Backups, Discontinued und die Vorräte

Ich kann mich noch prima an Zeiten erinnern, in denen ich LEs hinterher gejagt bin, ständig irgendwelche Backups gekauft habe und eine Produkteinstellung eine Krise auslösen konnte. Nun gut, ich bin immer noch auf Essie sauer, weil sie diesen tollen Unterlack, der mir ALS EINZIGER im Winter schöne Nägel beschert hat, nicht mehr produzieren. Aber ansonsten?

Da habe ich eindeutig dazu gelernt. Insbesondere beim Makeup.

Im Lauf der Jahre habe ich dann doch festgestellt, dass man sich SEHR LANGE an einem Lidschatten oder Blush abarbeitet. Die Aufbrauchwahrscheinlichkeit liegt bei mir knapp über der Nulllinie. Nimmt man dann noch Unfälle hinzu, braucht man ein Backup für 5% der Bestände. Aber welche?

Nicht zu vergessen, dass Kosmetikprodukte gewöhnlicherweise im Lauf der Jahre nicht besser werden. Und noch viel wichtiger: es kommen ja ständig tolle, neue Sachen! So viele, dass ich längst den Überblick verloren habe, insbesondere im dekorativen Bereich. Es ist mir einfach zu viel, zu bunt (apropos: kann mir jemand erklären, was man mit 10 oder 20 Paletten mit jeweils 10 oder mehr Lidschatten will???) und ich brauche das alles nicht.

Ja, ich liebe es, neue Sachen zu kaufen und auszuprobieren (apropos: meine Sachen von Pat McGrath sind da), aber in einem überschaubaren Rahmen.

Zugegeben, eine andere Sache ist Pflege, da neige ich zu “mehr ist mehr” und habe viel zu viel. Aber ich benutze das wirklich alles (nur nicht gleichzeitig) und es gibt immer sooo tolle neue Produkte und wenn ich eh schon in Korea bestelle, dann kann ich doch gleich auch noch… naja, ihr wisst, was ich meine. Außerdem muss man ja auch für jeden Hautzustand bereit sein. Sozusagen.

Meine Haut ändert sich in den letzten Jahren aufgrund Menopause gefühlt alle zwei Wochen. Was heute funktioniert, beschert mir morgen Pickel oder Rötungen oder Wüstenhaut. Oder genau umgekehrt. Oder eben auch nicht, ich habe diverse “Immer”-Produkte in meinen Beständen. Und Hautpflege ist schlicht meine Leidenschaft – im äußersten Notfall könnte ich auf Makeup verzichten, aber meine diversen Seren und Cremes? No way.

Aber auch da gilt:

Ich versuche ein halbwegs vernünftiger Verbraucher zu sein

Und vor allem meinen Spaß beim Benutzen zu behalten.

Ich werde mir weiterhin zu viel aus Frankreich mitbringen, doch lieber noch das eine oder andere Backup kaufen – aber insgesamt wird man irgendwie älter und weiser. Hoffe ich.

Und da gibt es noch einen Aspekt – ich fühle mich mittlerweile oft überfordert. Natürlich lese ich auch viel zu dem Thema im Netz und gefühlt gibt es jede Woche eine neue kleine Marke, die schöne Produkte macht (gerade gefunden: Chemist Confessions). Meine potentielle Testliste wird immer länger und ich sitze etwas ratlos davor. Und kaufe eher nichts. Aber das ist noch ein anderes Thema.

Was meint ihr: hamstern oder nicht hamstern und wenn hamstern: was denn???

