Mein Sommer mit George, oder (von Janne)

warum es manchmal gut ist, auch ältere Bücher mal wieder zu lesen: Marilyn French ist einfach eine wunderbare Autorin, sie verbindet Lebensnähe mit großer Erfahrung, einer detailreichen und präzisen Sprache und einer großen Lust am ausführlichen Erzählen.

Schon vor Jahren war ich geradezu geflasht von “Vater unser”, “Tochter ihrer Mutter” und natürlich von der Bibel der Frauenbewegung “Frauen”. Alles absolute must haves und jeweils Teil einer grundlegenden Bildung. Diesmal habe ich mir” Mein Sommer mit George” gegönnt, und was soll ich euch sagen, es war ein Fest. Es ist ein Ich-Roman einer Schriftstellerin, die Liebesroman a la Barbara Cartland am laufenden Band produziert und damit sehr erfolgreich ist. Allerdings lebt sie ihr komfortables, ja, luxuriöses Leben alleine, und das ist ihr Problem. Sie muss feststellen, dass sie sich mit einer Vehemenz, die sie selbst überrascht, nach der großen Liebe, dem Glück bis zum Lebensende, der männlichen anderen Hälfte sehnt. Sie verliebt sich in George, eine etwas jüngere Partybekanntschaft, weit weniger interessant und nett als sie, aber zunächst sehr interessiert an ihr. Wie das alles weitergeht, will ich hier nicht ausbreiten, denn dann bräuchte ja niemand mehr das Buch zu lesen.
Abgesehen von der wirklich fesselnden Liebesgeschichte erzählt French mit leichter Hand eine schwere Kindheit, die wohl die meisten Menschen gründlich entmutigt hätte, nicht aber ihre Protagonistin, die alles nur als Ansporn sieht, ein anderes Leben zu führen.

Also, mal wieder eine energische Leseempfehlung von mir!

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