Ein schwieriges Jahr. Aber auch ein gutes.
Ich hatte es zwischendurch schon mal erwähnt, dieses Jahr war nicht mein Bestes und zum Ende des Jahres hin wurde es immer schlimmer. Ich habe die Auswirkungen eines Jobs, bei dem ich normalerweise zweieinhalb Tage in der Woche nicht zu Hause bin, total unterschätzt. Und zwar in mehrfacher Hinsicht. Zum einen sind die Tage irgendwo in Deutschland sehr anstrengend, meistens sitze ich abends noch mit Kollegen oder Chef zusammen und falle dann irgendwann zwischen 11 und 12 tot ins Bett. Die Reiserei finde ich auch gewöhnungsbedürftig. Und mir fehlt Zeit mit meinen Kindern und meinem Mann, die sich jetzt aufs Wochenende verlagert. Andererseits macht mir der neue Job einfach Spaß, es ist spannend und vielfältig und ich lerne jeden Tag etwas dazu.
Dann war da ein sehr unerfreuliches Ereignis: das Unternehmen, bei dem ich 21 Jahre gearbeitet habe, ist am 30.4. des Jahres erloschen und das hat mir schon zu schaffen gemacht. Es war meine berufliche Heimat, viele alte Kollegen, die man dann auch schon 20 Jahre kannte, sind jetzt irgendwo verstreut. Ganz merkwürdige Situation.
Das Traurigste in diesem Jahr war die Krankheit und der Tod meiner alleinstehenden Schwiegermutter in diesem Herbst. Mein Mann und ich sind beide Einzelkinder und es war eine schwierige Zeit.
Insgesamt habe ich festgestellt, dass ich Schwierigkeiten habe, die notwendigsten Dinge des Lebens angemessen zu erledigen. Jüngstes Beispiel war die Steuererklärung, die ich im Dezember abgegeben habe. Nein, nicht die von 2012. Es waren die von 2010, 2011 und 2012. Meine ToDo-Listen in Sachen Familienleben, Wohnung, Autoinspektion usw wachsen nur noch. Meine große Tochter braucht dringend eine neue Zimmereinrichtung. Ich arbeite dran, immerhin wissen wir in etwa, wie es werden soll, nur die Umsetzung…
Ich schaffe es seit einem Jahr nicht, am Wochenende einen Sporttermin zu integrieren. Es sind immer tausend andere Dinge zu erledigen oder ich bin einfach so tot, dass ich nur noch erschöpft auf dem Sofa sitze und sinnentleert im Internet surfe.
Das liegt natürlich nicht zuletzt an diesem Blog. Es macht Spaß, keine Frage, sonst gäbe es ihn nicht. Aber in letzter Zeit ist er mehr Last als Lust. Ich habe keine Lust mehr neue Dinge zu testen. Ich habe auch keine Lust mehr über neue Dinge zu schreiben. Zeitweise habe ich überlegt, den Blog komplett aufzugeben.
Nun muss man das Kind aber nicht gleich mit dem Bade ausschütten und ich habe mir halt überlegt, wie viel Zeit ich investieren möchte und vor allem, was ich wirklich machen möchte. Es wird künftig nicht mehr so viele Reviews geben, um genau zu sein vermutlich einen pro Woche, vielleicht auch manchmal ein paar kurze Erwähnung von Neuheiten. Und mehr spontane Dinge. Oder Themen, über die ich schon längst mal etwas schreiben wollte.
Mit anderen Worten: same, same, but different.
Das hört sich jetzt nach dem absoluten Horrorjahr an, war es aber nicht. Meine Kinder sind prächtig unterwegs, die Große hat den Wechsel auf Gymnasium bestens überstanden und bei der Kleinen freuen wir uns aufs erste richtige Zeugnis. Mein Mann und ich waren auf vielen tollen Konzerten und Theaterabenden. Mein Mann macht wieder Sport. Wir hatten einen tollen Sommerurlaub. Ich hatte viel Spaß mit meinen Freundinnen wie an dem legendären Abend auf dem Balkon. Und last but not least: ich habe MEINE Bürotasche gefunden und gekauft. Fragt nicht… aber ich liebe sie.
15 Kommentare
Don’t worry!
Eine Bekannte von mir, mir der ich allerdings nichts mehr zu tun habe, hat einen Blog. Sie arbeitet nicht, schon seit fast 15 Jahren nicht, geht ja auch nicht mit einem Kind ;-). Sie lebt also für den Blog und präsentiert dort kitschiges selbstgemachtes, selbstgekochtes und Reiseberichte. Natürlich ist dort immer alles toll und eitel Sonnenschein. Und sie hat tatsächlich ein Gefolge von Lesern, die jedes noch so alberne do it yourself-Gedöns frenetisch beklatscht. Es soll ja jeder so leben, wie er will, aber ich habe das Gefühl, dass sie die Bedeutung dessen, was sie macht, gnadenlos überschätzt. Wenn sie nicht arbeiten will und der Mann sie finanziert, ok, aber nix zu machen und so zu tun, als sei der Blog auf einer Höhe mit mindestens Vorstand bei VW – naja….