29 Kommentare

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Ich versuche mich seit einiger Zeit in Konsumfasten und es ist erschreckend, wie lange man sich insb. an dek. Kosmetik abarbeitet. Vor allem an Puderprodukten. Das Blöde ist: man kann dek. Kosmetik nur schwer zweckentfremden, Pflege hingegen bekomme ich immer irgendwie aufgebraucht. Dann brauche ich den ungeliebten Toner eben am Körper auf. Aber ein Lidschatten macht sich i.d.R. eben meist tatsächlich nur auf den Lidern gut.
Dek. Kosmetik lässt sich auch schwer gebraucht weiterverschenken. Ich hab kein Problem damit, einen angefangenen Pumpspender BL weiterzugeben, einen benutzen Lippi hingegen mag ich niemandem zumuten.
LEs reizen mich selten. Ich bin auch selten traurig, wenn etwas, das ich mag, aus dem Programm geht. Bisher hab ich noch immer Ersatz gefunden.
Schlimmer ist bei mir das thematische Shoppen. Ich verschiebe den Kaufimpuls dann einfach in einen anderen Bereich. Mal ist es der perfekte Kleiderschrankinhalt, dann das schönste Geschirr, die hübscheste Wohnungseinrichtung, usw. Hab ich einmal das Gefühl, ein Thema sei jetzt zu meiner Zufriedenheit erledigt, interessiert es mich oft jahrelang nicht mehr. In meinem Kopf ist es als “perfekt” abgehakt. Und der nächste Themenblock muss daran glauben.
Momentan ist das dek. Kosmetik und ich muss mich wirklich zusammenreißen, mir nicht noch den x-ten Lipgloss zu kaufen. Da ich keine LE Käuferin bin, beruhigt mich hier der Gedanke, dass mir ja nichts wegrennt. Ob das nun bei mir im Bunker rumliegt oder ob Flaconi und Co. das für mich bunkern, macht eigtl. keinen Unterschied. Wenn ich’s irgendwann unbedingt haben möchte, brauche ich es ja nur zu kaufen. Denn da liegt bei mir der Hund begraben: vieles will ich einfach nur besitzen. Die Frage müsste aber lauten: werde ich es denn auch benutzen? Die perfekten Rosenthal Wein- und Sektgläser: da hab ich noch nie alle 6 benutzt. Die perfekten Cocottes von Staub: 1-2x benutzt. Ich lebe allein, so viel koche ich nicht. Die 2 bodenlangen perfekten Abendkleider, usw. Ich denke, das Muster dürfte klar sein.
Zur Warnung habe ich jetzt Bilder meiner dek. Kosmetik auf dem Smartphone. Will ich was Neues kaufen, schaue ich erst mal, wie viel davon eigtl. schon bei mir zuhause rumsteht. Und ich habe mir je eine Sache rausgelegt, die erst leer werden muss, bevor ich mit da etwas Neues kaufen “darf”. Erstaunlich, wie lange man sich an so einem Chanel Rouge Coco Shine abarbeitet. Dabei ist das ja eigentlich eher ein getönter Balm. Der verbraucht sich viel zügiger als “echte” Lippis. Die werden einfach nie leer bei mir. Von dem Riesentopf losen Puders fange ich lieber erst gar nicht an.
Ich will einfach nicht mehr nach 2-3 Jahren dek. Kosmetik wegwerfen müssen, weil sie zu unhygienisch geworden ist, obwohl sie kaum benutzt wurde. Und durch Neue ersetzen, die in 2-3 Jahren genau das selbe Schicksal ereilen wird.
So, jetzt bin ich irgendwie zum Thema Minimalismus und “was braucht man schon wirklich?” abgeschweift, aber mein Konsumverhalten beschäftigt mich in letzter Zeit sehr. Insb. die psychologischen Ursachen: was kauft man aus Stress, als Belohnung,… und ja, bittere Erkenntnis: auch manchmal aus Angeberei! Der teure Lippi macht halt schon was her in der Handtasche.

Die Feiertage sind jetzt wieder besonders gefährlich. Überall lauern Osterrabatte, man hat viel freie Zeit und da landet schnell mal was aus Langeweile o. einem spontanen Impuls heraus im virtuellen Warenkorb.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein paar schöne, entspannte Feiertage und wer es sich, wie ich auch vorgenommen hat: auch ein kauffreies Ostern!

Du hast mich (teilweise) erwischt. Genau dieses Konsumverschieben habe ich auch bei mir entdeckt. In letzter Zeit habe ich nicht viel zum Thema Minimalismus geschrieben, weil ich gefühlt damit durch war. Ich mag nicht den 20.ten Post zum Thema Aufräumen und Wegwerfen schreiben. Aber die perfekten Sachen… ein weites Feld. Wobei andererseits: wenn man die perfekten Dinge für das tägliche Leben hat, ist das eine tolle Sache.

