Der etwas andere Blick auf das Unvermeidliche

Langsam, aber sicher rücken die Wechseljahre näher. Janne und ich reden öfter mal darüber. Als ich letzten November etwas darüber schrieb, war die Resonanz unerwartet groß. 50 Kommentare, das haben wir hier nicht sooo oft.

Ich mag das Wort Menopause nicht, es ist keine Pause, es ist das Ende der elenden Bluterei. Wer braucht das bitte sehr? Ich rede hier nicht von Schmerzen, sondern einfach von dem unerfreulichen Zustand an sich. Also freue ich mich über allmählich länger werdende Zyklen – immerhin habe ich es schon mal auf zweieinhalb Monate gebracht. Das lässt hoffen.

Bei der Hormonlage war ich nicht so sicher, was ich davon halten soll. Um meine Taille mache ich mir keine Sorgen – da gibt es nichts, was mit entsprechendem Essverhalten und Trainingseinheiten nicht geregelt werden könnte. Aber ich merke halt auch, dass meine Haare nicht mehr so fettig sind – drei Tage ohne Haare waschen, da hätte ich früher ausgesehen wie frisch aus der Friteuse. Ich kann endlich mal sahnige Cremes verwenden. Und die Nase glänzt glücklicherweise auch nicht mehr so sehr.

Aber hat weniger Östrogen nicht noch andere Auswirkungen? Hat es, aber die sind anders als gedacht. In der letzten Brigitte Woman gab es einen netten Artikel über “Sex im Alter” (kleiner Scherz, es ging um Menschen ab Mitte 40) und da las ich folgende schöne Stelle im Interview mit der Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning:

Frage: Was ist mit den Frauen? Wie verändert sich deren Leben in der Menopause?

Antwort: Auch die bekommen durch den Rückgang des Östrogens eine andere Hormonbalance, das Testosteron im Körper eine größere Bedeutung. Das gibt ihnen mehr Drive und auch mehr Mut. Die trauen sich Dinge, von denen sie vorher nicht mal geträumt haben – auch deshalb, weil die Kinder oft aus dem Gröbsten raus sind. Auf einmal spielt Selbstverwirklichung eine große Rolle.

Frage: Auch beim Sex?

Antwort: Auch beim Sex.

(Zitat aus Brigitte Woman 06/2015, S. 85)

Ok. Also ich habe nichts zu meckern. Das sind doch ganz wunderbare Aussichten.

PS: Wenn die meisten von Euch das lesen, bin ich gerade auf Einladung von Vichy in Paris und nehme an einer internationalen Pressekonferenz zum Thema Menopause teil. Mir fiel erst gestern auf, dass ich das wohl unterbewusst so geplant hatte. Janne würde jetzt vermutlich sagen, dass das Thema zu mir möchte. Und ich umarme es.

20 Kommentare

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Ich bin mitten drinnen und habe ziemlich schlimme Zustände gehabt.
Wallungen ( mit anschließendem Schüttelfrost ), Sehstörungen, Schlafstörungen in der NAcht, supertrockene und dadurch entzündete Augen und natürlich eine gewisse Aggression, am Tage war ich endlos müde und schlapp, sehr trockene Haut usw.
Mit dem Gewicht hatte ich nie Probleme, ich war immer sehr dünn.( ausgezehrt!!)
Mir wurde gesagt das ” ausgezehrte Frauen!” prozentuell immer mehr leiden da Fett wichtig ist im Hormonhaushalt.
Also habe ich Wochen gelitten, für eine HET ( Hormonersatztherapie ) bin ich zu dünn ( laut Gynäkologe )und er gab mir ein Naturpräparat das genau nicht geholfen hat.

Da ich aber seit Jahren eine TCM Ärztin habe bin ich zu dieser gegangen.
Auch auf die Gefahr das mir das nicht geglaubt wird, nach einer Woche war ich wieder im Lot und habe nur mehr vereinzelt ( also 1x oder 2x die Woche )eine kleine leichte Wallung die aber locker auszuhalten ist.
Ich kann nur wirklich jeder Frau die sehr leidet empfehlen das zu probieren, es ist wie ein Wunder.

Ich denke bei mir ist es dann auch bald soweit..aber irgendwie macht es mir gar kein Kopfzerbrechen. Sehe dem ganzen positiv entgegen…vorallem seit ich Hormonyoga mache. Soll ja vorallem in der Menopause unterstützen. Auf jeden Fall macht es gelassener.
LG ela

Auch ich habe super gute Erfahrungen mit Akupunktur gemacht, drei Sitzungen und ich hatte Monate meine Ruhe vor Wallungen und schlechter Laune/ depressiven Verstimmungen.

