Vom Glücklichsein

Jeden Freitag ist es dasselbe: ich komme gegen 8 nach Hause, strahle meinen Mann und die Kinder an und bin einfach glücklich. Das führte schon zu Vermutungen… ein Freund fragte per SMS, wie es mir ginge. Ich schrieb zurück: verschwitzt, erschöpft und glücklich. Woraufhin er verwirrt nachfragte, WO zur Hölle ich gerade her käme. Ganz einfach: vom Tanzen. Um genau zu sein: vom Stepptanzen.

Ich las kürzlich, dass gemeinsames Singen glücklich macht. Das glaube ich gern, ist aber nicht so mein Ding. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass es unglaublich schön ist, in einem Orchester zu spielen und gemeinsam etwas harmonisches auf die Beine zu stellen.

Stepptanzen ist dieselbe Kategorie. Man bewegt sich gemeinsam synchron nach einer Choreographie und nach den anfänglichen Schwierigkeiten, die Füße zu sortieren, ist es mittlerweile ein einziger Spaß. Wir sind eine Gruppe von “Ballettmüttern”, unsere Töchter sind alle in derselben Ballettschule und genau da haben wir jetzt jeden Freitagabend unsere Stunde.

Alle kommen gestresst an, man schwatzt noch, beim Aufwärmen wird die Atmosphäre schon anders und spätestens bei der zweiten Übung sind alle gut gelaunt, konzentriert und wir sind im “Flow”.

Ich tanze gern und steppen mag ich besonders, eine faszinierende Sache, die Kombination aus dem klappernden Rhythmus der Füße und der Musik. Ich stehe dann auch gerne mal in der Küche (der einzige Boden bei uns, der meine Steppschuhe aushält), schaue mir Youtube-Videos an und tanze mit. Und mittlerweile geht es immer besser. Ich habe kürzlich gelesen, dass bei solchen Tätigkeiten das Gehirn neue neuronale Strukturen ausbildet, ähnliches gibt es bei Musikern oder z.B. Jongleuren. Hat man eine Bewegung oft genug geübt, kann man sie automatisch ohne darüber nachzudenken, das Gehirn baut sich um. Kennt jeder, der ein Instrument spielt, über gewisse Phrasen denkt man nicht mehr nach, die spielt man einfach.

Mein Hirn hat offensichtlich außerdem das Glückszentrum ausgebaut.

8 Kommentare

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kann ich voll und ganz bestätigen und unterschreiben! neue neuronale verknüpfungen zu stricken ist das allseits bekannte “gehirnjogging”, also die anti-falten-pflege fürs gehirn. (oha, nicht wörtlich nehmen, das gehirn MUSS ordentlich “falten werfen”, glatt wäre schlecht, ähem!) 😉

Ja, ob tanzen oder musizieren oder singen – es ist ein Kurzurlaub für die Seele. Ich treffe mich regelmäßig mit zwei Frauen zum Trio – und manchmal klingt es sicher kläglich – aber es macht auch ungeheuer viel Spaß. Und beim Tanzen kommt noch das Auspowern dazu – ich muss dringend wieder einen Kurs in orientalischem Tanz belegen.

Ich bin zwar noch lange keine 40, lese aber trotzdem euren Blog! Vor einigen Jahren hab ich auch gesteppt, jetzt mach ich nur noch Jazz und Modern… Steppen Fand ich manchmal ganz schön frustrierend, so schwer den Rhythmus in die Füße zu bekommen, aber trotzdem war ich am Ende auch immer voller glückshormone 😉 Tanzt du bei Berry zufällig? 🙂

Das ist ja ein witziger Zufall! Der Stepptanz geistert seit einiger Zeit in meinem Kopf rum, ich habe schon im Internet nach Übungsvideos gesucht, denn ich möchte den Tanz auf jeden Fall lernen. Mir fehlt aber abends Zeit, weil ich da öfters noch arbeiten muss. Aber den Anfang mache ich vielleicht sogar heute, nach dem ich euch gelesen und meine Küche aufgeräumt habe 🙂

Salsa find ich auch toll – ich fürchte aber, mein Mann nicht. Das ist das Schöne am Steppen, man kann es auch alleine machen.

Lena, auf Youtube gibt es Tonnen von Videos, such mal nach Rod Howell, aber es gibt wirklich Unmengen. ICh shcau emir auch gerne mal die Worldchampoinships an, die haben so dermaßen schnelle Füße…

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