Bullet Journal – Erfahrungen aus einem halben Jahr

Irgendwann Anfang des Jahres bin ich zufällig über Bullet Journals gestolpert. Auslöser war ein hübsches Foto auf Pinterest, keine Ahnung, warum es mir auf der Startseite gezeigt wurde. Ich klickte drauf und immer weiter und war ziemlich fasziniert.

Was ist ein Bullet Journal?

Eigentlich nichts anderes als ein Wochen- oder Monatsplaner mit ein paar speziellen Drehs. Je nach persönlicher Zielsetzung oder Notwendigkeit kann man sich einfach in einem Blanko Notizbuch alle Tracker (also Nachverfolgung über einen bestimmten Zeitraum), Planer, Wochenansichten usw. für einen Monat zusammenstellen und dann geht es los.

Man muss sie nämlich auch benutzen. Also z.B. jeden Tag die Gemütslage festhalten. Oder anstehende Termine eintragen. Oder auch anstehende Dinge, die erledigt werden müssen. Das geht sehr schlicht. Aber eben auch anspruchsvoll designt und sehr individuell. Aber wenn ihr auf einen Pin klickt, findet ihr bei den Vorschlägen darunter buchstäblich Tausende an Vorschlägen.

Startseite für einen Monat

Und natürlich diverse Tracker… angefangen beim persönlichen Stresslevel

 

Und das hier finde ich besonders schön: die Bücherliste

Wie gesagt, ich fand es toll.

Also habe ich mir ein neues Moleskine Buch (ich bevorzuge Softcover Large A5 Punkteraster in schlichtem schwarz) und ein paar spezielle Stifte gekauft. Und einfach mal angefangen.

Erfahrungswerte…

Im ersten Monat März war ich noch SEHR ambitioniert, ich habe diverse Seiten vorbereitet. Und dabei auch festgestellt, dass sich mein Talent in Sachen graphischer Gestaltung in engen Grenzen hält. Abgesehen davon habe ich ständig vergessen, die Tracker zu pflegen, die Geburtstagsliste habe ich nie angeschaut (wozu habe ich ein iPhone mit Kalender und Erinnerungsfunktion?) und die kleinen täglichen Dinge, die ich nicht vergessen möchte, schreibe ich wie gewohnt auf Notizzettel.

Fazit nach drei Monaten: so ging es nicht.

Also habe ich mir überlegt, was mir wirklich wichtig ist und was ich brauche.

Und das Buch von hinten aufgefüllt: auf den letzten Seiten ist jetzt eine “gelesene Bücher”-Liste und wichtige Infos (aktuelle Energieverträge usw.).

Die Monate haben sich von Juni bis August auf zwei feste Seiten beschränkt:

Schlaftracker – für mich sehr wichtig. Ich habe an der einen oder anderen Stelle mal geschrieben, dass ich mit den Wechseljahren keine Hitzewallungen, sondern Schlafstörungen bekommen habe. Die haben sich weitestgehend erledigt (vermutlich weil ich mittlerweile bioidentische Hormone nehme), aber wenn ich auf meine Liste schaue, finde ich es sehr beruhigend, wenn da Zahlen von 7 und größer stehen. Tut mir einfach gut.

Die Liste der größeren Erledigungen für den Monat, der Platz reicht mir locker und ich vergesse nichts.

Je nachdem, was so ansteht, gibt es auch Folgeseiten. Z.B. wenn ich in der Wohnung etwas ändern will und die diversen Aufgaben und Einkaufszettel festhalte.

In diesem Monat probiere ich eine Sportliste aus.

Ich gebe zu: meine Tracker und Listen sehen so aus wie meine Wohnung und ich. Eher reduzierter, minimalistischer Stil.