Ich habe gute Erfahrungen gemacht – und zwar damit, dass ganze einfach nicht zu sehr zu thematisieren. Irgendwann fielen die Haare nicht mehr aus und die dünne trockene Haut wird jetzt eben etwas mehr gecremt. Das ganze hat mir mehr Gelassenheit gegeben, die konnte ich gut gebrauchen!
Liebe Grüße, Bärbel ☼

Meine Mutter hat mir eine Klasse Einstellung zu dererlei Dinge beigebracht: alles halb so schlimm. Einsetzende Periode, Pubertät, alles normal und wenn ich erwarte, dass etwas passiert, passiert es auch. Habe die seelischen Probleme mit den Wchseljahren nie verstanden. Ich habe 2 Kinder, 12 und 10 und ein weiteres wäre eine mittelschwere Katastrophe. Meine Freiheiten wieder aufgeben -niemals. Also von dieser Seite keine Probleme. Ich bin jetzt 44 und habe schon ewig nicht geblutet, Micropille sei Dank? keine Ahnung. Oder schon in den Wechseljahren. Wäre auch ok.,

Seit 7 Jahren behandele ich alles was so aus dem Lot gerät mit Akupunktur, so habe ich wohl auch die Beschwerden der Wechseljahren fast vor dem Ausbruch abfangen können. Mittlerweile habe ich seit 4 Jahren keine Regelblutungen mehr und gehe mal davon aus, das Thema ist ausgestanden.

Ich möchte das hier schon ein wenig begradigen.
Wenn ich so lese das nur die Sicht der Dinge es besser macht dann stimmt das nicht.Ich habe zB. meine Tage immer gern gehabt und nie ein Problem mit meiner Periode, ganz im Gegenteil, ich habe das als sehr reinigend und entspannend angesehen.
Nur ist eindeutig nachgewiesen das die Umkehr der Hormone im Gehirn die Rezeptoren sehr beeinflussen und Wallungen und dergleichen nicht mit “Reiss dich mal ein bisschen zusammen ” in den Griff zu bekommen sind, sondern das dies wirklich für viele Frauen sehr belastend sein kann.
Ich hätte mir das nie vorstellen können dsa ich so auf die beginnende Menopause reagiere und bis vor kurzem ( also mit 46 Jahren war noch nichts, mit 47 hats begonnen )war alles supi, ich dachte ..boahh, das kriege ich doch locker hin…!!
Aber so ist das leider nicht.
Wichtig ist nur das man akzeptiert das diese Dinge schwierig sein können und das man dazu steht ( auch wenn man vielleicht als “hysterisch” angesehen wird )und etwas unternimmt.

Inzwischen 50 Jahre alt, hatte ich die letzte Periode mit 46. Ich hab mich wirklich jahrelang mit extremen Schlafstörungen, trockenen Schleimhäuten, Traurigkeit und Hitzewallungen rumgequält und bin dann im Internet auf die Rimkus- Methode gestoßen. Eine Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen. Das mache ich jetzt seit zwei Jahren und bin begeistert. Es ist schon komisch, wie unterschiedlich die Frauen auf das Absinken des Östrogens reagieren. Ich hab Freundinnen, die haben rein gar nichts gemerkt. Leider ist die Akzeptanz für eine Hormonersatztherapie in meinem näheren Umfeld nicht besonders gross, oft ausgerechnet von Frauen, die sich jahrelang die Pille reingeschmissen haben ( ich habe nie hormonell verhütet ). Letztendlich muss jede ihren Weg finden, ich gehe meinen und kann nur empfehlen sich zu informieren! Mit “Da muss Frau halt durch” oder wie Cassandra schreibt ” Reiss dich mal bisschen zusammen” ist einem nicht geholfen!

Das mit der Hormontherapie finde ich seit gestern auch wieder sehr interessant. In Paris war nämlich auch ein Arzt, der sowohl Dermatologie als auch Endokrinologie macht und ich muss mich da jetzt mal etwas schlauer machen.

Eine kurzfristige Hormontherapie hat meinen aus dem Lot geratenen Körper im letzten Jahr wieder ins Gleichgewicht gebracht. Mein Arzt hatte mir ein Gel verschrieben, das ich selbst dosieren konnte. Inzwischen kann ich fast komplett darauf verzichten und nehme ein pflanzliches Präparat. Letzendlich muss jede Frau für sich entscheiden, ob sie Hormone nimmt oder nicht, aber angesichts der wieder erlangten Lebensqualität plädiere ich für eine etwas offenere Haltung. Das Leben ist zu schön, um sich jahrelang zu quälen!

Ich möchte noch einwerfen, dass keine meiner Freundinnen, die mindestens zwei mal die Woche Yoga macht, relevante Wechseljahresbeschwerden hatte. Ich auch nicht. Ich habe es nunmehr *klopfaufHolz* scheints auch geschafft, dass tatsächlich Schluss ist. Ich sage nur vier Monate…

Wechseljahre sind eine Erfindung der Pharmaindustrie die damit riesige Profite macht – Stichwort Hormone. Die sind nicht nur häufig unnötig, sondern auch gefährlich.
Älter werden ist normal und daß der Körper sich im Alter umstellt auch, daraus muß man kein Problem konstruieren, denn das ist ganz normal.
Viele Frauen haben gar keine Probleme und andere widerum haben heftige Beschwerden.
Am Besten das Ganze gelassen angehen und bei Beschwerden entsprechend handeln.

