Zeitmanagement / Wochenplan

Eigentlich könnte der Tag ja immer 30 Stunden haben, damit man alles erledigt bekommt. Hat er aber nicht, weswegen hier mein Konzept für eine Zeit- bzw. Wochenplanung kommt ganz nach dem Motto “Was Sie schon immer wissen wollten, aber nie wahrhaben wollten”.

Seien wir ehrlich: manche Dinge gehen einfach nicht. Wer – aus welchen Gründen auch immer – Beschäftigung für 130 Stunden pro Woche hat, bekommt ein ernsthaftes Schlafproblem (falls nicht, bin ich übrigens sehr neidisch, dass es Menschen gibt, die tatsächlich mit fünf Stunden Schlaf auskommen).

Mit anderen Worten: Zeitplanung besteht nicht nur aus geschickter Organisation, sondern in erster Linie aus dem Umgang mit der Erwartungshaltung.

Ich habe mich Ende letzten Jahres hingesetzt und überlegt, was im ersten Halbjahr zu erledigen ist.

Auf der Liste: jede zweite Woche meine Töchter, möglichst viel Zeit am Wochenende mit dem tollen Mann, Job, Startup und Blog. Plus meine Freundinnen und Sport. Garniert mit diversen Dienstreisen, um genau zu sein bin ich derzeit jede zweite Woche von Montag bis Donnerstag komplett unterwegs.

Mein persönlicher Plan sieht so aus:

  • Job und Startup sind bei mir für Montag bis Freitag angesetzt, in seltenen Fällen auch am Samstag für ein bis zwei Stunden.
  • Jede zweite Woche ist die Zeit wochentags abends für meine Töchter reserviert.
  • In der Woche, in der ich unterwegs bin, schreibe ich die Blogartikel, manchmal während der “Logistikzeiten”, also am Flughafen, im Flieger usw oder abends im Hotel. Bloggen ist ein prima Hobby, man kann es überall machen, sofern man den Rechner dabei hat. Das eigentliche Schreiben braucht nicht viel Zeit, die eigentliche Arbeit ist das Nachdenken darüber, was ich schreiben möchte. Denn die meiste “Arbeit” beim Bloggen ist lesen von Dingen, die mich eh interessieren (andere Blogs, Pressemeldungen und so weiter), ausprobieren von Produkten und Ideen entwickeln, über was und wie ich schreiben möchte.
  • Die Blogfotos mache ich am Wochenende, da brauche ich nämlich Mittagssonne. Meist mache ich gleich Fotos für bis zu zehn Beiträge. Also etwa alle drei Wochen. Eine Herausforderung sind die Schminkfotos…
  • Am Wochenende möglichst nichts machen – außer Kindern und/oder toller Mann.
  • Sportlich habe ich etwas zurückgesteckt: wenn ich unterwegs bin, mache ich so gut wie nichts. Wenn ich zu Hause bin, gehe ich dreimal in unser büroeigenes Fitnessstudio (statt Kantine). Freitagabend immer zwei Stunden zum Steppen. Das muss reichen. Und ich mag mir auch kein schlechtes Gewissen machen, weil ich zu wenig tanze, übe, sportele oder so – ist derzeit einfach so wie es ist.
  • Meine liebste beste Freundin hat selbst sehr viel zu tun und wir arbeiten am selben Ort. Wir gehen dann mittags zusammen sporteln, ansonsten eher telefonieren oder WhatsApp.

Telefonate erledige ich gerne im Auto, ich habe eine Freisprechanlage. Die sind mal beruflich, mal privat und ich kann die Zeit sinnvoll nutzen.

Insgesamt ist es sehr vollgestopft, aber die einzige Möglichkeit, alles so halbwegs unter einen Hut zu bekommen.

Praktische Tipps:

  • Alles aufschreiben, was ansteht.
  • Falls absehbar ist, dass es schlicht zu viel ist, priorisieren und streichen.
  • Über die Woche (oder wie bei mir über jeweils zwei Wochen) verteilen.

Ja, es gibt Tage, die sehr stressig sind. Aber dafür andere eben nicht und das macht es für mich lebbar.

Hat noch jemand einen Wochenplan?

8 Kommentare

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Oh nein. Ich habe keinen Plan. Ich tue die Dinge , die getan werden müssen und Freizeit gestalte ich immer flexibel.Das hört sich vielleicht chaotisch an, aber die Vorstellung, meine Zeit so durchzuorganisieren ist mir höchst unangenehm.

Ich habe einen Wochenplan . Ohne geht gar nicht … der ist immer viel zu voll ?mache den immer sonntags für die darauf folgende Woche . Beneide Leute die spontan leben können …

beim Neid schließe ich mich an… ansonsten: priorisieren. Hilft wirklich. UNd manche Dinge erledigen sich dann acuh von selbst 😀

Ich drücke es mal so aus: ich bin eine Chaotin mit Plan. Der Gedanke, durchorganisiert zu sein, gefällt mir ebenso wenig wie Steffi. Aber: ich notiere alles, was ich schaffen möchte/was zu erledigen ist, in einem ToDo-Buch und freue mich über jeden Punkt, den ich abhaken kann. Für mich funktioniert das sehr gut, ich schaffe viel, habe aber trotzdem das Gefühl, flexibel zu sein. Allerdings habe ich auch mehr Zeit zur Verfügung als Du (keine Dienstreisen, Blog oder toller Mann) ? Entscheidend ist, dass man sich mit dem Konzept wohlfühlt und es zum Leben passt.