Ein ganz schwieriges Thema.

Jasmin, ich mache das auch themenweise. Ich hatte auch mal paar Jahre, noch gar nicht so lange her, in der das fast hintereinander ging, aber seit ca. 2 Jahren bin ich offenbar mit fast allem durch, was mich interessiert und ich lebe im Gegensatz dazu regelrecht asketisch, um das zu genießen, was ich mir vorher ausgesucht habe. Bei mir haben sich die Phasen immer abgewechselt. Allerdings liebe ich auch gutes Design bei Alltagsgegenständen. Stil ist, etwas zu machen, auch ohne dass es jemand anders sieht. Lippenstifte, die ich oft in der Hand habe, dürfen gern schön sein und dafür mehr kosten. Das geht mir aber mit Tassen genauso. Die Farbe des Lippenstiftes sollte aber ebenfalls perfekt sein, aber Volltreffer, wenn ich beides habe.

Bei mir geht das Interessengebiet immer wie ein innerer Rausch los. Ich kaufe viel, vergleiche viel und behalte nur das Beste, Thema dann auch für ganz viele Jahre, vielleicht sogar für immer durch. In der Zeit kaufe ich sehr viel. Danach wieder interessiert mich monatelang gar nichts. Dann packt mich wieder was Neues. Ich glaube, ich bin da wie der Mond.

Ich hab vor paar Jahren mal abgenommen. Damals fiel mir auf, dass die Idee von Zufluss und Abfluss zusammen hängt und auch, wie oft ich nur aus Lustgründen „Genuss“ gegessen habe, obwohl es mir als normales Essen vorkam und ich trotzdem nie richtig auf Dauer befriedigt war, weil Genuss oft trotzdem nicht das war, was der Körper wollte und ihm Frieden gab. Man genießt letztlich auch aus denselben Gründen, nur dass sich das nicht in der Wohnung anhäuft, sondern halt am Körper. Als ich damals abnahm, brauchte ich ständig kleinere Sachen und es machte viel mehr Spaß, weil es immer einfacher wurde, was Passendes zu finden. Im Grunde passte plötzlich alles auf Anhieb und sah auch noch besser aus. Statt des Körpers füllte sich der Kleiderschrank. Für mich noch immer die bessere Wahl, aber auch dort hab ich wieder dezimiert. Die nächste Phase kommt aber bestimmt.

Was ist denn der Grund für deine Gedanken zum Konsumverhalten jetzt? Psychologie/Philosphie, Geld sparen, Umwelt…?

Iridia, der Grund für Konsum ist in meinem Fall, dass ich mich in erster Linie gern mit schönen Dingen umgebe und die sollen möglichst perfekt sein (für mich). Und ich hab fast schon so eine leichte OCB 😬 Unordnung ertrage ich schlecht, auch wenn Dinge nicht zueinander passen. Sieben versch. Tassen im Schrank würden mich wahnsinnig machen (die ungerade Zahl auch! Ist auch bei der Lautstärke am TV so zB.)
Entsprechend viel Zeit und Fehlkäufe nimmt die Suche nach den perfekt zueinander passenden Dingen ein. Mittlerweile bin ich immerhin schon soweit, dass ich etwas lieber gar nicht habe als mich mit etwas Halbgarem abzugeben. Weil ich weiß, dass es eher früher als später wieder rausfliegen wird, weil mein Herz eben nicht dran hängt und es mir nicht 100% gefällt.
Und da möchte ich eigtl. hinkommen. Erst dann zu kaufen, wenn es auch wirklich passt: vom Geld her (ist meist nicht so ausschlaggebend), zu meinem Leben, zum Rest der Wohnung o.ä., zu mir, zu meinen Bedürfnissen, etc.
Und nicht, weil mich gerade irgendein Kaufimpuls überfällt.
Wie gesagt: ich brauche Ordnung und Struktur um mich herum. Ich besitze relativ wenig und alles hat seinen Platz. Alles andere würde mich kirre machen. Folglich macht mich auch zuviel Konsum kirre. Weil dann zuviel um mich drumrum, das mich gefühlt erdrückt und überfordert.
Was ich durchbrechen will ist der Kreislauf, etwas Neues aus einem Impuls heraus zu kaufen um etwas Altes, das auch aus einem Impuls heraus gekauft wurde zu ersetzen. Denn das Alte fliegt garantiert raus, siehe den Punkt mit der Ordnung: zuviel um mich rum belastet mich. Im Grunde ist das ein ewiger Kreislauf. Der lässt sich natürlich nicht komplett vermeiden, wenn man nicht als Selbstversorger irgendwo abgeschieden der Zivilisation im Wald lebt. Aber ich möchte in Zukunft etwas vernünftiger und weniger impulsiv an neue Themenblöcke gehen. Und auch öfter hinterfragen, warum ich etwas denn jetzt meine, unbedingt haben zu müssen. Gar nicht mal so selten ist die Antwort bei mir Langweile, Frust, Belohnung,… was mich schon erstaunt, denn ich selbst nehme mich als sehr pragmatischen Typ wahr.

