Der eigene Stil…

… und die Wirkung auf das Leben.

Ich habe mich nach meiner Trennung radikal von einigen vielen Dingen in meinem Kleiderschrank verabschiedet, zum Teil, weil sie schlicht zu groß waren, zum Teil aber auch, weil ich mir überlegt habe, was ich tatsächlich tragen möchte. Alles an praktischer “Kinderkleidung” – weg. Dafür habe ich mir viele neue Schuhe gekauft. Und den Rest deutlichst reduziert.

Grundsätzlich bin ich mittlerweile der Meinung, dass ich mit drei bis fünf schwarzen Hosen (die sind immer gleich, eher nah anliegend und knöchellang), schwarzen T-Shirts und schwarzen Kaschmirpullovern ganz prima durchs Leben komme. Garniert mit ein paar dünnen Sommersachen bzw. Kleidern für den Urlaub. Da bin ich noch nicht so ganz, aber auf dem besten Weg. Andererseits mag ich auch gerne Bleistiftröcke und an meinen anderen Pullovern, Streifen-T-Shirts und meiner Lederhose hänge ich auch. Man muss es ja auch nicht übertreiben.

Der Effekt auf mich war im Rückblick erstaunlich. Mein ganz eigener Kleidungsstil gibt mir eine unglaubliche Sicherheit. Ich fühle mich in MEINEN Sachen einfach schön und ganz wunderbar. Und das gilt auch und insbesondere für schöne High Heels – auf denen fühle ich mich selbstsicher und gut bis unbesiegbar. Da wirft mich dann so schnell nichts um.

Und natürlich hat das auch eine Auswirkung auf meine Umgebung. Ich habe kürzlich bei Zeit Online einen guten Artikel zum Thema Arbeitskleidung gefunden (Link). Es geht um “Social Priming”, d.h. die Magie der Kleidung hängt nicht an objektiven Kriterien, sondern an dem, was man damit verbindet. Und genau diese Magie wirkt bei mir. Ich verbinde mit meiner schwarzen Kleidung und den High Heels (und dem roten Lippenstift) eindeutig “coole Frau” – und genauso benehme ich mich dann auch.

Habt Ihr auch solche Trigger?

30 Kommentare

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Das ist ja spannend. Ich habe zum Herbst erstmals gründlich ” ausgemistet”, also das, was ich nicht mehr trage, verschenkt. Und ich glaube, ich sollte nochmals ” sortieren”, und nur das wirklich behalten, was sich gut anfühlt für mich. Stimmt schon, ich fühle mich dann auch besser. Spart nebenbei auch noch Geld, bis ich dann von dem Ersparten etwas kaufe, was ich richtig gut finde, zB einen Ring( träume v pomellato), Armreif oder edlen kaschmirpullover oder Strickjacke. Übrig bleiben bei mir dunkelblau, grau/ Anthrazit, schwarz und weiße Blusen. Schuhe gerne flach, Budapester oder Sneaker v Hogan.
Dein Beitrag ist eine willkommene Anregung, danke!

Wenn ich auch was dazu sagen darf … Ich trage ausschließlich Echtpelz, rund ums Jahr. Bei der Farbwahl bin ich naturgemäß eingeschränkt – Anthrazit mit helleren Akzenten. Mein Outfit steht mir, passt haargenau, sitzt faltenlos, kaschiert aber auch nichts – leider.

Mit schwanzwedelndem Gruß
Der Schweinehund

Liebe Irit,

endlich versteht mich mal jemand.
Es geht, wenn ich im Sommer im Garten unter einem großen Baum sitzen darf, aber das, was Lissy Spaziergänge nennt, puh …

Liebe Irit, es klingt wie ein Klischee, aber das Ausmisten befreit wirklich. Bei meiner Aktion habe ich sehr, sehr viel in die Spendensäcke gepackt. Schöne und neuwertige Kleidung, aber einfach nicht mehr meins. Übriggeblieben sind schwarze, graue und blaue Pullis, weiße Blusen und Ringelshirts. Einige schmale Hosen und Jeans sowie drei kleine Schwarze. Und das, obwohl diese Farben mir ( laut Farbberaterin) absolut nicht stehen . Nun, mir gefallen die Teile und ich denke, das strahle ich dann auch aus. Besser als die vermeintlich schmeichelhaften Pastellfarben, die ich oft einfach nur kitschig finde.
Außerdem macht Schwarz schlank…?

