kommt es darauf an. Ich lese ganz gerne zumindest teilweise die Bücher meiner fast zwölfjährigen Tochter, um an ihrem Leben teilzunehmen und mit ihr sprechen zu können. Dies um so mehr, wenn es sich um so “harte” Sachen geht wie die Tribute von Panem.
Ich las unlängst darüber, wie gut diese Bücher seien und dass alle Teenies diese begeistert lesen würden, also kaufte ich sie für meine Tochter. Grundsätzlich bin ich nicht für Mord und Gewalt, möchte ich noch dazusagen, aber in den Büchern geht es eben auch und meiner Meinung nach sogar primär um menschliche Grundwerte wie Treue, Verlässlichkeit, Loyalität, Integrität, Kameradschaft, Liebe, Freundschaft.
Geschildert wird eine unserer Welt nachfolgende Gesellschaft, in der verarmte und unterdrückte Außenbezirke das Kapitol, einen dekadent-reichen Innenbezirt mit Rohstoffen und Waren versorgen. Der skupellose Terror gegenüber den Distrikten findet seinen jährlichen Höhepunkt in den Hungerspielen, in denen jeweils zwei Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren aus jedem Bezirk in einer großen Spielarena gegeneinander antreten. Wohlgemerkt nicht im Sport, die einzige Disziplin ist Töten und Überleben, und es kann nur einen Sieger geben. Die Regeln sind klar, es gibt noch viele kleinere Seitregeln, die versteht man aber beim Lesen ohne Probleme.
Die Sprache ist schön, die Geschichte straight und spannend, meine Güte, wie spannend. Ich konnte die Bücher kaum aus der Hand legen. Und ich empfehle sie euch sowohl für euch selbst als auch für eure Kinder. Meine Tochter jedenfalls empfand durch die Zeitversetzung ausreichend Abstand, um sich das ganze Kämpfen und Töten nicht zu Herzen zu nehmen. Und sie war begeistert von der frechen unbeugsamen weiblichen Heldin dieser Geschichte.
4 Kommentare
Ab und zu wildere ich auch in der Ecke der Jugendbücher und habe “natürlich” auch die Tribute… gelesen.
Sogar den ersten Teil als Film dann angesehen, weil ich die Idee der Bücher klasse fand und festgestellt, dass ich Dystopien total gern lese und sehe!
Die literarische Umsetzung (Buch) hat mich nicht ganz so zufrieden gestellt, da fehlt mir wahrscheinlich inzwischen die jugendliche Unbeschwertheit und es bediente für meinen Geschmack doch einige Stereotypen. Das kommt davon, wenn man zuviel Science Fiction liest/ sieht 😉 Trotzdem finde ich die Bücher für junge Leser sehr gelungen, gerade was Spannung und die ethische Problematik angeht. Sowas wollte ich als Jugendliche auch lesen. Ich denke auch nicht, dass das ernste Thema Jugendlichen schadet, soweit ich mich erinnere, wollte ich nie “Weichgespültes” lesen, lieber Abenteuer, in denen es kracht.
Bin gespannt, was du als nächstes entdeckst.
Natürlich auch für uns.
Mit Harry Potter hat es bei mir angefangen, die Bücher habe ich zum Teil mehrmals gelesen, ich liebe sie einfach.
Bei den Tributen ging ich in den umgekehrten Weg und sah zuerst den Film. Den fand ich einfach unglaublich faszinierend, trotz all den brutalen Szenen, welche aber durch die Handkamera eine andere Bewertung bekamen. Natürlich lag es auch noch an den tollen Schauspieler, allen voran Jennifer Lawrence. Die Bücher habe ich danach eins nach dem anderen verschlungen.
Nun bin ich an einer anderen Jugendbuchreihe dran und zwar an Night School, schön spannend geschrieben, kommt aber von der Grundidee nicht an die anderen beiden heran.
Night school liest meine Kleine auch gerade, da habe ich reingelesen, fand ich ok, hatte aber keine Lust, es selbst zu lesen.
Ach, ich lande regelmäßig bei den Jugendbüchern. “Tschick” von Herrndorf wird ja auch in dieses Genre gesteckt. Ich liebe es!
Aber auch Kinderbücher! Die müssen einfach schnörkelloser geschrieben und originell sein.