Jasmin, wo genau ist dein Problem? So richtig verstehe ich es nicht. Wenn du das Gefühl hast, dass du mit dem Kaufen ein schnelles Wohlfühlen erzeugst und das nicht willst, was hindert dich, da Pausen einzulegen? Am Geld liegt es nicht, du schaffst auch das Zuviel raus, du willst vermutlich nicht so leicht verführbar sein, oder was ist es?

Was schwebt dir denn idealerweise vor und wie ist es jetzt? Hast du ein Beispiel?

Iridia: Mir geht’s es darum, dass viele Anschaffungen nicht “vernünftig” sind und entsprechend auch kein Wohlgefühl bei mir auslösen, sondern sich oft als Belastung herausstellen. Ich verkaufe demnächst zB. mein Auto. Wurde vor gut 3 Jahren nach meinen Wünschen ab Werk hergestellt, bar bezahlt (ich mache keinen Raten-/Kreditkauf) und müsste somit theoretisch mein Traumauto sein: da bezahlt ist es “meins”, mit allen Extras, die ich gern haben wollte, usw. Praktisch ist es mir einfach “zu viel”. Zu groß, zu viel PS (naja gut, das ist relativ. Ich bin schon ein kleiner Autofreak und hab eine Schwäche für sportliches Fahren), zu viel Etepetete,… einfach unvernünftig! Und deshalb macht es mir nicht so wirklich Spaß. Ich fahre es auch zu selten, als dass ich den ganzen Pipapo richtig genießen könnte, dachte aber beim Kauf, dass ich das Auto supertoll finden würde und für immer und ewig lieben werde. Tja, und so geht’s mir oft. Ich liebe nur wenige Dinge und vergesse etwas zu oft, dass es so ist. Ich bin aber auch abseits von materiellen Dingen eine kleine Misanthropin und mag nur sehr, sehr wenige Menschen. Was ich sagen will: schlussendlich hänge ich mein Herz einfach nur an wenige Konsumgüter. Ich weiß, dass das so ist. Was mich nervt ist, dass ich es zwar weiß, aber noch nicht oft genug vorher darüber nachdenke, ob der Gegenstand denn wirklich einer ist, der das Potential hat von mir geliebt zu werden. Würde ich mich das öfter fragen, lautete die ehrliche Antwort sehr oft “nein”. Das würde mir Geld, Enttäuschung und auch Zeit sparen. Und in die Richtung will ich mich ein wenig mehr bewegen.

Ah, jetzt kann ich das nachvollziehen, danke für deine Erklärung. 🙂

Du vergibst den Dingen also von vorn herein einen Wert, dem sie hinterher für dich nicht haben und dann belasten sie dich, richtig? Da versteh ich auch die Idee der Langeweile, Leere usw.
Wie kommst du da raus? Hast du eine Idee?

Hast du ein Gefühl vorher, was für dich hinterher schlagartig an Anziehung verlieren könnte und was dich wirklich glücklicher macht oder gibt es das nur hinterher?

Ich wollte schon schreiben, die besten meiner Käufe waren oft alles andere als vernünftig, insofern kein Maßstab bei mir aber bei deiner Erklärung verstehe ich das und auch, warum du dir Gedanken machst. Mich würde sehr interessieren, wie das bei dir weiter geht und was du machst, um da heraus zu kommen.