Fazit

Ich benutze schon lange Notizbücher für ToDo-Listen und Anverwandtes. Die monatliche Aufteilung empfinde ich mittlerweile als echten Gewinn und das werde ich auch weiter machen. Ansonsten denke ich, man sollte es mit der Planung des eigenen Lebens nicht übertreiben. Und mit dem fast schon zwanghaften Nachverfolgen auch nicht.

Benutzt hier jemand Bullet Journals? Oder anderes? Erfahrungswerte?

28 Kommentare

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Liebe Irit,

ich weiß, dass ich solche Listen nicht führen kann, aber: was ist dein Grund dafür?

Wie speziell das sein kann, fällt mir bei deinem Beispiel mit dem Schlaf ein: das mach ich nämlich auch und zwar deswegen, weil das subjektive Gefühl von gutem oder schlechten Schlaf täuscht und auch von vielen Sachen beeinflussbar ist.

Angefangen hat das, als ich in stressigen Zeiten mal mit L-Tryptophan experimentierte und feststellte, dass ich zwar nicht besser schlief, meinte ich, aber doch nach einer Woche etwa ein fühlbar besseres Energielevel hatte.

Ich hab dann vor Jahren meine Körperwaage in eine ersetzt, die die Werte gleich auf das Handy überträgt, damit ich nicht ständig die Dokumentation vergesse, was dann tatsächlich einem Großteil des Erfolgs ausmachte, aber: die brachte auch eine Schlafauswertung mit. Man kriegt angezeigt, wie lange man schläft, aber auch das Verhältnis von Leicht- und Tiefschlaf. Am besten ist es bei mir, wenn es genau ausgeglichen ist. Hab ich zu viel Tiefschlaf, repariert der Körper gerade intensiv, z.B. wenn eine Erkältung kommt, ich krank bin oder mich körperlich über meine Verhältnisse beansprucht habe. Ist zu viel Leichtschlaf, beschäftigt mich was stark oder ich lerne gerade. Entsprechend, was gerade mit mir los ist, verhält sich mein Schlaf. Oft sehe ich daran, was bei mir gerade passiert.

Ich hab ziemlich viele Bücher zum Thema Schlaf gelesen, aber das beste und lehrreichste war das von Matthew Walker „Why we sleep“ („Das große Buch vom Schlaf“). In dem Fall nenne ich mal zuerst den englischen Titel, weil er präziser ist. Es geht auch darum, was Träume mit einem machen und erklärt, warum die Schlaflänge mit dem Alter immer wichtiger wird, wenn wir gesund bleiben wollen und wie das mit einfachen Mitteln beeinflussbar ist – ohne Medikamente – und dass man Schlaf nicht nachholen kann. Hab ich zu wenig geschlafen, geht es mir nicht schlechter, ich bin erst mal bloß genervter, unkonzentrierter und ungerechter. Kein Zustand, den ich haben will. Ich brauche 7 bis 7,5 Stunden Schlaf und ich versuche auch, auf die zu kommen und der Tag ist einfach besser, wenn ich das geschafft habe. Ich denke, der „Schönheitsschlaf“ ist eine ganz entscheidende Altersvorsorge und die Zeit besser investiert, als auf öden Empfängen herumzustehen und Small Talk zu machen. Es gibt eindeutig Nächte, die wenig Schlaf lohnen, aber lange nicht so viele, wie ich früher immer dachte.

Liebe Denise, sorry, ich merke gerade, dass ich vergessen habe, dass meine Uhr neben Schritten den Schlaf trackt, beide sind von Withings, weshalb ich nur ein Auswertungsformular habe und das jetzt mit der Waage zusammen geworfen habe.