Wer tonnenweise Bücher und Artikel zum Thema Wechseljahre liest und Tag und Nacht darüber nachgrübelt, der wird ganz bestimmt Beschwerden bekommen bzw. in jede Malesse hineininterprtieren ” Oh mein Gott das sind die bösen Wechseljahre”.
Das ist genau wie mit den Rentnern die ständig die Apothekenumschau lesen. Die haben auch immer genau das von dem sie gerade gelesen haben.

Gelassen bleiben, weiter fröhlich leben und nur handeln wenn Bedarf ist.
Und vor allen Dingen: Sich nicht von Ärzten verrückt machen lassen wenn man gar keine Beschwerden hat.

Und wie ist das bei Dir mit dem Ratschlag, “gelassen bleiben” …. ich meine nur so, bei deinem Kommentar oben zur Phantasie der Pharmaindustrie, der Apo.-Rundschau usw.usw…..

Ich bin Fünfzig und noch nicht in den Wechseljahren, aber ich würde mir nie erlauben, anderen Frauen, die echte Probleme mit Beschwerden in dieser Zeit haben (und die gibt es tatsächlich) einfach zu sagen: Mach mal Yoga und stell Dich nicht so an, bleib gelassen. Das finde ich ziemlich dreist. Keine Frau sucht sich das freiwillig aus.

Eigentlich kann nur dann jemand so locker daherreden wenn keinerlei Beschwerden bestehen.
Eine sehr liebe Freundin von mir hatte Wallungen bei denen sie auf einmal hochrot wurde der Schweiß wirklich in Strömen von ihrem Gesicht geflossen ist. Sie konnte keine Schminke tragen und es war ihr furchtbar peinlich!!
Ich finde es extrem frauenfeindlich eine solche Zeit im Leben einer Frau als Einbildung oder dergleichen darzustellen.
Das heißt eine Frau ist hysterisch wenn sie mit dieser Hormonumstellung nicht mehr zurecht kommt und Hilfe sucht?

Sowas zu sagen ist wirklich eine Schande.

Na, du hast doch jetzt gelernt, dass deine Freundin einfach zu viel Apothekenumschau gelesen und gegrübelt hat – und wahrscheinlich kein Yoga macht! Sorry, Ironie aus: Bin völlig deiner Meinung!

Eine Erfindung der Pharmaindustrie…..genauso wie eine Schilddrüsenunterfunktion? Wegen genau solchen Reaktionen hab ich mir angwöhnt, nicht mehr über meine Hormonersatztherapie zu sprechen.

ICh hatte überlegt, ob ich diesen Kommentar freischalten soll (also den mit der Apothekenumschau). Es gab auch noch drei andere, der eine bei Catrice zu finden und die beiden anderen habe ich angesichts der enthaltenen Unverschämtheiten sofort gelöscht.

Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man in einer Demokratie auch andere Meinungen aushalten muss.

Und ich bin – mal wieder – positivst überrascht über eure Reaktionen. Es geht hier einfach zu wie bei erwachsenen tollen Frauen 🙂

Du hast völlig recht, man muß andere Meinungen aushalten.
Dennoch bin ich der Meinung wenn ich anderer Meinung bin ( ich hoffe das ist nicht zu verschachtelt ) dann kann ich diese äußern ohne andere vor den Kopf zu stoßen.
Jeder kann darüber denken wie er/ sie will und dafür oder dagegen sein, der Ton macht die Musik.
Ich selber habe mal sowas über Depressionen gesagt ( gott sei dank bin ich frei davon ) und schäme mich heute noch das ich das mit ” reißt euch mal zusammen ” kommentiert habe.
Gemütserkranungen und seelische Disharmonien sind eigentlich die schlimmsten Krankheiten da sie nicht fassbar sind.
Und ich bin auch froh über die tollen starken Frauen heute!!!

Ich hatte immer einen Horror von den “Wechseljahren”, da meine Mutter als ich klein war, diese Zeitschriften hatte mit Bildern von leidenden, gedemütigten (Haus-)Frauen “in den Wechseljahren” als Werbung für irgendein Präparat.Gefühlt war die Aussage “Du fühlst Dich wie Dreck (Du bist es auch -ääh, pardon, das sollte natürlich nicht gesagt werden …) und wenn Du das Präparat nimmst, bist Du wieder ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft”. Jedenfalls habe ich von Wechseljahren nichts, aber auch gar nichts bemerkt bis auf fehlende Menstruation, ein Segen :-). Ich hatte auch panische Angst um mein Aussehen, da meine Mutter zwar studiert hat, aber ihr Selbstbewußtsein aus ihrem – zunächst sehr guten – Aussehen bezogen hat, was ihr sehr schlecht bekommen ist, sie wurde depressiv. Und – oh Wunder – ich sehe zwar nicht mehr aus wie zwanzig, es gibt aber Möglichkeiten, gut auszusehen mit Make up usw. Also absolute Horrorbesetzung hat sich als weitgehend harmlos erwiesen 😉

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