Statussymbole

Neulich beim Aufräumen habe ich mir meine Besitztümer angeschaut und festgestellt, dass ich doch meine ganz eigenen Statussymbolen habe.

Ich konnte dem saisonalen Hype für It-Bags, It-Schuhe und so weiter noch nie etwas abgewinnen. Dazu bin ich erstens zu sparsam und zweitens nicht trendy genug. Wie schon öfter geschrieben, habe ich die Neigung, immer dieselben Sachen zu tragen. Bei den Schuhen habe ich lieber ungewöhnliche Stücke, die das gewohnte Outfit aus schwarzer Hose und schwarzem T-Shirt bzw. Pulli schmücken. Und die erstehe ich meistens im Sale. Oder im Zalando Outlet. Meine persönliche Entschuldigung, warum ich so viele besitze. Selbiges bei Ringen, sie müssen mir gefallen und außergewöhnlich sein.

Die allgemeine Liebe zu Taschen teile ich auch nicht, ich habe sechs oder sieben, die ich mag und benutze und die eigentlich zu allem passen. Im Zweifel käme ich auch mit vier aus, eine fürs Büro, eine Notebooktasche, ein Weekender, eine kleine zum Weggehen.

Ich lege Wert auf eine gute Qualität, zum Beispiel bei Taschen und bei Schmuck. Und bei Beautykram… Und ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis. Das hier ist das beste Beispiel für meine Variante der Statussymbole:

Mulberry macht einfach sehr gut verarbeitete Taschen aus wunderbarem Leder und diese zugegeben sehr teure Tasche werde ich noch an meine Töchter vererben. Selbiges gilt auch für meine übrigen Taschen, die sich aber mit keinem berühmten Namen schmücken – aber dafür handgenäht sind und aus einem guten Material.

Dann bin ich auch gerne bereit, den entsprechenden Preis zu zahlen – weiß ich doch genau, dass ich ein zeitloses Stück erwerbe, an dem ich sehr lange Freude habe.

So bin ich dann weiter unterwegs im minimalistischen Iritland, in dem einfach andere Regeln gelten…

9 Kommentare

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Irit, dein Posting klingt, als hättest du ein ambivalentes Verhältnis zum Geldausgeben, als müsstest du es verteidigen, weil du dich eigentlich als sparsam empfindest. 🙂 Es ist doch völlig okay, sich mal eine Tasche von Mulberry zu kaufen, selbst wenn man sie nicht vererbt und nur selber Freude daran hat. Ich hab 2 Tod’s Taschen, trage sie zwar jetzt auch nicht (mehr) obwohl das für’s “Leben” sein sollte, aber ich hab sie 10 Jahre jeden Tag voller Freude getragen. Das ist es voll wert gewesen, ich wünschte, die meisten anderen Sachen hätten so ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wie gut etwas ist, merkt man sehr oft auch erst bei der täglichen Benutzung, das Gute am Älterwerden ist aber auch, dass man sich irgendwann meist auch das kaufen kann, was man wirklich will. Genau das ist interessanterweise ein Schlüssel zum Haushalten. Diesen Anspruch an jedes Stück zu haben, würde ich jetzt als überfordern bezeichnen, aber wenn sowas lange glücklich macht, ist das doch mal gut gelaufen.

Die Erbschaftssache betrachte ich deswegen skeptisch, weil kaum jemand es übers Herz bringen wird, das geliebte Stück eines anderen mit “ich hab aber einen anderen Geschmack” abzulehnen und der Punkt oft als mit gekaufte Zweitverwertung einkalkuliert wird. Ich las neulich von einem Münchner Schreibwarengeschäft, dass sie ihre Waren gleich mit als Erbstücke anpreisen. Und dann werden die Kinder zur eigenen Überraschung Backpacker und haben gar keinen Hang mehr dazu, selbst wenn in der Kindheit noch der Zauber der elterlichen Begeisterung herüber weht.

Irit, die Tasche ist genau deins und egal, wie lange du sie tragen magst, du warst sie dir wert. Du bist alles wert. Manchmal ist es wie mit Champagner, der nur so nebenbei und überraschend getrunken seinen wirklichen Zauber zeigt, obwohl er dafür ziemlich teuer ist. Genieße mit Leichtigkeit, was deinen Namen ruft. Das bedeutet nicht, alle Zügel frei schießen zu lassen und zum ausschließlichen Luxusweibchen zu werden, für mich ist das einfach Lebenskunst. Und dich sehe ich, als ob du gerade jetzt in deinem neuen Leben viel exakt passend zu dir entdeckst. Es ist toll, dir dabei zuzusehen. 🙂

Billig kaufen ist teuer, diese Aussage habe ich erst mit der Zeit so richtig verstanden. Heute unterschreibe ich Sie aus voller Überzeugung. Denn ich kaufe dadurch weniger, und gebe auch weniger Geld aus. Wenn ich etwas kaufe, und in puncto Schuhen und Taschen schließe ich mich deiner Aussage voll und ganz an, dann weil es mir 1. gefällt, und , klar, 2. für mich bezahlbar/ vorstellbar ist. Der anfänglich teure blazermantel von Max Mara macht sich seit 15 Jahren bezahlt. Das gleiche gilt für den ein oder anderen Kaschmirpullover, Hose, Bluse oder ein Tuch von Etro. Sie alle waren teuer, aber sind tw.schon Jahre in meinem Schrank und werden getragen, gepflegt, sorgfältig aufbewahrt. Es kommt bei mir darauf an, worum es geht. Das lauftshirt ist zB von h&m, Socken oder Sweatshirt dto.
Für mich ist es Wertschätzung mir selbst gegenüber.

Meine “Taschenpreisklasse” ist Campomaggi und damit ist meine Preislimit erreicht. Iridia hat es gut erklärt, egal wie sehr ich etws liebe und egal wie lange und häufig ich es trage, ich weiss ganz genau, irgendwann kommt wieder was, was mir genau so gut gefällt. Und so habe ich einen Uralt-Fransenrucksack von H & M, der mal DM (!) 19,90 gekostet habe, den ich immer och liebe, weil wir so viele schöne Dinge gemeinsam gesehen haben, der eben mit den – für mich – schon recht teuren Campommagis kuschelt, die ich auch alle auf ihre sehr eigene Art liebe und nimmer missen möchte.

Mich locken die meisten “offiziellen” Statussympol-Marken nicht, weil sie meinem Geschmack nicht entsprechen, allerdings nehme ich schon Geld in die Hand, für Marken, die mir persönlich dann gefallen aber leider auch nicht unter günstig fallen.

Deine Mulberry finde ich übrigens wunderschön, gibt es die auch mit silberner Hardware *lol*

Die gibt es nicht mehr, das war die Oversized Bayswater. Ich habe aber auch noch nie silberne Hardware bei Mulberry gesehen… also lehn dich bequem zurück 😀

Meine erste teure Tasche war von Bally, Schuhe auch. Bally bin ich, in oder nicht, treu geblieben. Habe jetzt drei wunderbare Taschen (eher Riesen) über 25 Jahre gekauft und liebe sie sehr. Das Leder ist so toll. Der Preis hat sich über die Jahre relativiert und das macht mich extra happy ?Geld übrig für ein paar extra chubby sticks ?

An dem Spruch: “wer billig kauft, kauft zweimal” ist durchaus etwas dran, deshalb habe ich mir angewöhnt, auch für Dinge, die ich nicht sooo spannend finde (wie z. B. eine neue Küchenarmatur oder einen Staubsauger) etwas mehr Geld auszugeben….

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