Meine Waage gibt es leider nicht mehr, sie hat nur Gewicht, Körperfettanteil (der mir wichtiger als das Gewicht ist) und BMI gemacht. Ich hab die seit 7 Jahren und sie geht immer noch, ich liebe die. Die neuen machen alles mögliche, auch Muskel- und Knochenmasse, Körperwasser usw., dauern aber länger. Die Uhr heißt Withings Activity, die Waage ist jetzt die Body+ wohl das Folgemodell.

seit ich bei Digitalisierungsprojekten arbeite und die Möglichkeiten hautnah mitbekomme, kommt mir möglichst wenig mit Trackingfunktion ins Haus. Also auch keine Waage, Apple Watch oder sonstiger Kram. Oder Alexa und Co

Aber zum Schlaf: ich bin oft sehr müde und habe im Lauf der letzten Monate festgestellt, dass ich nachts meist nur 7 Stunden schlafen kann. Aber am Wochenende gibt es Mittagsschläfchen. Und insgesamt komme ich damit gut durch. Aber wenn ich es nicht aufschreibe, weiß ich nicht, wann ich ins Bett gegangen bin und so weiter

wollte sagen eine Uhr, die gleichzeitig den Schlaf zählt hätte mich gewundert 😴meine Waage ist von feelfit, die App auch, ist toll ich bin sehr zufrieden Gruß Silke

“Ich denke, der „Schönheitsschlaf“ ist eine ganz entscheidende Altersvorsorge..”
Das denke ich auch. Aber was macht man wenn einem extreme Hitzewallungen den Schlaf rauben??? Mir geht es jetzt seit über 2 Monaten so. Nächste Woche habe ich ENDLICH einen Frauenarzttermin! Und meine letzte Hoffnung sind Hormone! Ich wollte nie welche nehmen, aber ich kann einfach nicht mehr….Es wirkt sich zu sehr auf mein Leben und auch auf die Arbeit aus, und das sehr negativ. Ich hoffe dass ich dann endlich mal wieder durchschlafen kann…..

Das ist wirklich ein Problem, Carmen. Meine Mutter hatte das auch und nur mit Remifemin (das mit den einen Bestandteil, es gibt auch noch welche mit zweien) so halbwegs in den Griff bekommen. Meine Gyn hatte mir das auch verschrieben, als ich vor einem reichlichen Jahr in die Menopause kam, ich sollte es mir holen, wenn ich Hitzewallungen bekomme. Aber bis auf 2, 3 ganz kurze Momente hab ich bisher nichts gehabt. (Und da hatte ich vorher Alkohol getrunken)
Ich glaub nicht, dass es bei jeder hilft, bei meiner Mutter war es allerdings das Einzige, das bei ihr wirkte.
Ist allerdings auch etwas her. Wenn das nicht hilft, würde ich Hormonersatzpräparate in Erwägung ziehen.
Ich würde heute um den Schlaf richtig kämpfen, mit allen Mitteln. Der Körper und die Seele müssen aufräumen können.

frag ihn auch mal nach bioidentischen Hormonen nach der Rimkus-Methode

Und ich weiß, was du meinst: irgendwann würde man ALLES tun, um endlich wieder schlafen zu können

hallo Irit hast du schon mal probiert, dann ins Bett zu gehen, wenn du wirklich müde bist? Ich mach das so kann manchmal 24:00 c.t. sein egal ich merke es, wenn ich im Sessel wegdussel. Dann schnell ins Bett. Ok ich steh dann nicht um 05:00 gleich auf für solche Leute ist das leider kein Tipp. Ich habe das aber immer im Zusammenhang mit Schlafproblemen gehört im Grunde eine Binsenweisheit. Und sorry Irida 8 Stunden + brauchen nur die wenigsten Menschen Einbildung und storytelling. Wenn man auf natürliche Art aufwacht ist es gut.5 Stunden am Stück ist wichtig. Wenn man nicht einschlafen kann helfen viele Tricks. Durchschlafen ist schwieriger.

Hallo Silke, das funktioniert nur bedingt. Es gibt einfach Randbedingungen wie Kinder, die zur Schule müssen, Flüge, die ich erwischen muss oder auch Besprechungen morgens um 8. Was ich aber gemerkt habe: ein regelmäßiger Rhythmus tut mir sehr gut, weswegen ich immer gegen 22:30 – 23:00 ins Bett gehe, noch ein wenig lese und dann gewöhnlich von 23:30 bis 6:30 schlafe, manchmal auch ein bisschen länger.