Ich mag auch keine Pastellfarben und ich finde, man sollte einfach selbst schauen, was einem steht und was nicht. Kleidung ist halt mehr als nur die passende Farbe oder Schnittform.

Hallo Irit,
obwohl ich regelmäßig meinen Kleiderschrank ein wenig ausmiste, habe ich immer noch zuviel. Ich kann mich einfach sooo schlecht trennen… und manches entdecke ich dabei auch wieder neu. Farblich lasse ich mich nicht stark festlegen, ich trage vieles, auch gern ein auffallendes Stück in Verbindung mit ruhigen Elementen. Allerdings stelle ich fest, dass mein persönlicher Geschmack und Stil sich immer wieder verändert. Seit ca. 1 Jahr befinde ich mich wieder in einer solchen Änderungsphase, von hellen, pastelligen Farben geht es gerade hin zu gedeckten, dunkleren Tönen. Gleichzeitig bin ich trotz überwiegend immer noch klassisch-sportlichem Stil insgesamt mutiger geworden, kombiniere viel mit leuchtenden Farben und einzelnen ausgefalleneren Teilen. Ist das Alterssache oder Modetrend? Ich weiß es nicht. Sicher ist aber, dass ich in Kleidung, in der ich mich wohlfühle im Sinne von “es steht mir/ es tut was für mich”, stärker und selbstbewusster auftrete. Dies im Kombination mit dem “richtigen” Make Up und ich fühle mich, wie du es beschreibst, als coole Klassefrau.
Nur Schwarz triffst du bei mir fast nie an, zum einen macht es mich blass, zum anderen will ich mich schließlich von all den anderen Schwarzträgern in meinem beruflichen Umfeld absetzen. Pink rules! 😉 Viele liebe Grüße!

Irit, mir ging es vorletztes Jahr ähnlich wie dir. 🙂 Ich hab noch mal abgenommen und auf einmal konnte ich alles, wirklich alles tragen und es sah toll aus. Besonders Kleider im Sommer waren völlig neu für mich, was an den nicht mehr zusammenschlagenden Oberschenkeln lag, leichtes Streifen ist dagegen kein Problem. Zuerst kaufte ich auch viele neue Schuhe. Kaufte ich aber vorher wirklich hochwertige Kleidung, entdeckte ich, dass sogar ganz preiswerte jetzt genauso gut aussah und ich konnte völlig neue einfach mal so Stile probieren, ohne mich finanziell zu ruinieren bei teuren Fehlkäufen. Inzwischen hab ich mich wieder eingepegelt und trag auch hauptsächlich dieselben wenigen Sachen am liebsten. Ich bin seit meinem letzten Urlaub in London totaler Fan der Marke Uniqlo geworden, simpel, wirklich gute Qualität, preiswert. Sieht völlig belanglos am Bügel aus, erst am Körper und beim Tragen zeigt sich die Klasse. Eine Basicmarke.

Ich mag es zurückhaltend und mein Makeup hat sich auch auf roten Lippenstift und betonen der Augenbrauen reduziert, manchmal etwas Rouge, weniger ist jetzt eindeutig mehr. Diese cleane Optik steht mir jetzt, wo ich älter bin, am besten und wirkt keinen Moment trutschig. War es früher das Make up, lege ich jetzt auch noch mehr Wert auf heutig wirkende Kleidung. Meiner Beobachtung nach macht das ältere Frauen viel vitaler wirkend, als es das Gesicht ohne große Eingriffe kann. Etwas mehr Mut tut sehr gut (betrifft z.B. auch den Lippenstift) . Ich nehme mir immer vor, mal etwas auffälligen Modeschmuck zu tragen, mir gefällt es phantastisch an Älteren, leider stört er mich, da ich mein Leben lang kaum welchen trug, von riesigen Creolen viele Jahre als junge Frau mal abgesehen.

