihren Blog und mag ihn sehr. Informativ und interessant. Mit einer Leseempfehlung für Sie schreibe ich meinen ersten Kommentar: Der Gesang der Flusskrebse von Delia Owens. Eine Sechsjährige wird von ihren Eltern allein im Marschland zurück gelassen, wächst heran und lebt ein einsames Leben. Oder doch nicht?
Unbedingt lesen, ein Pageturner mit Tiefgang.
Liebe Grüße, Gisela

Ich mag Ildikós Bücher. Unterhaltsam. Meist habe ich genau dafür ausreichend Kapazität nach Feierabend. Kino mag ich sehr und bin phasenweise jede Woche dort. Mir fällt dann immer die Sommerpause schwer.

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