Bin ich um 21:00 müde und gehe ins Bett, bin ich um 4.00 wach und das geht nicht.

Es gibt Tage, an denen ich tagsüber gegen 14:00 todmüde bin – aber auch nicht schlafen kann (habe ich zu Hause ausprobiert). Also ist die Devise: nachts sieben Stunden schlafen, wenn möglich mehr (und ich schlafe sehr gut und durch und habe auch keine Einschlafprobleme) und das Beste hoffen. Und tagsüber eben manchmal durchhalten

3-4 Jahre lang habe ich versucht, wieder einen Papierkalender zu benutzen und es nach kurzer Zeit wieder aufgegeben. Ich habe einen im Iphone, den habe ich mir zusammen gebastelt. Im Laufe der Jahre ist er perfekt geworden. Ich werde an alles nach Wunsch erinnert: einmalig, wöchentlich oder monatlich oder wiederkehrend in Jahren. So vergesse ich nix. Erledigungen werden auf den nächsten Tag geschoben und erinnern mich, bis ich es als erledigt abhake. Wie eine Todo-Liste…die liebe ich. Der Dienstplan wird aus meiner App auch mit übernommen. Tolle Erfindung.
Ich habe in den WJ ein bisschen mehr oder weniger mit Hitzewallungen zu kämpfen, aber ich schlafe wie ein Bär. Schon immer. Und das nach 33 Jahren im 3 Schicht System. Das soll mir erst mal einer nachmachen.

Ich hab die App „TomorrowHD“, die das auch macht. Man trägt ein, was man vorhat und wird so lange jeden Tag neu angezeigt, bis ich es erledigt habe.
Wenn du ein eigenes System entwickelt hast, das das macht, ist das doch klasse, Glückwunsch.

Ich halte einerseits meine sportlichen Aktivitäten, Gewicht, Fett- und Muskelmasse fest, andererseits auch meine Einkäufe (Beauty, Klamotten und Technikgedöns). Dafür habe ich ein Notizbuch angelegt.

Zusätzlich notiere ich in einem Wochenkalender (eine Seite, die andere Seite steht für Notizen zu Verfügung) mein Wohlbefinden, dazu gehört eine kurze Notiz darüber, wenn ich mal krank bin, welche Symptome ich habe. Somit kann ich später auch nachvollziehen wie lange ich mit dem Sport pausiert habe und was der Grund dafür war.

Dann trage ich ein welche Creme ich wann begonnen habe und ob ich Veränderungen beobachtet habe. Gerade bei den Säuren und dem Retinol hat mir das zu Beginn echt viel gebracht, um langsam zu steigern und zu sehen wie meine Haut reagiert. Aber das habe ich damals am Laptop in eine Tabelle eingetragen.

Meine Beauty-Routine schreibe ich auch ab und zu auf. Somit kann ich auch bei Unverträglichkeiten besser herausfinden an was es liegen könnte.
Es kommt allerdings ganz selten was Neues hinzu (ausser bei meinen Haare, da teste ich gerade), sondern ich passe meine Routine den sich ändernden Bedürfnissen meiner Haut an und schöpfe aus meinem reichlichen Vorrat an bewährten Produkten 🙂 .

Schlaf ist kaum mein Problem, dafür habe ich halt andere Symptome wie Hitzewallungen und Schweissausbrüche, auch das halte ich sporadisch fest.

Schöne Erlebnisse werden auch stichwortartig notiert.

Die Idee mit der Kosmetik finde ich ganz toll. Ich hab eine Tube aus Korea, da ist ein Feld auf die Tube gedruckt, an dem man das Öffnungsdatum notieren kann. Aber klar, könnte man auch so machen.