Ich bin trotzden immer wieder auf der Suche nach leicht moderneren Variationen der Stücke, die ich schon ewig gern trage.

Bei den Haaren gefällt mir momentan (bisher seit 10 Jahren etwa, kann sich aber ändern) der tiefe Haarknoten am besten, er korrigiert irgendwie nachlassende Konturen und ich bin offenbar der Typ, der von hochgesteckten Haaren schon immer profitiert hat und langsam beginne ich zu verstehen, warum das früher bei alten Frauen so beliebt war. Nicht die Frisur, aber ich selber insgesamt sehe damit am besten aus. Nachlässigkeiten, die in der Jugend lässig wirkten, wirken jetzt pennerhaft. Körperpflege wurde wichtiger als je zuvor. Ich habe wieder mit Korperbürsten und kalten Beingüssen angefangen, nachdem ich sehr agil wirkende alte Damen nach ihren Geheimnissen dafür gefragt habe. Das wirkt erstaunlicherweise für die Gesamtausstrahlung, auch in den Klamotten. Wie perfekte Unterwäsche, die zwar niemand sieht, aber man immer weiß, dass man sie trägt. Der Körper braucht echt mehr Aufmerksamkeit und Zeit. Aber alles zusammen macht für mich jetzt Stil aus. Aber gucken wir in paar Jahren nochmal. 😀

Kann das sehr gut nachvollziehen, was du schreibst. Ich habe auch meine “Rüstung” aus Jeans und/oder schwarzen Strickkleidern (gerne kombiniert), in der ich mich… na ja… nicht unbesiegbar, aber weniger verwundbar und manchmal ziemlich cool finde. Dazu noch Absatzstiefel und mir kann keiner was. Blöd: das ist ne Herbst/Winter-Rüstung. Ab dem Frühsommer habe ich echt ein Problem, aber ich arbeite dran. 😉

LG Anna

Irit, auch ich miste regelmäßig meinen Kleiderschrank aus und habe mittlerweile eine Art ‘Uniform’ für den Beruf (enge Hosen, Blusen, Blazer oder im Winter auch mal Strickjacken), die ich gerne mit ausgefallenen Assecoires und Schuhen garniere. Zum ‘Social Priming’: Ich arbeite zeitweise von zu Hause aus und style mich immer, bevor ich mich an den Computer setze, auch wenn mich niemand sieht. Das wirkt sich dann auch auf meine Arbeitshaltung aus: Im Schlafanzug oder in Jogginghose fühle ich mich einfach nicht so klar und professionell. Kleidung wirkt sich für mich auch ganz klar auf die Rolle oder die Aufgabe aus, der ich nachkommen muss. Liebe Grüße Annette

Liebe Irit, ich stimme Annette zu: auch wenn im Home Office oder ohne visuelle Kundenkontakte gearbeitet wird, fühlt man sich professioneller, “richtig” angezogen. Ich habe auch über die Jahr “mein Arbeitsuniform” entwickelt: Röcke oder Kleid, elegant, heels. Meistens schwarz oder Dunkelblau. Lippenstift immer! Und da ich mit dem Vélo oder teilweise zu Fuss zur Arbeit fahre/gehe, trage ich gern Turnschuhe für den Weg, mein Heels warten geduldig unter meinem Schreibtisch 😉

Hallo Irit,

der eigene Stil ist wichtig! Aber es braucht seine Zeit bis er “da” ist.
Ich liebe die Farben schwarz, grau, blau und weiß, obwohl ich der Herbsttyp bin, darin fühle ich mich einfach wohl! Schuhe sind bei mir flach, obwohl ich klein bin. Ich liebe meine Candice Cooper Sneaker in allen Variationen!
. . . und einen roten Lippenstift (da stimme ich mit Iridia überein) besitze ich nun auch. Nach eingehender Beratung im MAC Store ist es “Lady Bug” geworden.