Du sprichst mir wie aus dem Herzen!!! Dieses Thema Perfektion ist mir auch aufgefallen…in allen Bereichen. DIE Gläser, DAS Geschirr, DAS Besteck, DIE schwarze Hose, DIE weisse Bluse, DER Kaschmirschal, DIE Turnschuhe, DIE Sofakissen, DER rote Lippenstift, DER Sonnenschutz. Es MUSS ALLES (für mich) “perfekt” sein…Seit unserem Umzug suche ich wie besessen nach den richtigen Handtüchern. Nicht irgendwelche. Ich habe jedes Geschäft unzählige Male besucht…ich war Monate lang auf der Suche, obwohl wir genügend Handtücher, in normaler Qualität haben, nur nicht die “richtigen”. Siehe da, am Montag ging ich per Zufall zu TJMaxx um Kaffee zu kaufen, und da lagen sie! DIE Handtücher und in Mengen die es sonst nie gibt! Ich konnte 6 weisse und 2 andere für Gäste holen und bin sowas von zufrieden daß ich komplett vergessen habe wie besessen ich war! Das Thema Handtuch ist abgehakt… und auf einmal sind meine Pflanzentöpfe doof🙄!

ähem, ich habe gerade die perfekten Rührschüsseln (ja, die für Kuchenteig) gekauft… Review folgt. Ich hatte die Nase voll von meiner Sammlung von sehr abgenutzen Sachen (Anschaffungsdatum des ältesten Stücks: 1985) und vom bunten Sammelsurium

Ich habe ja schon bisher mit Grinsen und Nicken gelesen, aber bei Irits Kommentar zum perfekten „Etwas“ müsste ich laut lachen – ich habe mir vor einem Jahr zwei Sets von Rosti Mepals „Margarete“ Schüsseln gegönnt (in Retrofarben!!!❤️) und ja, ich bin in meine Rührschüsseln verliebt… ich koche und backe für mein Leben gern und meine Küchenutensilien müssen auch „schön“ sein.
Aktuell liebäugele ich mit Mepal Aufbewahrungsschüsseln, die meine ranzigen runden Tupper ersetzen sollen…

Ich antworte mal rasch für Christiane, da bei mir mittlerweile nur noch Nailberry und Korres auf die Nägel kommen. Meine Essie- und Catrice-Bestände habe ich verschenkt – irgendwie rochen die bei mir so penetrant und leider auch anhaltend. Zu Strengthen and Breathe: Hat meine Nägel jetzt zuverlässig durch den zweiten Winter gebracht. Sie splittern nicht mehr und wirken in Lackpausen viel kräftiger und auch gleichmäßiger im Farbton. Vorab hatte ich wegen des Preises lange gezögert, ob ich mir das gönnen soll, aber nachdem ich im KDW mal die Gelegenheit hatte, einige Farben zu testen, war ich überzeugt. Dafür verzichte ich lieber auf eine größere Farbauswahl und außerdem sind die Lacke sehr ergiebig. Leider gibt es nicht viele Geschäfte, die diese Marke führen. Ich bestelle sie mittlerweile meist bei Amazon, da bei mir vor Ort nirgends verfügbar.

Hallo liebe Irit, da bin ich doch sehr neugierig, wie Dir die Pat McGrath-Sachen gefallen. Wirst du berichten oder einen Review schreiben?

Freut mich, dass du auch begeistert bist. Ich habe, seitdem ich die Sachen regelmäßig benutze, noch nie so viele Komplimente bekommen, werde ständig gefragt, ob ich jetzt meine Freundinnen schminken kann und bin richtig mutig geworden, was die Farbauswahl angeht. Freue mich schon sehr afu deine Beiträge.
Und an dieser Stelle auch noch mal ein Dankeschön an dich, ich finde deinen Blog (und dich) einfach megasympathisch. 🙂

Lina, du auch? Ich auch! Alle meine Freundinnen wollen plötzlich mal von mir geschminkt werden. Also ist es ihnen aufgefallen. Nicht, dass ich jetzt so wahnsinnig talentiert wäre. Aber es stimmt schon: mit den richtigen Produkten und Tools arbeitet es sich einfach leichter. Arbeitet es sich leichter, macht man es auch gern. Und was man gern macht, da wird man schnell besser drin. Übrigens sind meine 2 Eyedols ebenfalls unterwegs zu mir. Bin gespannt, ob sie mir den Paletten mithalten können, hab da aber eigtl. keine Bedenken. Bin übrigens bei meiner ursprünglichen Wahl geblieben: Divine Mink und Purple Reign.