Schönes Wochenende!

Du sagst es: es muss passen. Und da muss man sein eigenes Rezept finden. Ich freue mich jetzt schon auf Zeiten, bei denen mal nicht die ganze Woche verplant ist, sondern viel mehr Zeit zum Menschen treffen, lesen, Musik hören und so weiter

Ich habe jetzt auch mehr Zeit, weil einen neuen Job (auch Führungsposition, aber im öffentlichen Dienst 😉 und damit viel weniger Druck, keine Dienstreisen mehr und einen viel kürzeren Arbeitsweg. Das ist wirklich sehr entspannt, ich bin in der Woche oft um 17 Uhr zu Hause und habe nix (zumindest nichts dringliches) zu tun! Im alten Job hatte ich schon länger überlegt, auf 80-90 % Teilzeit zu wechseln. Jetzt habe ich zwar etwas weniger Geld und muss mein Tempo im Job öfter mal bremsen (öffentlicher Dienst ;(, es war aber auf jeden Fall für mich die beste Entscheidung.
Daher sind jetzt auch 2x wöchentlich Fitnesscenter drin und ab Frühjahr werde ich mit dem Rad zur Arbeit fahren und mir vielleicht mal ein Hobby suchen 🙂
Viele Grüße
rosalili

Das Einzige, bei dem ich Zeit sparen kann, ist die Arbeit.

Ich arbeite deswegen auch seit einigen Jahren nur noch 4 Tage, ich muss aber auch nichts mehr aufbauen. Mir ging zu viel Aufmerksamkeit für die Familie und das, was mich sonst im Leben noch interessiert, flöten. Die Summe meiner Aufmerksamkeit ist auch nur 100% und gerade die Arbeit ist ein Fass ohne Boden, wurde mir mal klar. Ich neige zur Selbstausbeutung, wenn ich nicht bewusst gegensteuere, würde ich vermutlich nur für die Arbeit leben und denken, mit weniger und erst recht ohne mich geht es nicht. 😀
Das wäre kein Problem, wenn es mich nicht über lange Zeit vom doch recht kurzem Leben abhält. Mit den Jahren wurde die Energie doch weniger und ich verpulverte sie wie früher gleich in der Arbeit und sparte am Rest.

Ich bin glücklicherweise inzwischen auch in der Lage, alles zu haben, was ich brauche und sogar etwas mehr, nicht nur materiell. Viele meiner Sehnsüchte liegen aber auch im Umgehen mit meiner eigenen Seele, die sehr gern ablenkt. 😉
Ich neige auch hier zur Ersatzhandlung, aber wirklich glücklich macht es mich, hier zu einer Sicht zu kommen, die es mir wirklich leichter macht, statt mich in den üblichen Ersatzhandlungen zu verlieren. Mir fällt das deswegen schwer, weil ich mich subjektiv eigentlich fast immer gut fühle, hab aber das Gefühl, als ob es sich mit der Zeit auch mehr an der Oberfläche bewegt. Was ich aber anstrebe, ist Tiefe.

Manchmal rutsche ich in neue Tätigkeiten/Zeitfresser rein und da mir fast immer gefällt, was ich mache, fällt mir erst durch einen bestimmten Anlass auf, dass ich ohne das mehr auf mich achte – was mich dann tatsächlich glücklicher macht.

Das klingt jetzt vielleicht selbstgerecht und als wäre alles super, aber eigentlich bin ich nur auf dem Weg und habe einige Kurskorrekturen gemacht und suche aktiv weiter, dabei verfranse ich mich oft. Ich merke immer erst nachher, dass es höchste Zeit war und ich sehr lange auf hauptsächlich kurzfristigen Unterhaltungswegen unterwegs war, die bei mir die anderen fast komplett ersetzt haben und brauche da eine bessere Balance. (Ess ich zu viel, kauf ich zu viel, bin ich schon wieder weg vom Weg.)

Gerade Aufmerksamkeit, dieses kostbare Gut, ist das Einzige, was mir selber wirklich tief gut tut und seelisch nützt. Zeit ist die Voraussetzung, aber dazu brauche ich auch noch Muße. Ich möchte mit meinen Liebsten am Strand sitzen und die Sterne sehen, ich möchte Menschen treffen, mit denen ich mich tief verbunden fühle und die auch loslassen können, mehr zuhören, statt zu reden und ich möchte freundlich und nicht schnippisch sein. Ich will ausgeschlafen sein.
Ich will einfacher leben und in mir selber glücklich sein. 🙂

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