Düfte sind nicht so mein Thema, ich habe schon darüber geschrieben, dass ich nur wenige Düfte mag und auch eher spezielle Vorlieben bei den Parfumeuren habe. Da kam die Pressemitteilung über den Re-Launch von J.F. Schwarzlose Berlin. Erstmal beiseite geschoben, mal wieder so eine Nischencompany mit merkwürdigen Düften, die ich eh nicht mag. Irgendwann dann doch reingeschaut. Und etwas ganz Besonderes gefunden.
Ich will Euch hier nicht mit den Pressetexten langweilen, wer ganz viel wissen möchte, schaut auf der schön gemachten Website vorbei. In kurzen Zügen: 1856 gegründet gab es eine lange Erfolgsgeschichte mit schönen Düften, 1976 wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt.
Beim Relaunch spielt Berlin eine große Rolle. Nun ja, ich gebe zu: ich liebe diese Stadt, ich würde sofort hinziehen, wenn es Familie und Beruf zuließen. Ich denke, Janne wäre auch einverstanden. Und diese Parfums sind so typisch Berlin, wie es nur sein kann. Ein bisschen altmodisch (der Flakon), aber wunderschön. Originell, kosmopolitisch, extravagant, schillernd.
Und nicht zu vergessen das Nachtleben, das in Berlin schon immer etwas anders war. Es gab eben keine Sperrstunde. Die Künstler aller Couleur hatten sich in den 80er Jahren dort versammelt. Die angesagtesten Clubs, die neuesten Trends, die ungewöhnlichste Events. Immer Berlin, bis heute.
Äh, ja, zurück zum Thema: der Duft namens “Rausch”.
Ich habe die Zusammenstellung gelesen und habe sofort um eine Probe gebeten.
Die ausgelassene Berliner Nacht.
Der Reiz: Würziger Roter Pfeffer & sensuelles Sandelholz
Der mystische Suchtfaktor: Rauchiges Cypriol & magnetisches Patchouli Herz & verführerischere Vanillabohne
Die Überhöhung: eine animalische Verbindung von Amber und Oud
Also ICH konnte da nicht widerstehen, alles Duftkomponenten, die ich mag.
Ich bekam meine Probe, aufgesprüht und ich war hin und weg.
Ist das ein Knaller, dunkel, würzig, rauchig, wild und heftig. Eine Belästigung tagsüber im Büro. Der ultimative Abendduft. Das ist nichts für “Mädchen” (ich verweise auf die diversen Blümchenparfums) oder schüchterne Zeitgenossinnen (nehmt Zitrus). Das sind schwarze und extravagante Kleider, dunkelroter Lippenstift und 12cm-High Heels. Und Hut natürlich, wir reden hier schließlich über Berlin.
Natürlich muss ich die anderen drei jetzt auch noch ausprobieren, glücklicherweise hat meine in Duftdingen hervorragend sortierte Parfümerie um die Ecke (Wigger in Dortmund, Innenstadt-Ost) die Düfte schon. Alle anderen können sie auch online erstehen (50 ml Eau de Parfum kosten je nach Duft zwischen 98 und 125 Euro) , demnächst auf der Seite von Schwarzlose im Onlineshop. Essenza Nobile und einige andere Spezialisten für Nischendüfte im Netz bieten auch an.
Und “Rausch” kommt ganz oben auf meinen Wunschzettel.