…und wenn die Überforderung gar keine Überforderung ist?
Sondern der klare, richtige Impuls, dass es jetzt wirklich r e i c h t…
Dass es genug ist. Dass Du alles hast, was Du brauchst. Dass ein gutes, schönes Leben nicht gut und schön ist durch immer noch mehr neue Dinge. Dass Konsum letzten Endes total langweilig ist und Dir nicht gegeben hat, was er versprach. Dass es auf Dich ankommt und nicht auf das, was Du hast. Dass Du jetzt durchschaust, dass Haben-Wollen und Kaufen ein Reiz-Reaktionsschema ist. Und Du einfach keine Lust mehr darauf hast.

Mir geht es so.
Die Jagd nach (neuen) Dingen interessiert mich derzeit kaum.
Witzigerweise kann unsere Gesellschaft aber nur funktionieren, wenn alle immer Neues kaufen wollen. Das ist, vorsichtig ausgedrückt, echt schräg. Und ziemlich traurig.
Wir kennen es nicht anders und glauben, das müsste so sein. Muss es nicht.

Oder? 🙂

ich weiß nicht, warum sollte Konsum langweilig sein? Ich höre ja auch nicht immer die gleiche Musik oder lese dasselbe Buch und Kleidung geht nun mal kaputt oder ist irgendwann runtergekommen (und so mag ich dann nicht herumlaufen). Cremes verbrauchen sich. Und so weiter.

Mein Problem ist eher, dass es gefühlt im Internet nur noch ums Verkaufen geht und da mache ich nicht mehr mit, ich versuche, meine Entscheidungen zu treffen und die Dinge zu erstehen, die mein Leben bereichern.

Und wie oben beschrieben: wir leben global. Früher hat man nur durch irgendwelche Zufälle von der kleinen australischen Firma erfahren. Heute kann ich international Blogs lesen (ich weigere mich, Instagram zu benutzen) und ich muss mich einfach an die Auswahl gewöhnen.

Ich finde Konsum nicht langweilig. Was ich brauche, war nie Maßstab meiner Überlegungen oder Wertmaßstäbe. Ich möchte genau das, was zu mir passt und das sind zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Dinge, denn alles verändert sich. Nicht alles ist materiell, aber auch.

Etwa die Hälfte der neuen Sachen, die mich packen, sind mental: ich lerne oder übe was neu, teils für den Geist, teils für den Körper, teils für die Seele, der andere Teil ist materiell und ein Teil davon geht raus, weil es zu meiner Vergangenheit gehört und ich nicht mehr will, der andere Teil ist ganz neu für mich und gehört meist zu einer neuen Idee von mir. Dabei kaufe ich das neu, das dazu passt und ich finde das sehr bereichernd, auch diese neue Seite ausleben zu können. Mitunter ist es gerade das materielle Angebot, dass mich auf diesen Weg bringt. Wenn es zur richtigen Zeit kommt, weil es generell in der Luft liegt und es vorher schon Vorstufen gab, bin ich gern dabei.

