Wie nennt man mich eigentlich?

Vorletzte Woche ist mein Mann ausgezogen und ich habe wieder eine Wohnung für mich. Ist zwar noch viel Arbeit, aber es macht auch Spaß. Die Ideen reifen und ich denke, es wird sehr schön werden. Aber nun habe ich ein Problem – wie bezeichne ich mich denn jetzt richtig?

Mein Mann und ich teilen uns die Kinderbetreuung, wenn ich auf Dienstreise bin, sind sie bei ihm und die Wochenenden machen wir abwechselnd. Alleinerziehend bin ich also nicht. Alle-Zwei-Wochen-Mutter bin ich auch nicht. Aber was bin ich denn nun?

Ich finde dieses Modell übrigens ausgesprochen gut. Es macht etwas Arbeit, weil man planen und auch ab und zu Sachen hin- und herbringen muss. Aber die Vorteile überwiegen: die Kinder haben wirklich noch beide Eltern, man erzieht nach wie vor gemeinsam und die lieben Kleinen freuen sich über zwei Kinderzimmer.

Und nächstes Wochenende wird mein erstes richtiges “freies” Wochenende. Meine älteste Freundin kommt zu Besuch, wir kennen uns fast 39 Jahre. Und natürlich gehen wir Samstagabend tanzen. Wie wir es schon machen seit ich 16 bin.

Ich kann nur sagen: das Leben ist schön.

19 Kommentare

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Aus der Elternperspektive finde ich toll, wenn das alles so klappt, und – ganz wichtig-die beiden Töchter damit klar kommen. Aus meiner Erfahrung ist das, was ihr praktiziert, aber (leider immer noch) die Ausnahme. Das liegt nicht immer an dem/n Paar/ Eltern, sondern auch an größeren Entfernungen zwischen den Wohnorten, fehlenden finanziellen Mitteln usw., aber oft auch an fehlender Kommunikationsbereitschaft des Paares/ der Eltern.
War bestimmt nicht immer ganz so einfach auf dem Weg zu diesem Ergebnis.

Hallo Irit,
genieße das Wochenende mit Deiner Freundin!
Wir teilen uns die Kinderbetreuung seit 5 Jahren und ich kann Dir nur zustimmen. Zum Teil ist es eine logistische Herausforderung, aber die Vorteile überwiegen. Dadurch kommt nie diese Besuchssituation auf. Die Kinder haben einfach zwei Zuhause.

Viele Grüße
Gabriele

Noch eine Ergänzung: wir wohnen sehr nah beieinander und verstehen uns als Eltern nach wie vor sehr gut. Das macht es sicher einfacher.

mir gefällt Single mit Background 😀

ich bin guter Dinge, dass wir es als Eltern prima hinbekommen werden. Und die Kinder haben jetzt tatsächlich zwei Zuhause. @Gabriele: wenn das bei dir gut funktioniert, bekomme ich das auch hin!

mein Vorschlag: Frau mit Perspektive 🙂

Die Lösung, die ihr gefunden habt, ist sicher eine sehr gute für alle Beteiligten, die Kinder haben beide Eltern und auch der Vater hat noch Anteil an ihnen. Auch das finde ich wichtig und gut. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht war, im Strudel der Emotionen eurer Trennung soweit zu kommen und habe große Achtung vor diesem “erwachsenen” Ergebnis.

Viel Vergnügen am Wochenende, genieße es!

Hallo Irit,
das schaffst Du! Wir haben drei Kinder, sie sind die halbe Woche bei mir, die andere beim Vater. Es ist nicht immer leicht, gerade am Anfang, aber den Jungs geht es gut damit. Meine “kinderlose“ Zeit nutze ich für mich und freue mich dann umso mehr auf die Kinder.