Viele Grüße
Silvia

“Lady Bug” ist auch mein liebster Alltagsrot-Lippenstift!
Für etwas mehr Effekt, weil Schimmerpartikel enthalten, nehme ich MAC Cockney.

ich arbeite derzeit auch viel zu Hause und ziehe mich auch “richtig” an, das macht den Unterschied

Ich finde es ja toll, dass hier so viele Roter-Lippenstift-Trägerinnen sind. Ein roter Lippenstift macht aus jedem Outfit etwas besonderes – auch ohne viel Makeup drumherum

Vielleicht sollte ich mich im Home Office auch mal richtig anziehen. Momentan sitze ich nämlich ungeduscht, ungekämmt, ungecremt und in bequemen Joggingsachen am Schreibtisch. 😉

Darum geht es hier nicht.
Nenn mich spinnert, aber ich bin überzeugt, dass der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung wahrnimmt, ob ich im Nachthemd auf der Bettkante kauere oder gut angezogen mit geradem Rücken am Schreibtisch sitze. Ich gehe aber auch nicht so weit, mich mitternachts anzuziehen, wenn das Telefon klingelt. Obwohl – neulich war da so ein armer Irrer, der fragte: “Sind Sie schon ausgezogen?”
Liebe Grüße!
Lissy

Na doch, du dich. 🙂 Aber vielleicht hast du ja das Gefühl, dass es für dich reicht.

Bequeme Sachen gäbe es ja auch in schön. Sich für zu Hause schöne, bequeme Sachen zu kaufen trägt auch viel zum eigenen Wertgefühl bei und man ist doch bedeutend entspannter, falls mal jemand klingelt. Stil ist aber gerade, etwas zu tragen oder zu machen, auch wenn keiner es sieht. Muss man jetzt nicht unbedingt, tut aber unheimlich gut. Dabei geht es gar nicht mal nur ums Aussehen, sondern Sitz und Haptik der Sachen, gut waschen lassen müssen die sich auch. Meinen ersten Kaschmirpullover hab ich mir nur für zu Hause gekauft, es war das am besten investierte Stück überhaupt. Ich trug es täglich, bis es Löcher bekam. Eine meiner besten Ideen.

Ich trag zu Hause sogar oft roten Lippenstift, außer wenn er abgenagt ist und ich vergessen habe, ihn zu erneuern. Ich fühl mich damit einfach gut.

Oha da sagst du was. Kleider machen Leute und in einem aufgeräumten Schrank findet man sie auch leichter 😉 Momentan sind es bei mir (dunkel)blaue Kleider mit roten oder goldenen Accessoires oder die schwarze Skinny mit geräumigerem Oberteil. Im Sommer dazu Ballerinas und im Winter schwarze Ankle Boots. Fertig ist der Lack.

Beim Lippenstift schwimme ich hier aber entgegen dem Strom und schließe mich Team Pink an 😀

Das ist sehr richtig. Und wichtig. Der eigene Stil. Ich bin ja auch so eine Schwarzträgerin, und im Winter sind scharze Jeggings und schwarze Kaschmirpullis meine Alltagsausrüstung. Roter Lippenstift auch immer gerne genommen. Auch neige ich dazu, mich an Yoga-Tagen so zu kleiden, dass ich mich nicht gross umziehen muss, sondern nur evtl etwas wegnehme oder ausziehe. Ich finde im Job Blazezr auch total chic, mir stehen sie aber irgendwie nicht, ich finde immer, von der Seite seh ich darin aufgrund meiner großen Oberweite aus wie Helmut Kohl. Apropos bequeme schwarze Hosen: kennt Ihr die von der Marke Cambio? Für mich neu, da im Ausland lebend. Super bequem und dabei sehr chic.

Ich trage seit Jahren ausschließlich Kleider und Röcke (außer zum Sport) , aber als ich noch Hosen trug, war Cambio meine bevorzugte Marke. Wirklich einen Blick wert.

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