Wenn Filme überwiegend in Cineplexen laufen ist Vorsicht geboten, dieses Vorurteil bestätigt der Film allemal.
Ich wollte einen unspektakulären netten Abend mit einer Freundin verbringen, also los. Es gibt offenbar ein Buch als Filmvorlage, welches ich sicherlich nicht mehr lesen werde. Der Film ist so oberflächlich, das frau sich danach auch nicht mehr darüber unterhalten muss. Das spart Zeit für andere schöne Dinge.
Der Yorcker (Infoblatt der gleichnamigen Berliner Kino-Kette) schreibt: „Irgendwo zwischen Woody Allens Manhattan, dem Kleinen Prinzen und den Märchen vom tapferen Schneiderlein ist das Road-Movie über die Suche eines Londoner Analytikers nach dem Glück angelegt.“
Das ist sehr sehr wohlwollend gemeint und eigentlich eine Beleidigung für Woody Allen und Co., die mehr Tiefgang auf der (Film-)Rolle haben. Die Yorck-Kinos haben den Film im Programm, daher ist das nachvollziehbar.
Gut fand ich, dass der Hauptdarsteller normal bis unscheinbar aussah, das entsprach nicht ganz dem Klischee. Die anderen sind hübscher, witzig ist Veronica Ferres in einer Rolle, die sehr authentisch rüber kommt, und überzeugend Jean Reno als knallharter Drogenboss.
Hector ist ein Psychiater, der sich für die Suche nach dem Glück auf eine Reise begibt, um seinen Patienten – aber eigentlich sich selbst- besser helfen zu können. Diverse Stationen werden folgerichtig abgeklappert: China, Tibet, Afrika, Los Angeles und die Klischees abgehakt.
Ansonsten ist das eine seichte Komödie, über ein Thema, welches tiefer gehen könnte als „Glück ist Süßkartoffelsuppe“ und „Glück ist geliebt zu werden so wie man ist“ oder „Glück ist nicht die Abwesenheit von Unglück“. Solche Zwischenüberschriften gliedern den Film in die einzelnen Reiseepisoden und fassen die jeweilige Erkenntnis nochmal für uns Zuschauerinnen in griffige Formeln. Ich schließe mich dem Yorcker an: „Lektion 5: Manchmal bedeutet Glück, etwas nicht zu wissen“. Diesen Film muss man nicht gesehen haben.
2 Kommentare
Danke für die Rezension! Da ich sowieso sehr selten ins Kino gehe, weiß ich jetzt, dass ich mir dieses Fimes wegen also nicht unbedingt die “Mühe” machen muss. Das Buch habe ich teilweise (das heißt, ich lese blätternd Passagen, weil mich das ganze Buch nicht interessiert 😀 ) gelesen, es ist auch sehr leichte Kost, aber durchaus nett geschrieben. Etwa, das man gelesen hat und nicht weiter darüber nachdenken braucht, ab und zu ist das auch mal gut so. Schönen Abend!
Hahah … nach all den Rezensionen, bei denen es in den Fingern juckt und im Bauch kribbelt, weil man das unbedingt auch haben will – endlich mal was zum Geld sparen, danke dafür!!! 🙂