Ja, auch mir wurde Anfang des Jahres auf Pinterest die hübschen Bilder von perfekt designten Bullet Journals in die Timeline gespült! Ich war ebenso fasziniert, aber sehr schnell setzt da bei mir die “Instagram”-Müdigkeit ein. Erst als ich über realistische Bullet Journals “echter” Menschen und den Erfinder Ryder Carroll gestolpert bin, hat sich mir der Sinn außerhalb durchdesignter hübscher Tagebücher erschlossen.
Ich brauche aber keinen analogen Kalender; ehrlich gesagt bin ich heilfroh, dass es Smartphones und gut synchronisierte Kalender-Apps gibt. Ich nutze auch keine Tracker für Schlaf, Gefühlslage oder gelesene Bücher. Bei mir ist es also eher die logische Nachverfolgung von To Dos, Terminen und Infos, allerdings nur im privatem.

Ich benutze seit Jahrzehnten Terminplaner in Buchform mit Spiralbindung.
Dieses Jahr ist es einer mit Modeaufnahmen aus den 60ern.
Der liegt dann aufgeschlagen griffbereit auf dem Couchtisch.
Termine, Geburtstage, besondere Ereignisse, oft auch Wetter und Befindlichkeit (schlecht geschlafen, Bauchschmerzen, entzündetes Auge…) werden eingetragen.
Wenn ich Gäste habe, schreibe ich rein, was ich gekocht habe usw.
Urlaubsziele, inkl. Kommentare dazu (Restaurants, Unterkunft usw.) werden auch eingetragen.
So entsteht eine Art Tagebuch, stichwortartig.
Und ich bewahre sie alle auf!
Das ist sicher nicht minimalismuskonform, denn die Kalender bevölkern inzwischen eine ganze Schublade in der Kommode, aber ich liebe die Dinger.
Und sehr oft schon konnte ich bei Fragen wie: Wann waren wir eigentlich damals in……? nach kurzer Suche die Antwort liefern. Dank aufbewahrten Terminplanern 🙂
Zudem stöbere ich manchmal gerne in den alten Kalendern.
Wahrscheinlich ist das nicht mehr zeitgemäss (oder im Gegenteil, es ist wieder total in?) aber das ist mir egal.

Liebe Irit,
ganz kurz off topic: ich finde auf Deiner Seite keine Suchfunktion mehr. Ich möchte etwas über The Saem, Harakeke und Derma Plan nachlesen, kann aber die Zeile nicht mehr finden, wo ich es eingeben könnte. Ist sie weg oder liegt es an meinem IPad?
Liebe Grüße, Angela

genau, entweder auf kleineren Bildschirmen (Smartphone etc) oben rechts auf Menü klicken und runterscrollen

auf dem Rechner: linke Seite unter dem Foto

Alexa & Co. kommen mir nicht ins Haus… Amen.
Vielleicht magst Du uns in einem Post einmal andeuten, “was alles möglich ist”? Deine Sicht auf diese Dinge interessiert mich sehr, Irit.

Gegen meine Schlaflosigkeit muss ich mir auch immer neuen Zauber einfallen lassen 😉 Und dann habe ich wieder Phasen, da könnte ich nur noch schlafen. Ein echter Durchbruch hinsichtlich meiner Schlafprobleme waren Progesteron D4-Globuli abends. Progesteron stimuliert die GABA-Rezeptoren im Gehirn und hat eine nachgewiesene sedierende und schlaffördernde Wirkung.

Ich hab dieses Jahr angefangen, alles Wesentliche, das ich über das Leben lerne, auf kleine Zettel zu schreiben und die in einem kleinen Kästchen zu sammeln. Silvester schau ich mir die gesammelte Weisheit eines Jahres noch mal an und staune darüber, wie klug ich bin 😉 Meine neue Tradition.