Viele Grüße
Gabriele

Ich finde du brauchst dafür gar keine Bezeichnung. Es ist doch einfach ein individueller Lebensentwurf der eben auf das Glück der Kinder ausgerichtet ist. Toll das ihr das so hinbekommen habt. Eure Kinder dürfen dich glücklich schätzen solche Eltern zu haben. Sicher kostet es bei allen Vorteilen auch sehr viel Kraft, sich in Zeiten einer persönlichen Trennung so “erwachsen” zu verhalten. Daher genieße das Wochenende in vollen Zügen und lass es so richtig krachen.

Für mich: alleinerziehend, aber zusammen mit dem Vater. 😉
Wir praktizieren dies so wie Ihr, aber schon seit 14 Jahren. Heute kann ich Dir sagen, dass ich es zwar auch immer noch für die beste Lösung halte, aber meine Kinder in der Pubertät davon auch zunehmend genervt waren. Sie waren es leid permanent ihre Sachen ein- und wieder auszupacken und den ständigen Wechsel (obwohl sie jeweils ein komplettes Zimmer haben, möchten sie doch viele Klamotten, Schulsachen etc. immer mitnehmen). Meine große Tochter (inzwischen 19) ist dann mit 15 dazu übergegangen, jeweils mind. 1 Jahr auf einer Seite zu bleiben. Das war erstmal ganz schön hart, das Zimmer so verwaist. Heute wechselt sie nach Laune, meist im Monatsrhythmus. Die jüngere ist derzeit im 2-Wochen-Rhythmus.

Es ist schön, aber bedeutet wirklich Abstimmung und enges Zusammenarbeiten. Das ging nicht immer ohne Diskussion ab, zumal neue Partner irgendwann dazu kommen, neue Ideen, man entwickelt sich auseinander etc. Trotzdem bin ich froh, dass wir es so gemacht (und ich denke auch gut hinbekommen) haben.

Ich finde auch nicht, daß dafür ein fester Begriff her muss. Das Leben ist so vielschichtig, es gibt beinahe soviele unterschiedliche Lebensentwürfe, wie es Menschen gibt.

Schön, daß du so positiv mit der Situation umgehst. Ich hadere gerad noch sehr mit meinem Schicksal.

Alles Liebe und viel Spaß an den freien Tagen!

Mir gefällt Single mit Background! Noch mehr gefällt mir die positive Einstellung von Dir.
Ich wünsche Dir einen tollen Start in diesen neuen Lebensabschnitt und finde besser als tanzend kann man das erste kinderfreie Wochenende gar nicht verbringen.
Viel Spaß !

Ganz toll, Irit 🙂

Eine Bezeichnung finde ich auch nicht wichtig, und finde es vor allem toll zu sehen, dass es möglich ist, nicht mehr zusammen zu sein, aber es dennoch hinzubekommen, sich noch gemeinsam um die Kinder zu kümmern. Ich habe hier nach wie vor die Kinderperspektive inne – ich bin Scheidungskind und meine Eltern haben einfach gar nicht mehr miteinander gesprochen, nachdem sie sich getrennt haben. Jetzt als Erwachsene finde ich, dass beide sich ziemlich unreif verhalten haben … Von daher: Viel Kraft und Sensibilität wünsche ich Dir (hast Du auch bestimmt beides ;-)), und genieße Dein Wochenende in vollen Zügen!

Ich fin ja nicht so der Fan von englischen Ausdrücken im deutschen Alltag und hätte dieses Arragement alleinstehend mit Kindern bezeichnet.

Schön, dass es dir gut geht (hört sich fast so an, als wenn du froh bist, dass du ihn los bist).

mittlerweile: als Ehemann ja. Ich lebe gern allein.

Ansonsten ist und bleibt er ein toller Mensch – sonst würde das mit den Kindern ja auch nicht so gut funktionieren

Ich finde, man muß nicht immer alles benennen. Genieße Dein neues Leben … und fürs kommende Wochenende: “ich bleib noch ein bißchen hier, ich will noch ein bißchen tanzen…” Viellllll Spaß

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