Öl auf Wasser, ein interessantes Buch, oder (von Janne)

es ist ja auch mal spannend, sich mit anderen Ländern und den dortigen Gegebenheiten zu beschäftigen. Ich las eine enthusiastische Rezension in der taz  und bestellte mir das Buch von Helon Habila. Der nigerianische Autor und Journalist, der für seinen ersten Roman einen Preis erhalten hat, schildert ohne Wertungen und ohne erhobenen Zeigefinger einen Entführungsfall in Nigeria.

Die dortigen Rebellen, die gegen die Ausbeutung von Land, Menschen und Natur durch die großen Ölgesellschaften kämpfen, entführt die Frau eines  Ölmanagers, um Lösegeld zu erpressen. Rufus, ein junger Journalist, macht sich zusammen mit einem gealterten Starjournalisten auf, um die Geisel zu besuchen und ihre Situation zu überprüfen. Was als zweitägige Reise geplant war, entgleitet durch gewalttätige Auseinandersetzungen zu einer tour de force mit ungewissem Ausgang.

Das Buch vermittelt Kenntnisse, die mir völlig fremd waren, erzählt von den Einwohnern und ihrem Leid an der Umweltzerstörung durch die rücksichtslose Ausbeutung von Mensch und Natur durch die Ölgesellschaften, ohne einen moralischen Zeigefinger zu heben. Es handelt sich um einen Bildungsroman, der gleichzeitig ein Politthriller, ein Umweltkrimi und eine Liebesgeschichte ist. Ich habe das Buch zunehmend erschüttert gelesen, aber auch sehr angerührt von den Schicksalen der Protagonisten.  Wer sich auch für fremde Probleme interessiert, sollte dieses Buch kaufen. Und natürlich lesen!

 

 

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