Ich verfolge also wensentlich lieber einen Blog, der vielleicht weniger neues bringt, dessen Betreiber aber mit beiden Beinen auf dem Boden stehen….
In diesem Sinne: ein frohes und gutes neues Jahr!!!
Hallo Irit,
Ich wünsche Dir und deiner Familie ein gesundes Neues Jahr 2014.
Diese Gradwanderung kenne ich auch zu Genüge.
Durch viele Rückschläge die auch ich hinnehmen musste, bin ich zu dem Entschluss gekommen,man kann. Nur eine Sache richtig machen: tue was du tust.
Bei dir kommen Zu viele Sachen aufeinander, die kann man einfach nicht zu 100% erfüllen.
Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe.
In diesem Sinne alles Gute
Liebe Irit, ich kenne viele, die froh sind, dass dieses Jahr zu Ende geht: Nach dem Motto -es kann nur noch besser werden. Vielleicht wegen der 13? Ich kann dich nur bitten, keine vorschnelle Entscheidungen zu treffen und den Blog nicht schließen. Das wäre wirklich schade.
Meine Idee wäre: lasse mehr Gastbeiträge zu. Jeder, der wirklich was tolles gefunden hat, soll hier das vorstellen. Schlechte Erfahrungen sind auch wertvoll.
Was meinst Du? Du hättesst mehr Luft ohne der “Vorstand” zu verlieren;-)
Liebe Irit, ich kann dich gut verstehen. Du und Janne seid für mich absolute Powerfrauen, die Familie, Job und den Blog alles unter einem Hut bringen. Das muss man erst einmal schaffen! Deine offene Art hat mir aber auch gezeigt, dass dein Tag eben auch nur 24 Stunden hat und du anscheinend immer das Gefühl hast, noch zu wenig getan zu haben (Sport, Zimmereinrichtung deiner Tochter, etc.). Ich kann nur von mir ausgehen, ich hatte ebenfalls einen Job bei dem ich viel Reisen musste. Ich habe es hinterher gehasst, obwohl es erst mein absoluter Traumjob war. Ich habe es zwei Jahre durchgehalten, dann habe ich gewechselt… Ich habe es nicht bereut, für mich war es ein riesiger Spagat zwischen Job und Privatem – und ich hatte immer Schuldgefühle irgendetwas oder irgendwem nicht gerecht zu werden… Ich wünsche Dir für 2014 alles Gute und eben auch mehr Zeit für DICH!
Liebe Irit, für den Trauerfall in deiner Familie hast du mein Mitgefühl. Ich habe dich schon lange bewundert, mit welcher Energie du die vielen Anforderungen in deinem Leben bewältigst. Dass dies nicht immer mühelos gelingt ist klar. Ich wünsche dir deshalb (und bin sicher, dass du es schaffst) wieder die Hoheit über deine Zeit und damit Zufriedenheit zu haben. Auch ich kenne das Gefühl, dass einem alles über den Kopf wachst und gerade die wichtigen Dinge zu kurz kommen. Meiner Erfahrung nach kann es danach nur besser werden, vorausgesetzt natürlich, man ist zu Veränderungen bereit und in der Lage. Und beides scheint dir möglich zu sein. Also – auf ein besseres 2014!
Was den Bl
… zu früh gedrückt – also weiter:
Was den Blog betrifft, würde mir zugegeben inzwischen etwas fehlen, wenn du ihn ganz einstellen würdest. Aber das ist allein deine Sache und muss in dein Leben passen. Es ist gewiss nicht nötig, jeden Tag etwas zu veröffentlichen, ich schaue auch gern rein, wenn nur ab & zu etwas Interessantes erscheint. Insofern klingt deine Idee eines veränderten K
…Böses Phone !!!
… Konzeptes auch spannend.
So und bevor ich nun nochmal fehldrücke, wünsche ich euch schon mal sehr herzlich ein tolles Silvester und einen guten Start in ein frohes & glückliches neues Jahr. Möge es für uns alle ein gutes Jahr werden. Ich bin jedenfalls froh, euren Blog gefunden zu haben. Viele Grüsse !
Ich moechte mich April anschließen , sicher ist es zu einer lieben Gewohnheit geworden, morgens als Erstes bei euch reinzuschauen, aber nicht auf Kosten Deiner Zeit und Gesundheit, liebe Irit.
Ich schrieb ja schon Mal, dass ich lane so gelebt habe und merke die Auswirkungen leider bis heute.
30 Jahre Ueberholspur raechen sich, auch wenn ich das NIE geglaubt haette! Take care, Darling !
och, mittlerweile bin ich wieder gut drauf. Ich habe für mich gemerkt, dass es mich mehr anstrengt, Dinge zu schieben als sie zu erledigen. Also keine undefinierten ToDo-Listen mehr, sondern Termine mit mir selbst machen.