Der Schlaf der Jugend kommt nicht zurück… Das ist ein Fakt. Habe neulich mit einer Ärztin gesprochen : so lange man keine dauernde Tagesmüdigkeit spürt, ist weniger Schlaf ok. Und es fängt schon Mitte 50 an, dass man weniger Schlaf braucht. Das hat mich sehr beruhigt und gleich besser schlafen lassen 😀 Eigentlich finde ich so ein Bullett Journal überlegenswert, aber möchte ich dazu diese ständige Selbstbeobachtung und Überprüfung? Einfach nur leben und genießen wäre doch auch schön….

Das stimmt nicht mehr nach neuester Forschung.

Man braucht nicht weniger Schlaf, man gewöhnt sich nur daran, wenig zu schlafen, weil man mehr Probleme damit hat. In den letzten Jahren hat sich sehr viel in der Schlafforschung getan. Man hat in Schlaflaboren festgestellt, dass selbst die, die immer kurz schlafen, dieselben Aufmerksamkeits-defizite haben wie die anderen, die das nur ausnahmsweise haben, bloß kennen sie nur diesen Zustand.
Natürlich kommt der Schlaf der Jugend nicht zurück. Kein Schlaf kommt je zurück, aber man kann auch im Alter wieder besser schlafen lernen. Alte Leute werden auch deswegen schneller krank, weil eben die Reparaturmechanismen immer schlechter funktionieren, das aber ist eine Funktion von tiefem Schlaf.
Ab einem bestimmten Alter sieht man das schon an der Haut und den Stauungen, die noch nicht wieder abtransportiert sind, besonders um die Augen herum. In der Jugend sind die Hormone noch sehr aktiv, der Körper hat den Stoffwechsel des Lebens, alles wird schnell und nebenbei repariert, auch mit wenig Schlaf, nur die vielen neuen Eindrücke werden nicht alle verarbeitet und führen zu sehr launischen Stimmungen, das Hirn bräuchte mehr Leichtschlaf und Träume, nichts, was der Körper merkt.
Aber egal, was ich sagen wollte: Die Forschung hat heute vieles über den Haufen geworfen, was man früher dachte, weil die Schlaflabore irre gut und detailliert aufzeichnen können, was passiert, sogar die Art der Träume, wer weniger oder schlechter schläft, repariert und verarbeitet weniger.
Ich würde hier nie auf andere hören, auch nicht auf mich, sondern sich selber mal kundig machen, wie es jetzt ist. Wer nicht krankhaft schlecht schläft, hat gute Chancen, besser zu leben als vorher. Ich empfinde das eigentlich als gute Nachricht.

Bullet Journal? Nie gehört, nach dem, was ich deinem Text entnehme, wäre es mir aber auch zuviel, akribisch alles festzuhalten. Ich nutze die digitalen Funktionen meines Handys für Terminplanung und Erinnerungen. Die Fitbit registriert meine Bewegung und Schlaf. Das reicht für den Alltag. Seit einigen Jahren kaufe ich aber jedes Jahr einen hübschen analogen Kalender (z. B. X17 – habe ich mal bei dir gelesen und für gut befunden) in dem ich Ereignisse, Befindlichkeiten, Wetter usw. notiere. So habe ich über die Jahre eine Art Tagebuch in Kurzfassung. Es macht mir Spaß, diese Kalender in die Hand zu nehmen und nachzulesen, was wann war und wie mir dabei war. In der Stichpunktfassung wird es mir auch nicht zuviel, regelmäßig einzutragen – bei allen anderen Arten der Aufzeichnung der Killer.

Ich habe mir ein “Tagebuch” gekauft, das liegt mir mehr als ein Bullet Journal, weil es freier geführt werden kann. Empfehlen kann ich da Avery Zweckform 7050 notizio. Ist flexibel, Spiralbindung, Register, weiß (!) kariert, Zugband zum Verschließen.

Gegen Schlafprobleme helfen mir hauptsächlich Meditation und autogenes Training.

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