Liebe Iridia,

genau. Ich vergebe, wie du sagst, von Vorneherein einen Wert, dem das Konsumgut sehr häufig gar nicht gerecht werden kann. Bzw. ich ertappe mich oft dabei der klassischen Werbestrategie zum Opfer zu fallen und für ein sog. “Future me” bzw. “Fantasy me” zu kaufen. Viele Leute kaufen ja zB. gern Sportklamotten o. -geräte, in der Annahme, sie würden dann schon mit Sport anfangen. Man kauft also für eine potentiell zukünftige Version seiner Selbst ein. Bzw. für eine Wunschvorstellung seiner Selbst. In diesem Fall der sportlichen Version. Kaufe ich zB. tolle Gläsersets, dann weil ich in meiner Vorstellung eine tolle Gastgeberin bin. In der Realität habe ich wenig Besuch, da meine Freunde die größeren Wohnungen haben. Plus: da wir alle in verschiedenen Städten wohnen und ich am südlichsten von uns allen lebe, fällt die Wahl des Treffpunkt meist auf die Freundin, die genau in der Mitte wohnt. Ich kaufe also oft nur für eine Vorstellung meiner Selbst ein. Man sieht ein tolles langes Sommerkleid und das Model radelt damit an einem herrlichen Sommertag auf dem Werbebild durch eine traumhaft schöne Landschaft. Und schon sieht man sich selbst an der Stelle des Models. In der Realität kann man aber gar nicht wirklich gut mit langen Kleidern Fahrrad fahren. Naja, usw. MMn kaufe ich etwas zu oft für diese zukünftige Version meiner Selbst (die mehr Sport macht, gesünder isst, etc.) bzw. eben für mein Fantasie-Ich (ich bin zB. super klein und falle immer wieder auf Marlenehosen rein, die einfach so gut wie nie vorteilhaft an kleinen Menschen aussehen, etc.)

Und daran werde ich in Zukunft verstärkt arbeiten. Ob das Konsumgut wirklich perfekt für mich ist oder nur in meiner Vorstellung gut zu mir passt

Jasmin, mit dem “Future me” oder “Fantasy me” hast du mich an eine meiner übelsten Kauf/Konsumzeiten erinnert. 😉 Eines Tages fiel mir beim Aussortieren der Klamotten auf, dass ich tatsächlich überwiegend Kleidung für mein Wunsch-Ich gekauft hatte. Ganz krass zu sehen war das am Schuhregal. Ich liebe tolle Schuhe und musste grinsen, als ich auf Insta ein Bild von Irit sah mit dem Kommentar – ich zitiere: “Ich mache nicht viele Outfitbilder, weil ich meist genau diese Sachen trage (habe 5 von den Hosen und 9 von den Shirts).” Hier ebenso. Basics gleich oder sehr ähnlich, aber die Schuhe dürfen knallen… nur hat mein “Fantasy me” z.B. mit 10cm hohen Absätzen kein Problem… das echte Ich aber sehr wohl, vor allem auf den Gehsteigen hier.^^ Und wo mein “Fantasy me” bunte Klamotten liebt, steht das echte Ich obenrum überwiegend auf schwarze oder graue Oberteile. Das erklärte dann auch den Seufzer “ich habe nichts anzuziehen” – vor einem knallvollen Kleiderschrank/Schuhregal. Interessanterweise war es bzgl. der alltäglichen Kleidung eine Überlegung von Ines de la Fressange, die mir u.a. dabei half, da klarer zu sehen. Nämlich: Würde ich das, was ich da kaufe, sofort anziehen wollen? Die Überlegung minimierte Fehlkäufe beträchtlich.

Und sonst ist es mein (minimalistisches) Ziel, nur… okay… überwiegend Sachen zu haben, die mir Freude/gute Laune machen – oder bis zum Neukauf/Austausch zumindest nicht meine Mundwinkel nach unten rutschen lassen. Das gilt für die Tassen im Schrank (ich liebe verschiedene!^^) ebenso wie für das Bücher-, Schuh- oder Kosmetikregal. Was ich nicht mag, fliegt (wird verkauft/verschenkt) und weil ich da sehr radikal sein kann, passe ich mittlerweile auch bei Neuanschaffungen sehr viel besser auf. Ich werde wohl nie zu denjenigen gehören, die Konsum langweilig finden und manchmal finde ich den Grund, WARUM ich kaufen will, fast noch spannender als das Konsumgut selbst. 😉

Liebe Jasmin,

das finde ich super interessant, vielen Dank für deine Erklärungen. Mein Problem ist wohl, dass ich die zukünftigen Ichs alle auch lebe und nur sehen muss, wie lange, aber auch ich arbeite mitunter am echten Bedarf vorbei.