Allerdings finde ich die Gastbeiträge auch sehr schön, ich würde das auch gerne etwas ausbauen. Dann könnte man auch verschiedene Hauttypen etc besser berücksichtigen. Produkte zum testen gibt es ja genug…
Ich freue mich auch sehr, diesen Blog gefunden zu haben! Die Reiserei zu Projekten kann sehr anstrengend sein. Ich habe heute nur noch zeitweise Dienstreisen, aber von Jahren unterwegs eine Allergie gegen Hotels jeglicher Art zurück behalten. Hotelzimmer haben diesen Geruch, den ich sofort mit Trennung von der Familie in Verbindung bringe. Insofern verstehe ich Dich. Ein guter Job ist aber eben auch was wert. Und alles perfekt geht ja eh nicht. Die guten Dinge sollen immerhin überwiegen. Und das tun sie bei Dir bestimmt. Das merkt man an Deinem tollen, positiven Schreibstil. Ich freue mich über Eure Beiträge, gerade auch solche wie diesen. Musste wieder ganz viel nicken beim Lesen. Also: Alles Liebe und ein fröhliches, turbulentes, gutes und gesundes Neues Jahr!
Liebe Irit! Deine wunderbare offene Art macht ALLES in diesem Blog so echt und eben auch das offene Kommunizieren der Zweifel und Gedanken dazu…
Auch ich bewundere Dich und Janne für Euer beider Multitasking … Aber alles immer mit Maß und Ziel und natürlich mit dem Gefühl für DICH und wie es sich richtig anfühlt, bzw. wie DEINE Prioritäten sind..
Aber diese Idee noch mehr Gastkommentare einzubauen ist doch großartig! Denn es gibt immer jemanden, der durch seine persönliche Suche nach dem heiligen Gral in einem speziellen Bereich auch den anderen super Tips geben kann.
Es ist wirklich so schön, dass Ihr diesen coolen Blog hier genau SO macht! Bitte bleibt in Eurem Rhythmus und einfach dabei, wie es stimmig ist, ja??!! Aber erstmal lasst die Korken knallen auf einen guten Start in ein sehr gelungenes, ganz gesundes, genussvolles und gepflegtes Jahr 2014!!! ***
Liebe Irit,
wollte mich auch noch kurz zu Wort melden, da ich heute Nacht wohl eh nicht schlafen kann.
Ich kenne das Gefühl sehr gut, wenn man am alles 100ig machen möchte und dann irgendwann am Anschlag geht. Ich selber arbeite mit zwei Kindern, Haus und Garten, Vollzeit…(40h oder eigentlich mehr) und bin auch oft am Limit. Vorallem weil auch beruflich immer mehr verlangt wird (auf jeden Fall in der Industrie)bei mir besonders, in einer ziemlichen Männerdomäne..oft weiß ich auch abends nicht mehr wie es weitergehen soll…aber es geht dann doch. Von dem schlechten Gewissen den Kindern gegenüber ganz zu schweigen. Aber irgendwie bin ich auch stolz, daß ich es doch immer irgendwie stemme. Für 2014 habe ich mir persönlich vorgenommen, bewußt mehr Zeit für mich zu nehmen…
Ich finde es toll wie du und Janne hier den Blog noch zusätzlich macht und verstehe es voll und ganz, wenn ihr etwas zurückfahren wollt. Es soll ja schließlich auch Spaß machen und kein Muss sein. Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Beiträge von euch…egal…ob täglich oder wöchentlich…ganz wie es euch gut tut!!
Und vielen lieben Dank für den Nikolausgewinn von PC. Er ist angekommen und demnächst lege ich damit los!
LG Ela
Schön, Irit, dass du auch mal darüber schreibst, wie es ist eine berufstätige Mutter mit Hobbies zu sein. Ich kenne keine bei der alles flutscht, aber es wird immer so getan als ob. Du hebst dich da wohltuend ab und bist sehr ehrlich. Das empfinde ich als angenehm.
Ich schaue eigentlich so gerne hier vorbei, da der Blog sich nicht ausschließlich mit Beauty befasst! Es ist ein absolut wohltuender Mix. Kosmetik ist mir zwar auch wichtiger (geworden!) und gerade für unser Alter gibts da für meinen Geschmack nicht so viel brauchbares Angebot im Internet. Daher bin ich froh, dass es weitergeht 🙂 und weniger Reviews sind für mich überhaupt kein Manko!
In diesem Sinne… …ich freu mich schon auf die Fortsetzung in 2014 und wünsche Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!
Endlich hat mein neuer Rechner nun auch seine RSS-Feeds und somit Eure letzten Postings wiedergefunden. Ich kann Dich gut verstehen, was das Bloggen angeht. Ich bewundere die Quantität und Qualität der Beiträge, mit der Ihr uns Leser so regelmäßig versorgt. Ich würde das in meinem Blog auch gern so handhaben, allerdings bin ich schon mit 3 Beiträgen pro Woche oft ganz schön beschäftigt, wenn man normal arbeiten muss.
Also freue ich mich, dass Du den Blog weiter führst, auch wenn es künftig eher langsamer zugehen wird. Ich bleib Euch trotzdem treu und freue mich auf alles, was kommt!
Alles Gute im neuen Jahr für Euch!!!