Inzwischen mache ich da wenig Fehlinvestitionen, aber dazu gehörte auch, ab und zu mal auf dem Holzweg zu sein. Ich finde Fehlinvestitionen jetzt auch ganz normal, wenn sie ab und zu mal sind, aber eben auch nicht, wenn es in der Mehrheit so ist. Auf der Jagd hat man früher vermutlich auch nicht immer was gefangen, aber trotzdem die Arbeit gehabt. 😀
Ab und zu eine Sache in den Sand gesetzt, das ist eben das Risiko, das wirklich Gute für sich auch zu finden.

Was mir damals geholfen hat, war erst das zukünftige Sein zu probieren und danach erst zu kaufen (was nicht immer wirklich billiger ist :D), zum ersten Mal beim Laufen: Laufschuhe erst gekauft, nachdem ich wochenlang mit bequemen Straßenschuhen dran geblieben bin. Bis dahin hab ich jede Sportaktivität immer kurz danach abgebrochen. Ich überlege gerade, ob es sogar von Vorteil ist, anfangs nicht alles zu haben, um nicht übersättigt aufzuhören, weil es keine Steigerung mehr verspricht.

Aber was ich mit dir habe, ist Sachen, die ich eigentlich gar nicht mehr mache, weiter zu pflegen. Diese Geschichte mit den vielen Gästen bei dir. Das hab ich auch. Das wird in der Zukunft noch ein großes Thema sein, weil z.B. die ganzen Küchensachen bei der Mehrzahl der älteren Frauen immer weniger benutzt werden, ich aber denke, ich brauch immer noch dies und jenes. Bei mir ist da Backen ein Thema. Ich liebe es zu backen, esse aber in der Realität fast gar keinen Kuchen mehr und wenn, kauf ich mir ein Stück. Ich denke immer, ich mach da gerade mal eine Pause und später werde ich da wieder einsteigen, aber erstens gehört das nicht mal mehr zu meinem zukünftigen Ich, sondern eher zum vergangenen und wenn ich mich so umsehe, wird das überall weniger als früher, vielleicht ist das auch ein Altersthema.

Mein zukünftiges Ich ist eigentlich nie so ganz weit weg vom Gegenwärtigen, nur einen Schritt. Manchmal ist es aber auch so, dass nur beides zusammen funktioniert. Isst du über Jahre nicht gern Obst und Gemüse und willst auf Smoothies umsteigen, brauchst du einen Mixer und zwar von Anfang an. Die Frage ist halt, ob man bedenkt, dass man das immer so phasenweise macht oder ob man den Anspruch hat, ab jetzt immer jeden Tag so ein Glas zu trinken.
Für erstes ist es völlig okay, den zweiten Punkt würde ich für mich unrealistisch sehen. Dritter Fall wie meiner: ich stelle nach einigen Wochen fest, dass ich plötzlich unmittelbar nach den Smoothies Heißhunger entwickle und benutze ihn dann ganz häufig für andere Sachen. Aber: klarer Fall von Glück gehabt.

Ich mag z:B. sehr gern eher matte Lippenstifte, aber: sie halten gewöhnlich nicht lange wie die cremigen, bevor der Silikonanteil, der den Stift vorher so angenehm gleitend macht, trocken wird und es nicht mehr dasselbe ist. In meiner ganz heißen Phase hab ich viele gekauft, die ich jetzt gar nicht mehr gern nehme, obwohl die Farben immer noch toll sind. Aber sie sind innerhalb von paar Monaten “trockner” geworden.

Jasmin, deine Gedanken haben mir sehr viel gegeben. Es hat bei mir auch einiges in Gang gesetzt, was bei mir noch zu automatisch verläuft. Vielen Dank dafür. Ich werde da jetzt noch mal genauer hinsehen, welche Gründe dahinter sind und ob das nur Nostalgie ist. 🙂

Ein wirklich toller Kommentarreigen – vielen Dank, Irit, für deinen Impuls und euch anderen für die wirklich interessanten Gedanken dazu! In wenigen Minuten den Horizont wieder etwas erweitert, klasse!

Mein “Fantasy me”-Problem sind tolle hohe Schuhe und bunte, auffällige Kleider. Und obwohl ich – wenn ich sie denn trage – oft Komplimente erhalte, fühle ich mich am Ende nur in Jeans, Ballerinas und einem Basic-Shirt richtig wohl. Verrückt mit Wunsch und Wirklichkeit…

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